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Mit spitzem Stift gerechnet

Die Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund, wenn es um die Umsetzung von Mieterstromprojekten geht. Bisher sind noch wenige dieser Anlagen gebaut. Aber wenn sie gebaut werden, sind offensichtlich alle zufrieden. In diesem Jahr wurden viele der Anlagen aufgebaut, auch wenn der Widerstand aus Berlin groß ist. Immerhin bleibt die Unterstützung der Länder, die damit den Ökostromausbau jenseits des Einfamilienhauses voranbringen wollen.

Die Projektierer sehen in diesem Segment die Möglichkeit, endlich wieder größere Anlagen errichten zu können. „Ein Grund, warum wir für 2017 mit einem Zuwachs rechnen, ist die zunehmende Öffnung des Photovoltaikmarktes für Mieterstrommodelle“, sagt Udo Möhrstedt, Gründer und Geschäftsführer von IBC Solar.

Franken bauen eine Sonnenburg

Die Franken haben auch schon das erste dieser Projekte durchgezogen. Im sachsen-anhaltinischen Burg, nur wenige Kilometer weg von der Landeshauptstadt Magdeburg, hat das dortige Stadtwerk jetzt die Sonnenburg aufgebaut.

Nach langem Zögern entstand so das erste Mieterstromprojekt, das schon seit Jahren in der Schublade liegt. Eigentlich sollte es schon 2014 gebaut werden. Doch dann grätschte die Bundesregierung mit der Streichung des Grünstromprivilegs dazwischen.

Von Kostenvorteilen profitieren

Die volle EEG-Umlage wurde fällig, obwohl der Strom nie durch ein öffentliches Netz fließt und damit eigentlich dem gleichen Prinzip folgt wie der Eigenverbrauch in Einfamilienhäusern oder Gewerbebetrieben. Der einzige Unterschied ist, dass die Bewohner des Mehrfamilienhauses nicht die Betreiber der Anlage sind, womit es de jure kein Eigenverbrauch, sondern eine Stromlieferung ist. So machte die Abgabenlast die Projekte zunächst sehr schwierig.

Inzwischen sind die Systempreise aber so weit gesunken, dass sich auch die ersten Mieterstrommodelle selbst mit voller EEG-Umlage rechnen. Auf dieser Basis konnten die Stadtwerke Burg nun endlich ihr erstes Mieterstromprojekt umsetzen. Insgesamt 280 Kilowatt Photovoltaikleistung haben sie auf die Dächer von zwölf Mehrfamilienhäusern der Burger Wohnungsbaugenossenschaft montiert. Der Solarstrom wird direkt in den 230 Wohnungen in den Gebäuden verbraucht. Ein großer Teil des produzierten Stroms fließt außerdem noch in die Hausversorgung.

Die Planer gehen davon aus, dass die Bewohner etwa ein Drittel ihres Stromverbrauchs mit der Energie vom eigenen Hausdach decken können. Da der Solarstrom inzwischen viel günstiger ist als der Strom aus dem Netz, können die Mieter von diesen Kostenvorteilen und damit auch von der Energiewende profitieren. Denn der Preis für den solaren Anteil im Strommix bleibt für die nächsten 20 Jahre komplett konstant. Einzig die EEG-Umlage auf den im Gebäude verbrauchten Strom wird der aktuellen Entwicklung angepasst.

In verschiedene Rollen schlüpfen

IBC Solar hat für das Projekt die Komponenten geliefert. Doch die Projektierer können noch sehr viel tiefer in das Thema einsteigen, wie Wirsol bei der Umsetzung der Mieterstromprojekte in den vergangenen Monaten gezeigt hat. „Wir können in einem solchen Mieterstromprojekt sämtliche Rollen übernehmen“, betont Johannes Groß, Vertriebsleiter des Projektierers aus dem badischen Waghäusel. Das reicht von der Rolle des reinen Komponentenlieferanten über die Projektierung der Anlagen und deren Errichtung bis hin zum Komplettangebot inklusive Betrieb der Anlage und Reststromlieferung zusammen mit einem Partner.

