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Vom Freiland zum Endkunden

Wenn man gen Osten aus der Bundeshauptstadt fährt, lässt man die mondänen Viertel aus Preußens Gründerzeit hinter sich: Mitte, Prenzlauer Berg, Weißensee. Danach wachsen die Wohnblocks der ehemaligen DDR aus dem Boden, hingeklotzt auf frühere Rieselfelder vor der Stadt: Hellersdorf und Marzahn.

Zigtausende leben in dieser Trabantenstadt, durch die S-Bahn mit der brodelnden Metropole verbunden. Nirgendwo tritt die Nachkriegsgeschichte so deutlich in der Architektur zutage. Bis zur Stadtgrenze erstrecken sich die Wohnblocks, kaum übersehbar, in engen Häuserzeilen aus kantigen Quadern.

Als wären die Uhren zurückgestellt

Und dann, plötzlich, gibt es freies Feld und grüne Alleen. Als wären die Uhren um 100 Jahre zurückgedreht, führen die Straßen durch kleine, verschlafene Dörfer. Das ist nicht mehr Berlin, sondern der sogenannte Speckgürtel, nur dass vom Speck hier wenig zu sehen ist. „Die Leute in Brandenburg sind nicht so kapitalstark wie in Bayern oder Schwaben“, erzählt Hendrik Krause.

In den Dörfern reihen sich Ruinen neben sanierten Villen oder flachen Katen, die ans 19. Jahrhundert erinnern. Manche Gebäude sind liebevoll in jedem Detail erneuert, manche regelrecht verschandelt.

In Eiche, einem Ortsteil von Ahrensfelde, sticht ein geräumiger Vierseitenhof aus dem dörflichen Ensemble. Noch sind die Bauarbeiten im Gange, hier wird behutsam saniert. Und modernisiert zugleich: Die neu gedeckten Dächer tragen Photovoltaikmodule. Das Bürogebäude zur Dorfstraße verweist auf die Angebote eines Solarfachbetriebs. Hier hat Sybac Solar Berlin seinen Sitz.

Ortsbesuch am Stadtrand von Berlin: Hendrik Krause ist Prokurist der Firma, die zurzeit 14 Mitarbeiter hat. Seit Sommer 2016 hat Sybac Solar Berlin seinen Sitz an der Dorfstraße von Eiche. Seit dem gleichen Jahr läuft die Sanierung der Gebäude, die von Verfall und Abriss bedroht waren. „Wir wollen ein Kompetenzzentrum aufbauen, damit uns die Kunden besuchen können“, berichtet Hendrik Krause. „Hier zeigen wir alle Möglichkeiten der dezentralen Energieversorgung mit Photovoltaik, auch Stromspeicher, Wärmepumpen und E-Autos.“

Fast symbolträchtig steht die Firma für den Wandel in der Branche, der zugleich der Wandel in der Gesellschaft ist. Seit 2007 spezialisierte sich Geschäftsführer Dr. Kapitola mit seinem Ingenieurbüro auf die Entwicklung von Solarparks. 2009 wurde die Firma Sybac Solar Berlin gegründet, als Projektentwickler und Generalunternehmer für Solarparks auf freien Flächen.

Ein Kompetenzzentrum im Osten

Ein beeindruckendes Beispiel der erfolgreichen Tätigkeit als Projektentwickler und EPC erstreckt sich unmittelbar hinter dem Dorf: Dort wurden im Dezember 2010 rund 26,5 Megawatt ans Netz angeschlossen. Davon waren sechs Megawatt mit Dünnschichtmodulen ausgeführt. „Diese Module wurden mittlerweile gegen kristalline Module ausgetauscht“, erzählt Hendrik Krause. „Der Park bedeckt rund 73 Hektar, die Investition betrug damals ungefähr 71,5 Millionen Euro.“

Verbaut wurden rund 226.000 Solarmodule, die Wechselrichter kamen von Siemens (Sinvert 2400). Bis heute stromt die Anlage zuverlässig, erlöst im Jahr rund 7.383.000 Euro. Insgesamt hat Sybac bis 2011 zirka 63 Megawatt auf der Freifläche errichtet und diese überwiegend an Investoren veräußert. Zehn Megawatt befinden sich heute im Eigenbestand.

