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Branche in Nordhessen geht in die Offensive

Keine halben Sachen – das ist das Motto, unter dem der cdw-Stiftungsverbund die Energiewende in Nordhessen weiter voran bringen will. Da die Bundes- und Landespolitik die Kommunen in Sachen Energiewende im Stich lässt, müssen die politisch Verantwortlichen vor Ort aktiv werden.

Nachdem die Kommunen auf ihrem sechsten Kongress der 100ee-Regionen in Kassel die Bundesregierung für ihre Energiepolitik heftig kritisiert haben, kommt jetzt die Kritik auch aus der Industrie. Der cdw Stiftungsverbund hat unter dem Slogan „Keine halben Sachen“ eine Initiative zur konsequenten Fortführung der Energiewende in Nordhessen gestartet. Der Verbund ist die Organisationsplattform der drei Einzelstiftungen der Gründer des Wechselrichterherstellers SMA Günther Cramer, Peter Drews und Reiner Wettlaufer. Mit seiner jetzigen Initiative will er auf den stockenden Ausbau erneuerbarer Energien aufmerksam machen und das Thema wieder stärker ins Bewusstsein bringen. Vor allem müssen die Kommunen tätig werden, wenn Bund und Land Verhinderungspolitik betreiben.

Erster Schritt ist Information

Der erste Schritt ist die Information. Deshalb hat der Stiftungsverbund eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der sie Antworten auf die zentralen Fragen rund um das Thema erneuerbare Energien gibt und erklärt, warum die zügige Fortsetzung der Energiewende für Nordhessen so wichtig ist. „Die Energiewende hat in der Region deutlich an Geschwindigkeit verloren und der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien droht stehenzubleiben“, erklärt Volker Wasgindt, Geschäftsführer des cdw Stiftungsverbundes. „Um diesen Trend wieder umzukehren, braucht es das Engagement der Bürger und der Politik.“ Er betont, dass die Zustimmung zur Energiewende ist seit Jahren sehr hoch ist. „Aber seit der letzten Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes besteht eine große Verunsicherung bei den Bürgern und Akteuren der Energiewende“, betont Wasgindt. „Eine Politik, die nicht mehr fördert, sondern verhindert, bremst derzeit die Energiewende massiv aus.“

Politik vor Ort muss handeln

Der Stiftungsverbund betont die Bedeutung der Beteiligung der Bürger an der Energiewende. Hier sind es vor allem die Genossenschaften, die diese ermöglichen. Um die hohe Zustimmung zur Energiewende nicht aufs Spiel zu setzen, müssen die politisch Verantwortlichen vor Ort handeln, da die Bundes- und Landespolitik derzeit die Regionen und Kommunen in Sachen Energiewende im Stich lässt. Sie muss die Wende weg von der zentralen und atomar-fossilen hin zur dezentralen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien vor Ort auf die Tagesordnung zu bringen. Die Initiative will dabei mit Fakten, Informationen und Argumenten unterstützen.

Große Vorhaben erfordern großen Einsatz

Derzeit liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Nordhessen bei 30 Prozent. Damit liegt die Region immerhin zwei Prozent über dem Bundesdurchschnitt. „Das ist eine gute Basis, um den eingeschlagenen Weg fortzuführen und nicht auf halber Strecke stehen zu bleiben. Nordhessen kann weiterhin eine bedeutende Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen“, erklärt der Stiftungsverbund. „Große Vorhaben erfordern großen Einsatz. Und wer wirklich etwas bewegen will, der darf keine halben Sachen machen“, ergänzt Volker Wasgindt. „Dies gilt insbesondere bei der Energiewende. Wir in Nordhessen haben hier schon eine Menge bewegt. Jetzt müssen wir das Ziel 100 Prozent weiter mit aller Kraft vorantreiben.“

Regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Schließlich stehe für die Region mehr auf dem Spiel, wenn die Energiewende ins Stocken gerät. „Bereits heute sind 15.000 Menschen unmittelbar im Bereich der dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung und Energieeffizienz beschäftigt“, rechnet Wasgindt vor. „Allein durch den Einsatz erneuerbarer Energien im Strombereich wird jährlich eine regionale Wertschöpfung von über 120 Millionen Euro in Nordhessen erzielt. Gewinner sind vor allem kleine Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen aus der Region, die für Entwicklung, Bau, Betrieb und Wartung der Anlagen sorgen.“ Hinzu kommen noch die vielen regionale Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die der Innovationsmotor in Sachen erneuerbare Energien für die Region und darüber hinaus sind. (su)