Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
AKTUELLE MELDUNGEN

EnBW und Daimler bringen Akkus in den Hauskeller

Nicht nur Autobauer Tesla drängt in den Hauskeller. Auch der Stuttgarter Hersteller Daimler stellt einen stationären Lithium-Speicher auf der Intersolar in München vor. Für Gewerbe- und Industriekunden gibt es ebenfalls einen größeres Modell. Mit EnBW ist der erste Vertriebpartner gefunden.

Versorger EnBW Energie Baden-Württemberg und Daimler-Tochter Deutsche Accumotive haben eine Kooperation unterzeichnet. Mercedes-Benz liefert Energiespeicher für Privathaushalte, der über den intelligente Energiemanager Energybase von EnBW gesteuert wird. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird so mit dem Energiespeicher im Keller vernetzt, gleichzeitig der Stromverbrauch optimiert und das Elektroauto aufladen. Und das alles per App auf dem Smartphone oder Tablet. Neben EnBW soll es bald weitere Vertriebspartner in Deutschland und auch im Ausland geben.

Modelle mit je 2,5 Kilowattstunden

Der Speicher wurde auf der Intersolar vorgestellt, ist bereits bestellbar und soll ab Herbst ausgeliefert werden. Bis zu acht Lithiummodule mit je 2,5 Kilowattstunden lassen sich zu einem Stromspeicher mit 20 Kilowattstunden kombinieren. Der erste Lithiumspeicher im industriellen Maßstab mit 500 Kilowattstunden ist bereits am Netz. Er wird von den beiden Unternehmen Mobility House und Getec Energie betrieben. Die industriellen Module haben eine Kapazität von 5,9 Kilowattstunden. In Deutschland gefertigte Lithium-Ionen-Batterien haben Zukunft, ist sich Daimler-Manager Harald Kröger sicher. Ein Preis für die Speicher wollte der Autobauer auf Nachfrage auf der Intersolar nicht verraten. Ein Billigheimer ist allerdings nicht zu erwarten.

Dabei sucht EnBW vor allem den Schulterschluss mit dem lokalen Handwerk, um Kunden eine maßgeschneiderte Lösung für den individuellen Energiebedarf anzubieten. Das Starter-Paket bietet je nach Bedarf eine Beratung, eine Photovoltaikanlage, einen Mercedes-Speicher und Energybase als zentralem Energiemanager. Energybase ist ein Ergebnis des internen Innovationscampus des Versorgers, in dem neue Produkte für die Digitalisierung der Energiewende entwickelt werden.

Offen für andere Anbieter und Geräte

Es handelt sich bei Energybase um eine zentrale Plattform, die sämtliche Geräte eines Haushalts steuert: Von der Photovoltaik auf dem Dach, dem Ladepunkt für das Elektroauto, der Schnittstelle zur Haustechnik und jetzt den Energiespeicher im Keller. Der stationäre Mercedes-Energiespeicher wurde für die hohen Anforderungen im Automobil entwickelt. Erste Anlagen laufen im Testbetrieb. 

Dafür greift die Plattform auch auf Wetterprognosen zurück. Ein auf dieses Zusammenspiel passender Stromtarif soll den Kunden künftig unterstützen, den  Eigenverbrauch zu optimieren. Die Daten des Kunden verschwinden dabei nicht in einer Datenwolke im Netz., sondern bleiben in den eigenen vier Wänden der Kunden. Zudem ist der Energiemanager so angelegt, dass er für weitere Hersteller als auch zukünftige Anwendungen offen ist. (Niels H. Petersen)