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Photovoltaik-Potenzial von über 22 Gigawatt

Die Landwirtschaft gilt schon seit Jahren als ein wichtiger Treiber des Photovoltaik-Marktes. Genauere Untersuchungen und aktuelle Zahlen zu diesem Kundensegment suchte man bislang jedoch vergebens. Diese Lücke füllt nun die erste deutschlandweite Studie „Photovoltaik in der Landwirtschaft – Renaissance eines Marktsegments in Deutschland?“, die EuPD Research zusammen mit dem BSW-Solar und der Solarpraxis AG vorlegte. Insgesamt haben demnach die Dächer landwirtschaftlicher Gebäude ein Potenzial für Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 22 Gigawatt. Die Marksättigung liege bei bundesweit circa 8,5 Prozent. Besonders viele freie Stall- und Scheunendächer gebe es in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den östlichen Bundesländern. Die Finanzierungsmöglichkeiten für Photovoltaik-Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich sind gut, da Bauern einen relativ günstigen Zugang zu Krediten haben, wie die Studie ergab.
Eine wichtige Rolle bei der Distribution von Photovoltaik-Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich spielen die 258 Maschinenringe, in denen sich viele Bauern zusammenschlossen, um Landmaschinen gemeinsam zu nutzen oder günstiger zu erwerben. Als regionale Anlaufstellen und Interessenvertreter der Landwirte steigerten sie sowohl die Bekanntheit als auch die Verbreitung von Solarstromerzeugung unter Landwirten.

Großes Interesse bei Landwirten

Zwei Drittel der Landwirte sind grundsätzlich daran interessiert, sich eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen. Immerhin 14 Prozent der Befragten planen ganz konkret in der kommenden Zeit in eine Solarstromanlage zu investieren. Bei den Kaufentscheidungen der Landwirte für Photovoltaik-Komponenten spielen laut Studie nicht nur eine attraktive Rendite und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch ein guter Service eine entscheidende Rolle.
Insgesamt schätzt die Untersuchung das Wachstum des landwirtschaftlichen PV-Marktes in Deutschland als „robust bei noch hohem Potenzial“ ein. Zwar kam es in den Jahren 2006/2007 mit einem Zubau von  173 Megawatt zu einem zeitweiligen Markteinbruch. Doch im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2008 installierten Landwirte  jährlich zwischen 200 bis 250 Megawatt auf ihren Dächern, was einem Marktanteil von beinahe 20 Prozent entspricht. Für dieses Jahr erwartet EuPD Research einen Zubau von mindestens 285 Megawatt. „Die momentan hohe Nachfrage bei Landwirten bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, neue Kunden und Absatzmöglichkeiten zu erschließen“, folgert auch Sebastian Fasbender, Pressesprecher des BSW-Solar. Die Renditen bei Anlagen mit einer Leistung von 20 bis 100 Kilowatt, die für den Landwirtschaftsmarkt typisch sind, seien derzeit äußerst attraktiv. „Die Unternehmen sind gefordert jetzt zu handeln und die günstige Marktlage zu nutzen, bringt es Karl-Heinz Remmers, Vorstand der Berliner Solarpraxis, auf den Punkt.(HN)

Einen ausführlicheren Beitrag zur Marktstudie können Sie auch in der kommenden Ausgabe der photovoltaik (05/2009) unter dem Titel „Bauernschlau mit PV“ lesen. Herausgeber der 98-seitigen Studie „Photovoltaik in der Landwirtschaft – Renaissance eines Marktsegments in Deutschland?“ sind der BSW-Solar, EuPD Research und die Solarpraxis AG. Sie kann bei EuPD Research bestellt werden. Abonnenten der photovoltaik und des pv magazine bekommen einen zehnprozentigen Rabatt auf den Verkaufspreis.