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Schritt für Schritt

Stromspeicher sind Sache des Elektrikers. Um eine stationäre Solarbatterie einzubauen, muss der Installateur über eine ausreichende Qualifikation im Elektrohandwerk verfügen. Heizungsbauer, Klimatechniker oder Solarteure ohne E-Schein (Elektrofachkraft) dürfen die Geräte nicht installieren. Zudem brauchen die Installateure in der Regel eine Schulung und Zertifizierung durch die Hersteller der Systeme. Damit verbunden ist ein Log-in, um sich während der Installation des Speichers auf dem Webportal des Herstellers anzumelden.

Neben dem Sicherheitsleitfaden für Lithium-Ionen-Speicher aus dem Jahr 2014 sind die technischen Anschlussbedingungen der Netzbetreiber zu beachten (TAB). Nehmen die Stromspeicher obendrein am Markt für Regelenergie teil, gilt der sogenannte Transmission Code. Er definiert beispielsweise, dass die Regelung des Speichers am Netz über eine speziell verschlüsselte Datenleitung (VPN) zu erfolgen hat.

Messlatte für den sicheren Anschluss

Der Transmission Code legt die Messlatte für den sicheren Anschluss der Speicher deutlich höher, als wenn die Batterie nur zur Haustechnik gehört, um lediglich den Eigenverbrauch an Solarstrom zu erhöhen. Zu beachten sind weiterhin die Vorgaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau, was die Abregelung der Wirkleistung am Netz betrifft. Die Spielregeln der KfW gelten jedoch nur für Systeme, deren Betreiber entsprechende Fördermittel in Anspruch nehmen.

Verbindlich hingegen sind die technischen Normen zum Anschluss von elektrischen Systemen und speziell Stromspeichern im Niederspannungsnetz, wie sie vom VDE und VDI herausgegeben wurden (zum Beispiel DIN EN 62619 aus dem vergangenen Jahr). Hilfreich sind des Weiteren Vorschriften zum Brandschutz, womit sich der Kreis zum Sicherheitsleitfaden schließt.

Wie Solargeneratoren brauchen auch Stromspeicher einen Freischalter, der die Batterie im Falle eines Hausbrandes vom internen Hausnetz trennt. Sonst schiebt die Batterie weiterhin Strom in die Kabel, auch wenn die Feuerwehr das Hausnetz bereits vom öffentlichen Stromnetz getrennt hat.

Es ist dasselbe Problem wie bei den Solarmodulen, die separat getrennt werden müssen. Sonst fließt weiterhin Solarstrom ins Hausnetz oder zumindest im DC-Kreis von den Solarstrings zum Wechselrichter. Diese Spannungen können die Einsatzkräfte der Feuerwehr gefährden.

Unter Umständen hohe Spannungen

Auch wenn die meisten Hausbatterien mit 48 Volt (DC) arbeiten, so herrschen im Batteriewechselrichter (oder in den DC-Ladereglern) meist höhere Spannungen. Entweder ist der Batteriewechselrichter AC-seitig eingebunden, dann fährt er mit 220 Volt oder 400 Volt (AC). Oder der Laderegler (DC-DC-Steller) ist DC-seitig angeschlossen. Dann entsprechen die Eingangsspannungen des Stromspeichers den Systemspannungen der Solaranlage (Modulstrings).

Nicht zu vergessen ist die Absicherung der Batteriesysteme gegen Überspannung im Hausnetz oder am Anschluss des Hausnetzes zum Stromnetz. Das muss nicht unbedingt ein separater Ableiter sein, dennoch ist Vorsicht geboten. Denn wenn der Blitz in der Nachbarschaft einschlägt und durch den Boden und den Hausanschluss in die Installation knallt, ist der teure Stromspeicher ebenso gefährdet wie der Kühlschrank oder der Stringwechselrichter der Solaranlage. Es ist zu prüfen, ob der geräteinterne Überspannungsschutz ausreicht.

Zu den Dokumenten der Speicherhersteller gehören in der Regel umfangreiche Hinweise, wie die Batteriesysteme zu installieren sind. Angenommen, die Solarmodule sind angeschlossen und liefern Spannung, enthält die Installation diese Themenbereiche:

  • Materialtransport und Materialverbringung,
  • Messstelleneinbau,
  • Geräteeinbau,
  • Geräte- und Messstellenanschluss ans Netz (Freischaltungen beachten),
  • Zählereinbau,
  • Anschluss der Photovoltaikanlage,
  • Batterieeinbau,
  • Systemtest.