Das erste Projekt hat das Unternehmen zusammen mit dem Düsseldorfer Ökostromanbieter Naturstrom umgesetzt. Auf 35 Häuser der Baugenossenschaft Familienheim im badischen Mosbach hat Wirsol insgesamt 690,5 Kilowatt Solarstromleistung installiert, die insgesamt 255 Wohneinheiten mit Solarstrom versorgen. Die Mieter bekommen einen speziellen Mischtarif, der sich aus dem Preis für den Solarstrom und der Reststromlieferung von Naturstrom aus dem Netz zusammensetzt.

Wirsol hat inzwischen noch weitere solcher Projekte umgesetzt. Zusammen mit den Stadtwerken Heidelberg entstanden Mieterstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 588,3 Kilowatt auf 23 Mehrfamilienhäusern der Wohnungsbaugenossenschaft Familienheim Heidelberg. Das jüngste dieser Projekte hat Wirsol in Bruchsal errichtet. Dort haben die Badener 99,11 Kilowatt Solarstromleistung auf fünf Mietshäusern der Baugenossenschaft Familienheim Bruchsal installiert. Der Strom aus diesen Anlagen ist in Zukunft für die Versorgung der Mieter in den Gebäuden vorgesehen.

Perfekt für Sozialwohnungen geeignet

Der Projektierer aus Waghäusel legt die Mieterstromanlagen immer so aus, dass sie auch mit reiner Einspeisevergütung wirtschaftlich betrieben werden können. Da die Anlagen nicht auf den Eigenverbrauch, sondern auf die maximale Leistung ausgelegt sind, die auf dem Dach installiert werden kann, reicht die EEG-Vergütung derzeit noch aus, um die Generatoren wirtschaftlich zu betreiben und die Investitionskosten zu sichern.

Die Stromlieferung an die Mieter ist dabei das Plus, was der Anlagenbetreiber zusätzlich erwirtschaften kann. Damit entfällt auch das Problem, dass sich genügend Mieter an dem gesamten Modell beteiligen müssen. Denn gerade im Wohnungsbestand wird das in der Regel schwierig.

Eine solche Rundum-sorglos-Lösung hat Wirsol auch in München zusammen mit dem dortigen Ökostromversorger Polarstern errichtet. Bewusst haben sich die beiden Projektpartner für die Umsetzung auf einem Gebäude im sozialen Wohnungsbau entschieden. „Unsere Mieterstromprojekte im sozialen Wohnungsbau sind der beste Beweis dafür, dass bezahlbarer Wohnraum und Energieeinsparung kein Widerspruch sind“, betont Florian Henle, Geschäftsführer von Polarstern.

Zusammen mit den Badener Projektierer hat der Versorger einen Neubau mit einer Solarstromleistung von 65 Kilowatt ausgestattet. Dazu kommt noch ein Blockheizkraftwerk im Keller mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt. Damit können sich die 300 Mieter im Gebäude etwa zur Hälfte mit vor Ort produziertem Strom versorgen.

Pilotprojekt mit Speicher geplant

Der Eigenverbrauch liegt immerhin selbst an einem Sommertag, wenn viel Solarstrom produziert wird, bei etwa 85 Prozent. Diese Quote steigt an weniger sonnigen Tagen noch weiter an. Die Mieter können mit dem Mischtarif aus Solar- und BHKW-Strom und Strom aus dem Netz, den Polarstrom aus Laufwasserkraftwerken in Bayern bezieht, ihre Stromrechnung um 15 bis 20 Prozent reduzieren.

Polarstern plant jetzt noch ein zweites Projekt auf einem Mehrfamilienhaus mit 65 Wohnungen. Ein im Vergleich zu den bisherigen Anlagen relativ großer Generator mit einer Leistung von 88 Kilowatt versorgt die Mieter direkt mit Solarstrom. Um den Eigenverbrauch noch weiter in die Höhe zu treiben, wird Polarstern auch einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 90 Kilowattstunden in das System integrieren. Auch Wirsol hat noch weitere Mieterstromprojekte in der Pipeline, die aber noch nicht fertig geplant und gebaut sind.

Das jüngste Mieterstromprojekt von Naturstrom befindet sich auf einem Neubau auf dem ehemaligen Kasernengelände im Domagkpark in München. Dort entsteht seit 2013 ein ganz neues Stadtquartier mit wegweisenden Sozial- und Energiekonzepten. Dazu gehören auch die Solaranlagen, die Naturstrom zusammen mit zwei Bauherrengemeinschaften realisiert.