Den Knall vorhergesehen

Ab 2011 hat Sybac Solar Berlin keine neuen Projekte entwickelt. „Den Knall in der Solarbranche haben wir vorausgesehen“, meint Krause. „Damals hatten wir nur ein kleines Team für Planung und Baubetreuung. Die Montage der Solarparks haben wir mit Subunternehmern gemacht. Wegen der politischen Unsicherheiten entschieden wir, keine neuen Projekte anzunehmen.“

Drei Jahre lang konzentrierte sich das Unternehmen auf den Betrieb und die Wartung des Bestandes (O&M-Geschäft). „2014 haben wir dann erkannt, dass sich durch die Stromspeicher neue Geschäftsfelder in der Photovoltaik öffnen“, blickt Krause zurück. „Die Preise für Netzstrom stiegen und steigen weiter. Damals haben wir angefangen, Meinstrom.de als Marke bei den Endkunden zu etablieren.“

Vom EPC zum B2C-Anbieter

Bis 2011 gingen die Solarparks wie geschnitten Brot. „Vertrieb kannten wir nicht, das mussten wir erst aufbauen“, erinnert sich der Prokurist. „Wir sind von Null-Vertrieb ins Klein-Klein-Geschäft für private Endkunden gestartet. Jetzt können wir sagen: Das hat sich gelohnt. 2018 lief gut, wir haben 120 Anlagen gebaut und Geld verdient.“

Der Betrieb schreibt schwarze Zahlen, auch wenn das Geschäft längst nicht so brummt wie im sonnigen Süden Deutschlands oder am Rhein. In Ostdeutschland ist Geld nach wie vor knapp, drehen die Leute in der Regel jeden Heller mehrmals um. „Und für viele ist die Photovoltaik eine Raketentechnik. Noch ist die Skepsis groß.“

Sybac Solar baut Dachanlagen zwischen Potsdam südwestlich von Berlin und Frankfurt/Oder im fernen Osten an der polnischen Grenze. Die durchschnittliche Anlagengröße beträgt sechs Kilowatt. Die Hälfte aller Anlagen wird bereits mit Stromspeicher installiert, die Durchschnittsgröße der Solarbatterien liegt bei etwa sechs Kilowattstunden. „Wir verbauen qualitativ hochwertige Produkte von Solarwatt, E3/DC, Sonnen und gelegentlich LG Chem“, zählt Hendrik Krause auf. „Unsere Kunden fragen nach Qualität und einheimischer Ware. Und die Nachfrage nach den Solarbatterien steigt.“

Ein Speicher von Solarwatt war es auch, der im Herbst des vergangenen Jahres ins Schlaglicht der Aufmerksamkeit rückte. Staatssekretär Thomas Bareiß (CDU) kam eigens nach Eichwalde südlich von Berlin, um im Eigenheim einer Familie den 100.000. Stromspeicher in Betrieb zu nehmen – geplant und installiert von Sybac Solar Berlin.

Dachdecker und Zimmerer als Partner

Interessanterweise installiert Sybac Solar 95 Prozent seiner Anlagen auf Bestandsgebäuden. „Neubau spielt nur eine geringe Rolle“, analysiert Krause. „Deshalb arbeiten wir mit einigen Dachdeckern und Zimmereibetrieben als festen Partnern zusammen. Die Arbeiten auf dem Dach sind Sache des fachlich versierten Fachhandwerks.“

Denn die Erfahrung mit vielen Dächern von Solarkunden hat gezeigt: Manchmal ist die Unterspannbahn kaputt oder die Lattung verrottet. Das sieht man nicht immer sofort bei der ersten Begehung. Oder für die Photovoltaikanlage muss ein Laufrost auf dem Dach versetzt werden. Oder die Satellitenschüssel braucht einen anderen Standort, um die Module nicht zu verschatten.

So kann sich Sybac Solar auf die Beratung der Kunden und die Systemtechnik konzentrieren, auf die Einbindung in die Gebäudeversorgung und den elektrischen Anschluss ans Netz. Auch bei den Modulen stehen Kompetenz und Qualität an oberster Stelle: Meist kommen Q-Cells, Aleo und Axitec zum Einsatz. Zudem ist die Firma zertifizierter Fachbetrieb von IBC Solar.

Die Wechselrichter werden von Solaredge geliefert, weil sich mit den DC-Optimierern die mitunter kleinteiligen Dächer sehr gut planen und belegen lassen. „Ich denke, dass der Anteil der dreiseitigen Belegung nach Süden, Osten und Westen stark steigen wird“, meint Hendrik Krause. „Wir installieren auch Wechselrichter von SMA, Fronius und Kostal.“ Die Montagesysteme kommen von IBC, Baywa r.e., Q-Cells oder Mounting Systems.

Neutrale Beratung für die Kunden

Prinzipiell werden die Kunden neutral, also unabhängig von Herstellern und Marken, beraten. Warmwasser wird durch kleine Wärmepumpen (Viessmann, Kermi) oder die Heizstäbe von My-PV abgedeckt. „Solarthermie machen wir nicht, wir verwenden nur Solarstrom für die Warmwasserversorgung“, sagt Hendrik Krause. „Die Heizwärme kommt in den meisten Fällen von Wärmepumpen oder Gasthermen.“ In der Wärmeversorgung erwartet er ein gigantisches Sanierungsgeschäft: „Jede Alternative, die energetisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, ist willkommen“, prophezeit er. „Man muss sich immer neu positionieren, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen.“ Deshalb haben sich die Techniker schon mal die Brennstoffzellen-Heizgeräte von Viessmann angeschaut, bislang aber noch nicht beim Kunden eingebaut.

