In Deutschland könnten in den kommenden Jahren Tausende neue Stromproduzenten entstehen. 45 Prozent aller befragten Industrieunternehmen können sich vorstellen, künftig selbst Strom zu erzeugen und zu verkaufen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 506 Unternehmen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Die Industrieunternehmen erkennen die Chancen aus der Digitalisierung der Energieversorgung. Für die Unternehmen bieten sich völlig neue Einnahmequellen durch die Energiewende“, sagt Bitkom-Chef Bernhard Rohleder. Vor allem größere Unternehmen sehen ein mögliches Geschäftsfeld: Unter den Unternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern können sich rund zwei Drittel vorstellen, selbst Strom zu produzieren und auf dem Strommarkt anzubieten.
Allerdings ist der Großteil der Industrie noch skeptisch. Zwar können sich nur sieben Prozent überhaupt nicht vorstellen, künftig selbst Strom zu produzieren. Aber 48 Prozent sagen, sie sehen die eigene Stromproduktion eher skeptisch. Sie wollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren oder scheuen die hohen Investitionskosten. Außerdem schätzen sie das Ertragspotenzial als zu gering ein, beklagen einen schlechten rechtlichen Rahmen und vermissen Technologien zur einfachen Abrechnung. Rohleder sieht in der Vermietung der Dächer von Produktionshallen einen Ausweg für diese Unternehmen, ebenfalls an der Energiewende teilzuhaben.