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Power-to-Heat treibt die Wärmewende

Power-to-Heat-Anlagen können in zehn Jahren mindestens zehn Prozent des industriellen Wärmebedarfs bereitstellen. Denn dann wird es notwendig, überschüssigen Strom aus volatilen Quellen wie Sonne und Wind zu verbrauchen. Da bietet sich die Umwandlung in Wärme an.

Um die Energiewende auf dem Wärmesektor voranzubringen, sieht Enerstorage die Umwandlung von Strom in Wärme als zentralen Baustein. Der Anbieter von Power-to-Heat-Lösungen im industriellen Maßstab hat in Studien untersucht, wie groß der Anteil des „Verheizens“ von Strom sein kann. Das Ergebnis: Wenn die erneuerbaren Energien einen Anteil an der Stromerzeugung von mindestens 45 Prozent haben, wird sich die gezielte Wärmeerzeugung aus Strom wirtschaftlich rechnen.

Wärme aus Strom wird billiger

Denn dann ist die Power-to-Heat-Lösung billiger als die Wärmeproduktion aus fossilen Brennstoffen. Die Experten gehen davon aus, dass es spätestens 2025 so weit sein wird. Dann könnten Power-to-Heat-Anlagen etwa zehn Prozent des benötigten industriellen Wärmebedarfs stellen, prognostiziert Tobias Assmann, Geschäftsführer von Enerstorage. Gerade energieintensive Industrien und Stadtwerke können mittels Power-to-Heat-Anlagen überschüssigen Strom nutzen und ihn als Dampf oder Heißwasser in das eigene Wärme- und Dampfnetz oder das Fernwärmenetz einspeisen. Damit ersetzt Power-to-Heat fossile Energieträger im Wärmemarkt.

Überschüssigen Strom verbrauchen

Noch ist der Anteil von Power-to-Heat-Anlagen bei der Wärmebereitstellung verschwindend gering. Denn die gezielte Wärmebereitstellung sei angesichts der hohen Strompreise noch zu teuer. Doch neben sinkenden sinkenden Preisen für erneuerbare Energien wird es ab einem bestimmten Anteil volatiler Stromerzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen notwendig, den überschüssigen Strom zu verbrauchen. Neben Batteriespeichern sieht Assmann vor allem die Bereitstellung dieses Überschussstroms für den Wärmemarkt als Lösung. Dabei können beide Segmente in den gleichen Märkten punkten. Denn die Bereitstellung von Flexibilitäten zur Stützung der Stromnetze mache schon heute Power-to-Heat-Anlagen wirtschaftlich, rechnet Assmann vor. Vor allem für Stadtwerke könne der Einsatz im Regelleistungsmarkt schon heute eine attraktive Erlösquelle sein. Für Unternehmen lohnt sich eine solche Anlage derzeit vor allem als Backup-Lösung zur Dampfversorgung. „Aus der heutigen industriellen Backup- und Flexibilitätslösung wird künftig ein bedeutender Wärmelieferant“, prognostiziert Assmann. (Sven Ullrich)