Beteiligung ist unterschiedlich, aber immer hoch

Die insgesamt vier Anlagen mit einer Leistung von 43 Kilowatt produzieren jährlich etwa 48 Megawattstunden Solarstrom, der direkt über die Hausnetze der Gebäude an die 50 Wohneinheiten geliefert wird. Mit dem Strom vom Dach können sich die Bewohner zu fast einem Drittel selbst mit elektrischer Energie versorgen. Den Rest liefert Naturstrom. Der Solarstrom, den die Bewohner der Gebäude nicht verbrauchen, wird ins Netz eingespeist. Allerdings wird dieser Überschuss gering ausfallen. Denn die Anlagen sind so ausgelegt, dass zwischen 70 und 98 Prozent des Solarstroms direkt in den Gebäuden verbraucht werden. Anders als Wirsol legen Genossenschaften und Bauherrengemeinschaften die Generatoren in der Regel nicht auf die maximal mögliche Leistung aus, sondern eher auf den Strombedarf der am Projekt beteiligten Bewohner der Gebäude.

Wie viele Bewohner eines Mehrfamilienhauses sich beteiligen, ist sehr unterschiedlich, auch wenn die Modelle meist auf fruchtbaren Boden fallen. So werden sich in Bauherrengemeinschaften wohl alle beteiligen, während in Mietsgebäuden die Hürden für den Anbieter höher liegen. Während in Bestandsgebäuden erfahrungsgemäß nicht alle Mieter teilnehmen, kann im Neubau einen Beteiligungsquote von 100 Prozent leicht erreicht werden.

Schließlich ist der Einstieg in den Mieterstrom im Bestand mit einem Wechsel des Stromanbieters verbunden. Wer in einen Neubau einzieht, muss sich ohnehin mit diesem Thema beschäftigen, sodass die Hürde niedriger ist, auf das Angebot eines Mischtarifs zurückzugreifen, zumal er in der Regel preiswerter ist als der Tarif des örtlichen Versorgers. Sicherlich kann der Mieterstromtarif nicht mit den unseriösen Billigangeboten vom Stromdiscounter mithalten. Doch im Vergleich zu seriös kalkulierten Strompreisen ist er oft konkurrenzfähig. Das hängt vor allem von den Netzgebühren ab. In Regionen mit hohen Netzgebühren rechnet sich der Mieterstrom aus der Solaranlage, während niedrige Netzentgelte eher hinderlich sind. Denn dann sinkt der Preisabstand zwischen Solar- und Netzstromlieferung. „Wir brauchen aber diesen Preisabstand, um die Projekte wirtschaftlich umsetzen zu können“, sagt Gordon Appel, Produktmanager der Stadtwerke Konstanz.

Spielraum ist eng – noch

Er hat es ausgerechnet. Während im Netzstrom die Gestehungskosten relativ gering sind und der größte Teil auf Umlagen und Abgaben entfällt, sind im Solarstromanteil viel weniger zusätzliche Preisbestandteile drin. Derzeit entscheiden meist die Netzgebühren, die bei der direkten Versorgung der Mieter mit Solarstrom vom Dach des Mehrfamilienhauses wegfallen. Je höher die Netzgebühren, desto besser rechnet sich das Mieterstrommodell. Die angekündigte Anhebung der Entgelte durch viele Netzbetreiber im kommenden Jahr wird diese Projekte noch wirtschaftlicher machen.

Die Beschaffungskosten im Mieterstrommodell basieren dabei nicht auf den Gestehungskosten für den Solarstrom. Vielmehr muss der Betreiber der Solaranlage einen höheren Preis für den Strom bekommen, als er über die Einspeisevergütung erzielen würde. Zusammen mit der EEG-Umlage – die derzeit noch in vollem Umfang anfällt –, der Mehrwertsteuer, den Kosten für Vertrieb und Messung schrumpft dann der Preisunterschied zwischen Photovoltaik- und Netzstrom schnell auf ein Minimum zusammen.

