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Spezis für die Ladesäulen

Aufträge und technische Ausarbeitungen in einem Installationsvolumen von knapp 200 Megawatt Solarleistung: So viele Aufträge hat die Firma Speidel Elektrotechnik aus Göppingen für 2018 auf dem Schreibtisch. Damit sind die internen Kapazitäten sowie die Ressourcen bei Subunternehmern gut ausgelastet. Doch der Mangel an Fachleuten bedroht die gute Konjunktur. Man könnte viel mehr bauen, aber woher die Leute nehmen?

Dennoch schafft es der Göppinger Mittelständler, der aktuell 50 Auszubildende hat, immer wieder, qualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen. „Früher konnten wir jederzeit Monteure in Südosteuropa rekrutieren“, berichtet Geschäftsführer Rolf Eppinger. „Jetzt ist dieser Markt weitgehend leergefegt.“

Fachkräfte aus den Hochschulen

Die Energiewende brummt nicht nur in Deutschland. Viele Handwerker finden nun auch akzeptable Aufträge in ihren Heimatländern. Aktuell umfasst das Photovoltaikteam von Bereichsleiter Tobias Schönsteiner drei Projektleiter, die dauerhaft eine Vielzahl von Monteuren einsetzen. Dieser Pool an Fachleuten wächst um mindestens 30 Installateure. Intern plant Schönsteiner mit weiteren Fachkräften von kooperierenden Hochschulen aus der Region.

Zur Erinnerung: Bis 2010 hatte Speidel mit Photovoltaik auf Freiflächen bis zu 15 Prozent seines Umsatzes gemacht. Dieses Jahr kalkuliert Geschäftsführer Eppinger bei 325 Mitarbeitern mit gerade mal zehn Prozent Anteil am Umsatz.

2019 soll sich dieser Anteil verdoppeln, weil sich die Göppinger trotz des Fachkräftemangels aktiv um neue Aufträge bemühen. Das Kerngeschäft der Speidel GmbH liegt in der elektrotechnischen Installation im industriellen Umfeld der Automobilindustrie, Lebensmittelproduktion, Datencenter, Chipfertigung, in Verwaltungen oder von Kliniken.

Konkret installierte Speidel im Frühjahr sechs Megawatt in Sachsen-Anhalt, im Sommer kamen zwölf Megawatt in Sachsen-Anhalt und Bayern hinzu.

Mehr Nachfragen nach Solarparks

Zudem plant das Unternehmen, vier weitere Projekte mit insgesamt 90 Megawatt als Generalunternehmer zu betreuen, für weitere Projekte im europäischen Ausland laufen bereits Gespräche.

Hinzu kommen Wartungsaufträge für 21 Solarparks vom Bodensee bis zur Nordsee mit einer Leistung von nahezu 100 Megawatt. Die Anlagen müssen so gut wie möglich gewartet sein, um auch im Spätsommer den bestmöglichen Ertrag zu erzielen.

Nicht mehr nur vom Preis getrieben

Zusätzlich zur elektrotechnischen Wartung liegt aktuell die Anfrage für mehrere Anlagen mit weit mehr als 40 Megawatt in der Region Berlin-Brandenburg vor, die Freiflächen zu mähen und zu mulchen, um Verschattung vorzubeugen.

Geschäftsführer Rolf Eppinger hat festgestellt, dass die Bedeutung des Angebotspreises nachlässt. Nicht mehr der günstigste Bieter bekomme den Zuschlag, sondern das Gesamtpaket muss stimmen. Elektrotechnik Speidel steht seit Jahrzehnten für Leistungs- und Lieferfähigkeit bei höchster Qualität und viel Prozesserfahrung.

Die elektrotechnischen Kapazitäten werden nach Einschätzung von Eppinger und Schönsteiner nicht mehr steigen, sondern sie werden umgeschichtet.

Spezielle Qualifikationen

Das heißt: Die Firmen richten ihre Teams stärker auf Photovoltaik aus. Oder Fachkräfte aus der Solarbranche wechseln zu Arbeitgebern, die sie wertschätzender einsetzen, besser qualifizieren und attraktivere Aufträge ausführen lassen.

Speidel baut zudem seine Peripherie immer mehr aus: Eine Vielzahl von Elektrikern wird ganzjährig rund 650 E-Ladestationen installieren, davon 80 Prozent bei Privatleuten, die häufig bereits eine Solaranlage auf dem Dach haben.

Diese Fachkräfte haben eine Zusatzqualifikation zum E-Mobility-Installateur, die etwa die Konfiguration der Ladestation, Integration in das Smarthome oder die IT-Kommunikation mit dem Fahrzeug beinhaltet.

Eppinger ist sich sicher: „Die smarte Kombination regenerativer Energie aus der Sonne im Zusammenspiel mit dem Gebäude und der E-Ladestation macht uns im Wettbewerb um die Talente zu einem attraktiven Arbeitgeber.“

Selber die Leute ausbilden

Denn die Bewahrung des Planeten bei möglichst wenig Komfortverlust sei für seine Firma eine attraktive Herausforderung und für viele junge Menschen eine lohnende, Sinn stiftende Aufgabe. Sie bringt viel Arbeit in die Regionen und stärkt das traditionelle Handwerk.

Angesichts des Mangels an Fachkräften gewinnt die Ausbildung junger Leute an Bedeutung. Die Göppinger präsentieren auf ihrer Website sechs Stellen für Azubis: Elektroniker, Systemplaner und Kaufleute.

An bekannten Bauten tätig

Neben der Photovoltaik war und ist Speidel bei sehr bekannten Bauvorhaben beteiligt, etwa mit der Starkstromversorgung oder der Kommunikationstechnik für die Gebäude.

Beispiele sind die Europäische Zentralbank und der Opernturm in Frankfurt am Main, das neue Museum von Mercedes-Benz in Stuttgart, die Frauen- und Hautklinik in Heidelberg oder der Neubau der Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart.

www.speidel.de

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