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Mit göttlichem Segen

Wircon hat einen Solarpark auf dem Gelände der Erzdiözese Freiburg gebaut. Die Anlage speist ihren Strom ins Netz ein. Der Betreiber hat sich für die Direktvermarktung des Solarstroms entschieden.

Der Projektentwickler Wirsol im badischen Waghäusel hat einen neuen Solarpark in Rastatt in Betrieb genommen. Die Anlage mit einer Leistung von 2,4 Megawatt steht auf kirchlichem Acker. Die Pfarrpfründe-Stiftung der Erzdiözese Freiburg hat ein vier Hektar großes Feld zwischen Baulandstraße und Autobahn an den Betreiber verpachtet, damit die Monteure von Wircon die 9.700 Module aufständern konnten. Bei der Inbetriebnahme kam extra der Domdekan Andreas Möhrle zur Anlage, um ihr seinen Segen zu geben. „Die erneuerbaren Energien sind mehr als nur sauberer Strom oder Wärme. Sie leisten einen immer wichtiger werdenden Beitrag zum Klimaschutz und damit zur Bewahrung der Schöpfung“, sagt er.

Den Strom speist der Betreiber, die Projektgesellschaft Solarpark Rastatt in Waghäusel, ins Netz ein. Mehrheitliche Gesellschafter der Projektgesellschaft sind wiederum die Erzbischof Hermann Stiftung und die Pfälzer Katholische Kirchschaffnei. Letztere ist für den Bau und die bauliche Unterhaltung der von Kirchengebäuden und Pfarrhäusern in der ehemaligen Kurpfalz verantwortlich. Insgesamt hat die Projektgesellschaft etwa 3,3 Millionen Euro in den Solarpark investiert.

Wirtschaftlichkeit im Blick

Auch wenn für die katholischen Mehrheitseigner der Solarpark Rastatt Stiftungen der ökologische Aspekt eine große Rolle spielt, bleibt der ökonomische Aspekt entscheidend. „Unser Augenmerk liegt stets darauf, sowohl die Finanzierung als auch die Betriebsführung im Blick zu behalten, so dass die Investoren ein interessantes und sicheres Investment erhalten“, erklärt Johannes Groß, Geschäftsführer der Solarpark Rastatt. „Nur so ist es heutzutage möglich, die zahlreichen Herausforderungen der Energiewende zu realisieren.“

Deshalb hat sich die Projektgesellschaft auch für die Direktvermarktung des Solarstroms entschieden. Da die technische Inbetriebnahme des Solarparks bereits vor dem August 2014 erfolgte, konnte sich der Betreiber aussuchen, ob er die EEG-Vergütung in Anspruch nimmt, oder in die Direktvermarktung geht. Mit der Entscheidung zugunsten der Direktvermarktung erhält die Solarpark Rastatt die Börsenerlöse und eine Marktprämie, die die Differenz zwischen Verkaufspreis des Stroms an der Börse und der Einspeisevergütung ausgleicht. Zusätzlich bekommt der Betreiber noch die Managementprämie, um die Aufwendungen für die Direktvermarktung auszugleichen. Die Entscheidung ist aber auch ein klares Zeichen, dass die Photovoltaik nicht auf die reine Einspeisevergütung setzt, sondern von sich aus den Weg der Integration in den Strommarkt sucht. (su)