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Fraunhofer FIT

Flexibles Stromnetz in Dänemark getestet

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) haben auf der kleinen dänischen Insel Fur ein Stromnetz aufgebaut, wie es in der Zukunft der dezentralen Energieerzeugung aussehen wird. Die Aufgabe bestand darin, durch die zeitversetzte Steuerung von Großverbrauchern die Stromnachfrage dem Angebot anzugleichen und damit die Herausforderungen für die Netze durch die volatile Einspeisung von Solarstrom zu lösen.

In 29 Haushalten auf der Insel haben die Forscher Wärmepumpen, Batteriespeicher und jeweils ein von ihnen selbst entwickeltes Smart Energy Monitoring Control System als Steuerungsplattform installiert. Mit diesem kann in Zukunft der Netzbetreiber den Energiebedarf verfolgen und die Verfügbarkeit der angeschlossenen Haushalte als Verbraucher rechtzeitig erkennen und sogar vorhersagen. Dazu werten sie die über Sensoren, Aktuatoren und intelligente Zähler gesammelten Daten über den Ist-Zustand der in den Haushalten vorhandenen Geräte aus.

Auf der Basis dieser Daten konnten bis zu vier Stunden im Voraus Prognosen erstellt werden, wie sich die Stromnachfrage entwickeln wird. Damit sind dann auf der regionalen Ebene Gegenmaßnahmen möglich, um den Stromverbrauch der gegenwärtigen Erzeugung anzupassen, und der Energieaustausch wird planbar.

Die bestehenden Daten haben die Forscher des Fraunhofer FIT auch zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle verwendet. Unter anderem wird es in Zukunft einen ganz neuen Marktteilnehmer geben: einen Aggregator. Er wird Wärme als einen Service anbieten. Die Idee ist, dass Endkunden ihre Wärmepumpen fernsteuern lassen und dafür weniger für die Heizenergie bezahlen. Dabei sind natürlich Mindest- und Höchsttemperaturen vertraglich festgelegt. Der Aggregator bietet im Gegenzug die mögliche Last sowie die Flexibilität der Wärmpumpen an einem Markt für Regelenergie an. Damit bekommt der Netzbetreiber die Möglichkeit, die Last an die Erzeugung anzugleichen und nicht wie bisher die Erzeugung an die Last. Dabei muss der Endkunde seine Nutzungsgewohnheiten überhaupt nicht ändern. Die Wärmepumpen sind mit einem Pufferspeicher verbunden, der bei Bedarf Wärmeenergie in die Heizung schiebt.

www.fit.fraunhofer.de

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