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Das iPhone in der Energieversorgung

Schwarzburger: Die Messe in München zeigte zahlreiche Neuheiten bei Speichersystemen und in der Ladetechnik für Elektrofahrzeuge. Die Speicherbranche hat sich professionalisiert, die Qualität der gezeigten Produkte war in diesem Jahr deutlich besser.

Gutsch: Nach der Intersolar im letzten Jahr hatten wir gemeinsam mit den Verbänden und Partnern die Sicherheitsoffensive in der Speichertechnik gestartet. Diese Initiative hat Früchte getragen. Der Anteil der sicherheitskritischen Produkte in München hat sich halbiert. Unser Sicherheitsleitfaden wird auch international anerkannt, ebenso der Schutzzielkatalog.

Schwarzburger: Die junge Speicherbranche wird erwachsen. Die Intelligenz der Systeme steigt, zugleich werden Einbindung in die Energieversorgung und Montage deutlich einfacher. Die Preise rauschen in den Keller.

Gutsch: Ich habe in diesem Jahr auf der EES in München bereits drei oder vier Systeme entdeckt, die ich mir selbst in den Keller stellen würde. Weil die Preise sinken, entsteht Raum für Qualität als diversifizierendes Merkmal der Produkte. Der Reifegrad der gezeigten Produkte ist gestiegen.

Schwarzburger: Und die Photovoltaik gibt es zum Speicher obendrauf. Einige Systemanbieter zeigten in München sehr lukrative Komplettpakete. Man konnte die Stromspeicher separat kaufen, gegen geringen Aufpreis aber auch mit der passenden Solaranlage. Trieb bisher die Photovoltaik den Speichermarkt an, dürfte fortan der Speichermarkt maßgeblich den Absatz von Solarmodulen und Wechselrichtern anfeuern.

Gutsch: Bei den Systemanbietern wird die Integration des Generators, der Netzfunktionen und des Eigenverbrauchs die Spreu vom Weizen trennen. Ihre Kompetenz zeigt sich in der Software zur Systemsteuerung, sie entscheidet über den Markterfolg. Was wir erleben, ist die Geburt einer neuen Technologie: das iPhone der Energieversorgung. Im kommenden Jahr dürfte die Integration weiterer Generatoren wie BHKW oder Kleinwindkraft eine wichtige Rolle spielen, vor allem im gewerblichen Bereich.

Schwarzburger: Dann müssten sich die Messeveranstalter für neue Technologien öffnen. Kleine Windräder und Blockheizkraftwerke sind bisher zur Intersolar nicht zugelassen, oder nur ausnahmsweise. Andererseits sind elektrische Heizsysteme oder LEDs geeignet, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu erhöhen.

Gutsch: Im gewerblichen Eigenverbrauch werden sie eine wichtige Säule der Energieversorgung stellen, denn im Winter brauchen wir einen zweiten Generator, das schafft die Photovoltaik nicht. Vor allem Mikro-BHKW oder CHP-Anlagen dürften an Bedeutung gewinnen. Die Intersolar würde sich einen großen Gefallen tun, wenn sie sich für diese Branchen öffnet. Die Speicher sind der Kern, um den sich die Stromerzeuger gruppieren.

Schwarzburger: Nach der Messe ist vor der Messe. Wir dürfen gespannt sein, welche Innovationen uns in den kommenden Monaten erwarten.

www.competence-e.kit.edu

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