Sybac Solar Berlin ist Partner von Eon, sowohl beim Verkauf als auch in der Projektentwicklung. „Wir beraten die Kunden und führen alle Schritte aus, bis hin zum O&M-Geschäft. In diesem Sinne treten wir als Full-Service-Provider auf.“

Partner von Eon

Der Kunde bekommt alles aus einer Hand, ebenso die Finanzierung, Versicherung und Reinigung. Das gilt auch für die kleinen, privaten Dachanlagen. Der Kunde kann die Anlage sofort kaufen oder per Mietkauf erwerben. Bis zum Jubiläum im Spätsommer soll die Sanierung der Firmengebäude abgeschlossen sein, um das Kompetenzzentrum für die Region zu eröffnen.

Was sich Hendrik Krause am meisten wünscht? Vielleicht dies: „Dass wir uns länger als zwei Jahre auf den politischen Rahmen verlassen können. Die häufigen Änderungen der Gesetze und Vorschriften erzeugen bei den Kunden nur Frust. Es gibt keine Ruhe im Markt, weil es keine Verlässlichkeit gibt.“ Gigantische Fördertöpfe sind seiner Meinung nach nicht mehr nötig, bürokratische Monster ohnehin nicht. 150 Anträge auf die neue Speicherförderung im Land Brandenburg hat Sybac Solar im Auftrag seiner Kunden bei der zuständigen Stelle eingereicht. „Passiert ist zu wenig, die meisten Anträge liegen auf Eis“, kritisiert er. „So eine Art von Förderung brauchen wir wirklich nicht.“

www.meinstrom.de

www.haustec.de

Leserwahl kürt Varta Pulse zum Sieger

Die Leser des Internetportals www.haustec.de für Gebäude- und Fassadentechnik haben bei der aktuellen Leserwahl 2019 den Batteriespeicher Pulse von Varta Storage in der Kategorie Energie zum „Produkt des Jahres“ gewählt. Fast 90 Hersteller hatten ihre Produkte in insgesamt elf Kategorien vorgestellt. Vier Wochen hatten die Leser Zeit zu entscheiden, welche technische Innovation sie überzeugt. „Wir gratulieren Varta Storage zum ersten Platz unserer Leserwahl“, sagt Stephan von Oelhafen, Chefredakteur von haustec.de. „Knapp 2.800 Teilnehmer haben abgestimmt und waren vom Batteriespeicher Pulse von Varta überzeugt. Das Schöne an einer Leserwahl ist, dass die Fachleute, die täglich mit den Geräten zu tun haben, den Gewinner bestimmen.“

Preis im Werk übergeben

Den Preis nahm am 8. April 2019 Gordon Clements, General Manager Varta Storage, im Werk in Nördlingen entgegen. „Wir freuen uns, dass unser Batteriespeicher Pulse so gut bei den Lesern von haustec.de ankommt. Das zeigt: Mit unserer Strategie treffen wir den Nerv der Zeit. Denn Varta Pulse eignet sich für alle, die in der Eigentumswohnung oder einem Einfamilienhaus hohe Energiedichte platzsparend bündeln möchten. Auf diese Weise kann jeder in seiner Wohnung oder seinem Haus zu seinem eigenen Energieversorger werden. Und das zu einem attraktiven Einsteigerpreis, ohne auf Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit verzichten zu müssen“, erklärt Clements.

Geschätzt wird bei den Anwendern nach seiner Ansicht auch die Konnektivität: „Durch die Entwicklung von Systemen, die sowohl in Soft- als auch in Hardware so offen wie möglich sind, werden unsere Speicher zum Herzen jedes intelligenten Zuhauses und jedes Smart Homes, da sich nahezu unbegrenzt Funktionen von Drittanbietern hinzufügen lassen.“

Zwei Versionen erhältlich

Varta Pulse ist in zwei Leistungsklassen mit 3,3 Kilowattstunden und 6,5 Kilowattstunden erhältlich und kann einfach an der Wand befestigt werden. In nur 30 Minuten ist der Wandspeicher dank Plug-and-play installiert.

Varta Pulse hat einen Stand-by-Verbrauch von 1,4 Watt und besitzt eine schnelle Regelgeschwindigkeit. Der Batteriespeicher mit integriertem Batteriewechselrichter ist zudem kaskadierbar: Bis zu fünf Varta Pulse lassen sich durch einen Varta Link zusammenschließen.

Das Foto zeigt Herbert Schein, Chef von Varta Microbattery, der Muttergesellschaft von Varta Storage, auf der Intersolar 2018 in München.

www.varta-storage.de

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