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Das Konzept der doppelten Waage

Mit Innovationsausschreibungen könnten für Ökostromanlagen neue Geschäftsmodelle entstehen – da gleichzeitig Netzdienlichkeit belohnt wird. Das soll laut einer neuen Studie über Innovationen in der Technik oder Spielräume in der Vermarktung geschehen. Das Konzept basiert auf einer doppelten Waage.

Die druckfrische Studie „Design von Innovationsausschreibungen im EEG 2017. Innovation Balancing für ein integriertes Energiesystem“ bietet eine Grundlage für die Diskussion über ein neues Ausschreibungsdesign. Dieses soll Innovationen in der Technik oder in der Vermarktung fördern und so Impulse für den Wettbewerb innovativer Ideen geben. Kernelement des von E4tech konzipierten Ausschreibungsdesigns ist, dass beide Seiten – Technik und Vermarktung – ausbalanciert und somit kosteneffizient bleiben. Zusätzlich zur systemdienlichen Anlagenauslegung sollen nach dem Prinzip „Nutzen statt abregeln“ innovative Geschäftsmodelle ermöglicht werden.

Voraussetzung ist ein netz- und systemdienlicher Betrieb der Anlagen. So gibt es bereits das EEG 2017 vor, in dem die Erprobung von Innovationsausschreibungen verankert ist. Jährlich sollen 50 Megawatt ausgeschrieben werden. Auftraggeber der Studie waren die Deutsche Messe und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE). „Das vorgeschlagene Konzept für Innovationsausschreibungen kennzeichnet sich durch einfach nachvollziehbare Kriterien für die Ausschreibungen und ein einfaches Nachweisverfahren zur Bewertung der innovativen und netzdienlichern Anlagenbetriebsweise, das auf physikalischen Kriterien beruht“, erläutert Harald Uphoff, kommissarischer BEE-Geschäftsführer.

Grad der geforderten Innovation steuern

Dabei funktioniere das Ausschreibungsdesign wie eine doppelte Waage: Vorgaben in der Ausschreibung steuern den Grad der geforderten Innovation unter Berücksichtigung von Systemkosten, wie die obere Waage (siehe Grafik) verdeutlicht. Die Erfüllung der Anforderungen könne durch innovative Anlagentechnik, innovative Vermarktung oder einer Kombination beider Elemente erreicht werden, wie es die untere Waage symbolisiert.

Neben der Umsetzung technischer Innovationen ist es der Studie zufolge Anlagenbetreibern möglich, über alternative Vermarktungsmodelle Strom zu nutzen, der bislang abgeregelt wird. Dadurch können Erlöse außerhalb des Fördersystems erwirtschaftet werden. „Der Innovation Balancing-Ansatz erfüllt die Anforderungen der Politik und unterstützt einen Ausbau und Einsatz von Erneuerbaren Energien, in dem sie noch stärker Systemverantwortung übernehmen können“, sagt Benjamin Low, Global Director Energy bei der Deutschen Messe. Auf der Hannover Messe sollen weitere Details der Studie ausführlicher vorgestellt werden. (nhp)

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