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Mit dem Buggy im Outback

Das Solar-Buggy-Projekt ist ein Hochschulprojekt, das die solare Elektromobilität in den Offroad-Bereich bringen möchte. Wir bauen nicht nur ein Solarfahrzeug, sondern einen elektrischen Offroad-Buggy, der solarautark fährt und ein ganzes Solarfeld mitführt.

Das Solar-Buggy-Team ist aus dem bereits bestehenden Projekt Solar Car an der Hochschule Bochum entstanden und wurde 2013 gegründet. Bereits mit dem ersten Solar Buggy Open World wurde eine Strecke von 829 Kilometern über die unbefestigte Tanami Road in Australien bewältigt.

Die Arbeit im Projekt organisiert sich in Form des problembasierten Lernens (PBL). So wird den Studierenden schrittweise immer mehr Verantwortung für den eigenen Wissensaufbau übertragen. Reale Problemstellungen und entsprechende Lösungsansätze werden im Team und fachübergreifend entwickelt.

Zweites Modell für die Wüste

Das Team besteht momentan aus rund 20 Studenten. Auch die Teamleitung besteht aus Studenten. Sie kommen aus verschiedenen Fachbereichen der Ingenieurswissenschaften.

Momentan konstruieren die Studenten das zweite Fahrzeug, den Solar Buggy Froggee. Unterstützt wird das Projekt von Eric Vigouroux, dem Sieger der Rallye Dakar. Er stellt die Rohform des Buggys zur Verfügung. Mit diesem Fahrzeug wollen die Studenten in der australischen Simpson-Wüste die French Line befahren und damit einen Guinness-Weltrekord aufstellen. Denn es wird das erste selbst gebaute Solarfahrzeug sein, welches jemals diese Wüste durchquert hat. Mit diesem Prototyp wollen die Studenten zeigen, welches Potenzial in den erneuerbaren Energien liegt – auch im Automobilbau.

Allrader mit Hochvoltbatterie

Der Froggee ist im Gegensatz zum ersten Solar Buggy kein Umbau eines kleinen Buggys mit Verbrennungsmotor, sondern die Weiterentwicklung eines noch nicht fertiggestellten Elektrobuggys. Der Buggy wird durch zwei Elektromotoren auf je einer Achse betrieben.

Somit ist er ein Allradfahrzeug. Eine Batterie mit rund 15 Kilowattstunden dient als Energiespeicher. Sie arbeitet im Hochvoltbereich, da die Batteriespannung 400 Volt beträgt. Um die Sanddünen zu bezwingen, benötigt der Buggy ein leistungsstarkes Getriebe mit einer Übersetzung von eins zu 2,9. Das Ziel ist es, die Batterien in der Wüste innerhalb von drei Stunden zu laden. Dazu benötigt der Wagen ein Solararray von 40 Quadratmetern, das mithilfe von vier großen faltbaren Modulen à zehn Quadratmetern realisiert wird. Das Array wird auf einem Gerüst aus Rohren befestigt. Es ist beweglich, um das Array nach der Sonne ausrichten zu können.

Dieses Array ist eine einzigartige, neuartige Anwendung, da faltbare Solararrays – besonders in dieser Größe – bisher nur im Weltraum benötigt wurden. Dort beziehen Satelliten oder Raumstationen ihre Energie von der Sonne. Hat der Flugkörper seine Umlaufbahn erreicht, werden die Paneele automatisch entfaltet und ausgerichtet.

40 Quadratmeter solares Origami

Das Solarfeld für die Wüste ist zwar unabhängig vom Buggy, stellt aber gewissermaßen das Herzstück dar. Diese Konstruktion wurde nach einem Origami-Vorbild von Astrophysiker Koryo Miura erdacht.

solarbuggy.hs-bochum.de

Solar Buggy Bochum

Unterstützer gesucht!

Für das ambitionierte Projekt sind die Studenten immer auf der Suche nach begeisterten Partnern. Als Hochschulprojekt sind sie darauf angewiesen, dass die Industrie sie unterstützt, damit sie bereits als Studenten wichtige Entwicklungsarbeit leisten und mit praktischer Projekterfahrung in die Wirtschaft einsteigen können. Besonders zur Finanzierung der Weltrekordfahrt werden noch finanzielle Unterstützer gesucht. Weitere Informationen finden Sie hier:

www.facebook.com/SolarBuggyHSBochum/

Die Autorin

Birgit Reuter

ist Studentin der Mechatronik und in der Teamleitung des Solar Buggy Projektes an der Hochschule Bochum. Zuvor hat sie die elektrische Auslegung des Solararrays geplant und war für Medien zuständig.

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