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RAG baut auf Solarstrom

Nach dem Niedergang des Steinkohlebergbaus im Saarland will die ehemalige Ruhrkohle AG jetzt Solarstromanlagen auf den früheren Bergbauflächen errichten. Die bisher größte Anlage ging gerade ans Netz.

Im saarländischen Sulzbach ist der letzte Bauabschnitt der bisher größten Solarstromanlage auf einem Gelände der ehemaligen Ruhrkohle AG, die jetzt als RAG firmiert, in Betrieb gegangen. „Mit dieser Photovoltaikanlage nimmt die Stadt Sulzbach Abschied vom Bergbau und schlägt sozusagen mit neuer Energie eine Brücke in die Zukunft. Die Anlage ist ein weiterer Schritt zur Solarstadt Sulzbach“, sagt Michael Adam (CDU), Bürgermeister der Stadt, die zehn Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Saarbrücken liegt. Sulzbach lebte seit Mitte des 19. Jahrhunderts vom Steinkohlenbergbau.

Von der Steinkohle zur Solarenergie

Nach dem Niedergang des Bergbaus will die Stadt jetzt ihren Schwerpunkt auf erneuerbare Energien legen. Zusammen mit RAG Montan Immobilien, der Immobilientochter des Kohleunternehmens, baut sie Solaranlagen auf den Flächen, die vormals für den Bergbau genutzt wurden. „Nach dem unwiderruflichen Ende des Steinkohlenbergbaus an der Saar haben wir als RAG-Vorstand immer betont, dass sich zwar der Bergbau von der Saar verabschiedet, nicht aber die RAG“, betont Jürgen Rupp, Vorstandsmitglied der RAG, bei der Einweihung des Solarparks. „Wir waren in der Vergangenheit immer ein verlässlicher Partner in der Region und wir werden auch in Zukunft ein verlässlicher Partner bleiben“, bekräftigt er. „Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, ergänzt Theo Schlüter, Geschäftsführer der RAG. „Das Thema regionale Wertschöpfung ist dabei ein wesentlicher Bestandteil ihrer Akzeptanz. Gerade, dass die Gewerbesteuer in den Standortkommunen verbleibt, hilft uns, den Ausbau von Photovoltaik Anlagen voranzutreiben. Dazu benötigen und bekommen wir auch die Unterstützung der Kommunen, gerade bei den erforderlichen Bebauungsplanverfahren.“

Weitere Anlagen sollen folgen

Die Anlage auf dem ehemaligen, 19,5 Hektar großen Bergbaugelände in Sulzbach leistet insgesamt 8,85 Megawatt. Es ist der sechste große Solarpark, den Montan Solar bisher auf den Flächen der RAG realisiert hat. An der Projektentwicklungsgesellschaft Montan Solar sind neben der RAG Montan Immobilien auch der Photovoltaikspezialist Wirsol und weitere Partner beteiligt. Gemeinsam haben sie bisher Solarparks auf 31 Hektar ehemaliger Bergbauflächen der RAG im Saarland mit einer Gesamtleistung von 15,5 Megawatt errichtet. Weitere sollen in naher Zukunft dazukommen. „Allerdings brauchen wir in Sachen erneuerbare Energien verlässliche Rahmenbedingungen, damit wir Planungssicherheit behalten“, betont Theo Schlüter. „Sonst wird die Realisierung dieser Projekte zukünftig sehr schwierig werden.“ Die Landesregierung hat schon ihre Unterstützung zugesagt. „Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben“, erklärt Heiko Maas (SPD), Wirtschaftsminister des kleinen Bundeslandes. „Unser erklärtes Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 den Strombedarf aus 20 Prozent regenerativer Energie zu gewinnen. Die RAG Montan Immobilien nutzt mit ihrer Tochtergesellschaft Montan Solar die energiepolitischen Potentiale auf ehemaligen Bergbauflächen und macht diese Flächen zu einem wesentlichen Baustein der regionalen Energiewende.“ Für die Landesregierung sei es auch die Chance, den Strukturwandel vor Ort auf umweltfreundliche und kosteneffiziente Art zu bewältigen und die die Wirtschaft anzukurbeln, sagt Nikolaus Krane, Vorstandsmitglied von Wirsol. „Was bundesweit ins Stocken geraten ist, geschieht hier wie im Lehrbuch“, erklärt er. (Sven Ullrich)