Die Anleitung zur korrekten Installation eines Stromspeichers ist etwas umfangreicher als beispielsweise für Solarmodule und Wechselrichter. Beispielhaft beziehen wir uns hier auf die Installationsvorgaben von E3/DC für das Hauskraftwerk S10 Mini, die 94 Seiten umfassen.

Enge Tuchfühlung zur Hotline

Unbedingt sollte der Installateur beim erstmaligen Einbau eines Geräts über die Hotline enge Tuchfühlung zum Hersteller halten. Lassen Sie sich im Zweifelsfall die Schritte genau erläutern. Meist sind die Anleitungen so gestaltet, dass man mit ihrer Hilfe den Stromspeicher Schritt für Schritt aufbauen kann. Eine ordentliche Installationsanleitung weist die Elektrofachkraft auf mögliche Fehler hin und baut Prüfroutinen ein, um die Schritte korrekt abzuschließen.

Zunächst ist genau zu prüfen, ob die Lieferung alle angegebenen Komponenten enthält. Sollten einzelne Teile oder Dokumente fehlen, ist der Mangel dem Lieferanten sofort anzuzeigen. Abzuraten ist von improvisierten Maßnahmen, beispielsweise wenn Befestigungselemente oder Kabel fehlen. In jedem Falle riskiert der Installateur, dass er auf der Garantie sitzen bleibt, wenn andere Komponenten quasi als „schneller Ersatz“ eingebaut wurden.

Danach folgt die mechanische Installation: Wahl und Sicherung des geeigneten Aufstellortes, Bodenmontage oder Wandmontage. Die Lithiumbatterien sind schwer, deshalb ist die Wandmontage besonders sorgfältig auszuführen. Manche Systeme bestehen aus der wandhängenden Elektronik und dem Batteriepaket auf dem Boden. Wichtig ist, dass die Anschlüsse, Schalter und Displays leicht zugänglich sein müssen, in trockener und heller Umgebung (Beleuchtung des Betriebsraums!).

Installation im Betriebsraum

Die elektrische Installation muss gemäß den Vorgaben der Hersteller erfolgen, phasengenau und entsprechend mit Sicherungen belegt. Der Niederspannungsschutz ist vorschriftsmäßig zu installieren, ebenso die Messpunkte, die Zähler und der Zugang zum Internet (falls erforderlich). Meist ist der Niederspannungsschutz bereits in das Speichersystem integriert.

Generell ist es kaum möglich, die Phasen und die DC-Pole falsch anzuschließen. Soll aber schon vorgekommen sein, auch durch die Hand des Elektromeisters. Die meisten Systeme werden vorkonfektioniert ausgeliefert, die richtigen Kabel sind im Lieferumfang enthalten und zumindest batterieseitig schon installiert. Was fehlt, ist der Anschluss an den Batteriewechselrichter ode Laderegler (falls separat), der Anschluss zum Stringwechselrichter (bei AC-Systemen) oder zu den Solarstrings (bei DC-Systemen). Danach erfolgt der Anschluss an das Stromnetz und die Anmeldung des Geräts auf der Webplattform des Herstellers (falls angeboten). Nicht zu vergessen ist die korrekte Installation der Notstromfunktion, falls der Kunde dies wünscht und das System diese Funktion anbietet.

Zum Abschluss des Einbaus erfolgt die Inbetriebnahme. Sie wird genau protokolliert. Das Protokoll ist die Grundlage der Wartung und späterer Ansprüche an den Hersteller (Garantie und Gewährleistung). Nur wenn es vollständig ausgefüllt wurde, geht der Installateur kein Risiko ein.

Hilfreich ist auch der Speicherpass des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Das Protokoll und der Pass sind zudem die Grundlage späterer Wartungsarbeiten. Beispielhaft finden Sie umseitig die Checkliste zur Inbetriebnahme eines Hauskraftwerks von E3/DC. Die Dokumente zu diesem Beitrag können Sie auch beim Hersteller laden.

www.e3dc.com

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