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Mötorbike unter Strom

Tüftler aus Malaga haben ein neues Hybridvelo entwickelt. Es ähnelt einer Rikscha oder jenem Zweisitzermoped Duo des Herstellers Krause aus der ehemaligen DDR. Vom leisen Sound und den Emissionswerten liegt es zum Glück dichter bei Ersterer. Die Schreibweise Mö des spanischen Start-ups erinnert irgendwie an Motörhead. Immerhin nutzen Spanier und Briten eigentlich kein O mit Trema in ihrer jeweiligen Sprache.

Was auch immer die spanischen Entwickler sich dabei gedacht haben: Könnte man sich den Sänger der britischen Punkband Lemmy Kilmister in so einem velohybriden Dreirad vorstellen? Ganz abgesehen davon, dass er nicht mehr unter uns weilt, wohl eher nicht.

Frei übersetzt, ist ein Motorhead jemand, der süchtig nach Geschwindigkeit ist. Das Mö fällt nicht in diese Kategorie. Es ist eher etwas für einen Anti-Petrolhead, jemanden, der kein Öl im Motorkolben verbrennen will. Bis zu 50 Sachen erreicht das fahrende Solardreirad.

1,5 Kilowatt Motorleistung

Sicherheitsgurte angelegt, los geht’s. Der Elektromotor leistet dabei bis zu 1,5 Kilowatt. Das vor einem Jahr vorgestellte Gefährt geht nun in eine kleine Serienproduktion. Das Pedelec wiegt in der Basisversion rund 100 Kilogramm und legt mit reinem Batterieakkubetrieb gut 50 Kilometer zurück. Wer kräftig in die Pedalen tritt und das Mö unterstützt, verlängert dadurch auch die Reichweite. Ebenso lädt die Bremsenergie den Akku wieder auf. Falls die Sonne nicht scheint, kann der Akku einfach abgezogen und an die Steckdose gestöpselt werden, erklärt ein Entwickler im Video. In ein bis zwei Stunden sei die Batterie bereits wieder voll. Gefertigt wird in einer Fabrik in Limares, Andalusien. Der Auftragsfertiger JPG liefert unter anderem auch für die Automobilindustrie.

Joystick statt Steuer

In der ersten Serie werden 100 Solarflitzer gebaut. Danach will man weitersehen. Rund 5.000 Euro kostet das Mö. In Design und Konzept ist viel Erfahrung eingeflossen: Rund 100 Personen aus 16 Ländern und verschiedenen Branchen haben am Zweisitzer mitgedacht und mitgearbeitet. Das E-Velo ist als Pedelec in der EU zertifiziert.

Ein zentraler Joystick zwischen den beiden Fahrersitzen spart Platz und dient zum Steuern. Das Dach liefert nicht nur Strom, sondern schützt vor Wind und Wetter, falls der Biker nicht in Andalusien, sondern eher in Norddeutschland oder Skandinavien über die Straßen brettert.

Lappen weg, erst mal egal …

Dennoch ist das Mö eindeutig ein Stadtfahrzeug, einen Führerschein braucht es aber nicht. Damit stellt es für jemanden, der seinen Lappen gerade verloren hat, eine echte Alternative dar. Reservierungen sind im Internet gegen eine Anzahlung von etwas mehr als 300 Euro bereits möglich.

Um es sinngemäß mit den Worten von Lemmy Kilmister zu sagen: Das Mö ist vielleicht nicht das Pik As im künftigen Fuhrpark, aber auf alle Fälle ein guter Joker.

www.evovelo.com

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