Im Duo mit Kraft-Wärme-Kopplung

Im Netzgebiet der Stadtwerke Konstanz bleibt nur noch ein Spielraum von etwa 3,5 Cent übrig, mit dem der Vertrieb arbeiten kann. Würde die EEG-Umlage auf 40 Prozent verringert, wie es derzeit für gewerbliche Eigenverbrauchsanlagen gilt, würde sich dieser Spielraum schlagartig fast verdoppeln. Dann wären die Mieterstromprojekte überall wirtschaftlich umsetzbar. „Eine jetzt schon wirtschaftlich umsetzbare Variante ist die Verbindung von Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung“, erklärt Appel. Denn aufgrund der geringeren Einspeisevergütung für KWK-Strom sind die Beschaffungskosten nicht so hoch wie für die Photovoltaik.

Auf der Basis dieses Geschäftsmodells haben die Stadtwerke Konstanz eine Mieterstromoffensive hingelegt. Das erste Projekt wurde im März dieses Jahres umgesetzt. Auf zwei Bestandsgebäude mit 27 Wohneinheiten baute der Versorger 23 Kilowatt Photovoltaik. Im Keller steht zusätzlich noch ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt. Immerhin ist der Preis für den Mieterstrom so attraktiv, dass die Stadtwerke selbst in diesen Bestandsgebäuden eine Beteiligungsquote von 75 Prozent erreicht haben.

Das zweite Projekt ist auch das bisher größte der Konstanzer. Auf sechs Mehrfamilienhäusern haben sie Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 90 Kilowatt gebaut. Dazu kommen noch Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Gesamtleistung von 40 Kilowatt. Die Anlagen sind im Juli dieses Jahres in Betrieb gegangen. Im Oktober haben die Stadtwerke noch ein Mieterstromprojekt in einem Bestandsgebäude mit 30 Wohneinheiten im Zentrum von Konstanz umgesetzt. Dort hat der Versorger eine Solaranlage mit einer Leistung von 29 Kilowatt Leistung installiert. Zusätzlich liefert ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt Strom für die Mieter.

Jede Kilowattstunde exakt abgerechnet

Neuland haben die Stadtwerke Konstanz mit ihrem vierten Mieterstromprojekt in diesem Jahr betreten. Im September haben sie vier neu gebaute Mehrfamilienhäuser einer Wohnungsbaugenossenschaft mit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 88 Kilowatt ausgestattet. Statt ein BHKW dazu zu installieren, haben sie Stromspeicher in die Systeme integriert, um die Eigenverbrauchsquote aus den Solaranlagen zu erhöhen. „Für uns lohnt sich diese Anlage wirtschaftlich eigentlich nicht“, erklärt Gordon Appel. „Mit der Kombination mit einem Speicher wollen wir aber auch auf diesem Gebiet Erfahrungen sammeln.“ Zwei der Gebäude sind im KfW-70-Standard errichtet, und die anderen beiden Häuser sind sogar Plusenergiegebäude.

Anders als die meisten Anbieter bieten die Stadtwerke Konstanz ihren Mietern keinen Mischtarif an, sondern rechnen den Solarstrom und den Netzstrom separat ab. Dazu haben alle Wohnungen einen intelligenten Zähler bekommen. „Wir wollen ein Modell haben, das berücksichtigt, wann jemand Strom verbraucht, und in einem weiteren Schritt über flexible Tarife den Kunden dazu bewegen, mehr vor Ort produzierten Strom zu verbrauchen“, erklärt Gordon Appel diese Entscheidung. „Wir messen auf Viertelstundenbasis Erzeugung und Verbrauch. Jeder Mieter bekommt anhand seines Verbrauchs in dieser Viertelstunde den Anteil an Direktstrom und den Anteil an Reststrom mit unterschiedlichen Preisen berechnet.“ Für die Mieter lohnt sich so der Verbrauch des Solarstroms. Denn er kostet zwei Cent weniger pro Kilowattstunde als der Reststrom aus dem Netz.

www.stadtwerke-konstanz.de

Wirsol

Projektgesellschaft als sicheres Modell

Bisher interessieren sich vor allem Genossenschaften für Mieterstrommodelle. „Diese Genossenschaften haben den Reiz, dass alle Mieter gleichzeitig an der Genossenschaft beteiligt sind“, erklärt der Wirsol-Vertriebsleiter Johannes Groß. „Da sind auch die Mieter eher daran interessiert, den Solarstrom vom Dach zu nutzen.“

Private Immobilienbesitzer tun sich bisher noch schwer damit, in die Rolle des Stromlieferanten zu schlüpfen. Diesen Aufwand kann Wirsol den Vermietern abnehmen, indem die Badener den Betrieb der Anlage übernehmen. „Den Anlagenbetrieb kann aber auch ein Dritter übernehmen, oder wir gründen eine Projektgesellschaft, an der der Vermieter mit einem Anteil oder als Mehrheitsgesellschafter beteiligt ist“, sagt Groß. Auf diese Weise kann sich der Hauseigentümer zusätzliche Einnahmen aus dem Betrieb einer Solaranlage und dem Verkauf des Stroms an die Mieter sichern.

Zudem werden so die Mieteinnahmen nicht mit einer eventuellen Gewerbesteuer infiziert. Denn Wohnungsunternehmen sind von dieser grundsätzlich befreit. Wenn sie aber jenseits der Wohnungsvermietung weitere Geschäfte betreiben, entfällt diese Befreiung und der Vermieter muss auf sein gesamtes Geschäft Gewerbesteuer bezahlen. Es sei denn, die Einnahmen aus diesen anderen Geschäftsfeldern bleiben unter einer Grenze von zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Mit der Auslagerung in eine Projektgesellschaft kann das Wohnungsunternehmen diesem Risiko entgehen.

www.wirsol.de

Naturstrom

Mieterstrom im Zentrum Berlins

Neue Mieterstromanlagen wird Naturstrom im Möckernkiez im Berliner Stadtteil Kreuzberg errichten. Derzeit entstehen auf einem Areal von 30.000 Quadratmetern 14 Wohngebäude im Passivhausstandard mit etwa 470 neuen Wohnungen und 90 Gewerbeeinheiten. Zusammen mit der Wohnungsbaugenossenschaft Möckernkiez realisiert Naturstrom ein innovatives Energiekonzept. Herzstück ist die Wärmeversorgung mit einem BHKW, das mit Biogas betrieben wird. Dazu werden auf den Dächern Photovoltaikanlagen installiert. Den Solar- und BHKW-Strom verkauft Naturstrom direkt an die Mieter. Der Versorger übernimmt auch die Reststromversorgung und bietet den Mietern so einen attraktiven Mischtarif an.

www.naturstrom.de

Degewo

Alles aus der Kraft der Sonne

Die Berliner Wohnungsbaugenossenschaft Degewo wird im Stadtteil Lankwitz ein Mehrfamilienhaus mit acht Geschossen in eine Gebäude verwandeln, das die gesamte benötigte Energie selbst erzeugt. Anders als die bisherigen Mieterenergieprojekte setzen die Berliner nicht nur auf Strom, sondern wollen auch die gesamte Wärmeversorgung abdecken.

Dazu werden sie auf dem Flachdach des Gebäudes Photovoltaik-Hybrid-Kollektoren installieren. Diese erzeugen an der Oberfläche Photovoltaikstrom aus Solarzellen. Unter den Zellen ist im Kollektor ein solarthermischer Absorber integriert, der die restliche Sonnenenergie und die Abwärme der Solarzellen als Wärmeenergie sammelt. Diese Wärme wird im Sommer, wenn wenig Wärmebedarf besteht, in das Erdreich eingeleitet. Aus diesem 700 Quadratmeter umfassenden Erdspeicher bedienen sich die im Gebäude installierten Wärmepumpen, die wiederum von der Photovoltaikanlage auf dem Dach ihren Betriebsstrom beziehen. Um dem Dilemma zu entkommen, dass in den Mehrfamilienhäusern in der Regel tagsüber, wenn viel Sonnenstrom produziert wird, niedriger Energiebedarf besteht, werden die Handwerker im Auftrag der Degewo noch einen Redox-Flow-Speicher installieren. Damit wird auch im Winter genügend Sonnenstrom für die Wärmepumpe zur Verfügung stehen. Im Frühjahr 2017 werden die Bewohner des Gebäudes im Süden der Bundeshauptstadt ihren Energiebedarf komplett mit der Sonne decken.

www.degewo.de

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