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CIS geht wie geschnitten Brot

Im Ruhrgebiet und im Münsterland bietet die Firma Schulz-PV besonders ertragreiche Anlagen an. Die Dünnschichtmodule erzeugen bis zu 1.100 Kilowattstunden je installiertes Kilowatt. Installiert werden sie in kompletten Sets.

Das Ruhrgebiet steht für Kohle, für Bergleute, für Bürgermeister mit SPD-Parteibuch, die den alten Glanzzeiten von RWE nachtrauern. Die Hannelore Kraft, der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin in Düsseldorf, den Angstschweiß auf die Stirn treiben.
Aber ein Besuch in dieser Region bringt ein gänzlich anderen Bild zutage: „Wir wollen uns autark machen von den Energiekonzernen“, sagt beispielsweise Ann-Kristin Mettenmeyer. Die 31-jährige resolute Frau fährt ihr süßes Töchterchen spazieren, gerade 20 Monate alt. Wir treffen uns auf dem Grundstück der Familie am Ortsrand von Sythen, das zur Gemeinde Haltern am See gehört. „Sythen“, gibt mir Markus Mettenmeyer auf den Weg, „Sythen gehört eher zum Münsterland. Sagen Sie bloß niemanden, das wäre Ruhrpott. Da liegen Sie ganz falsch  Auch wenn wir zum Kreis Recklinghausen gehören.“

Am Rand vom Münsterland

Okay, also am südlichen Rand vom Münsterland treffe ich die Familie Mettenmeyer. Das Grundstück umfasst 550 Quadratmeter. Der Rohbau des mondänen Neubaus steht, 30 Zentimeter dicke Wände aus Gasporoton. Auch das Dach ist bereits eingedeckt. „Soll ein Schneewittchen-Haus werden“, bekennt die Bauherrin. „Dach schwarz, weiße Wände, rote Gaube.“

Um die schwarze Optik zu erhalten, kam kristallines Silizium nicht in Frage. Blau-weiße Bierdeckel, so etwas funktioniert vielleicht in Bayern. Aber nicht im Westen Deutschlands, nicht bei Frau Mettenmeyer. Also kamen CIS-Module von Solar Frontier aufs Dach – echte Schneewittchenmodule.

„Die optische Homogenität der Dünnschichtmodule sind weiche Faktoren, nach denen sich die Kunden entscheiden“, erläutert Marc-Philippe Schulz, Chef und Inhaber der Installationsfirma Schulz-PV. Er hat die Anlage geplant, seine Monteure setzen gerade die Dachhaken auf die Sparren. „Harte Faktoren sind natürlich der Preis, aber nicht pro Kilowatt. Entscheidend für die Leute ist, was auf dem Zähler steht. Was sie in Euro an der Stromrechnung sparen.“

Der spezifische Ertrag entscheidet

Ein Haus für Schneewittchen, ein Installateur, der Dünnschichtmodule verbaut. Klingt sehr märchenhaft. Denn Schulz bietet überhaupt keine kristallinen Module mehr an. Er hat sich ganz den CIS-Modulen des japanischen Herstellers Solar Frontier verschrieben.

Seine Kunden sind Menschen wie die Familie Mettenmeyer. Die Anlagen werden hauptsächlich auf Einfamilienhäusern gebaut, eigentlich die Domäne der Photovoltaik mit kristallinen Zellen aus Siliziumwafern. „Wir installieren nur noch ganz selten kristallin“, hält Schulz dagegen. „Denn der spezifische Ertrag ist bei den Dünnschichtmodulen höher, egal in welcher Konstellation.“

Damit meint er Süddächer, Dächer nach Osten oder nach Westen. „Klar, weil der Flächenwirkungsgrad der CIS-Module etwas geringer ist, ist der Aufwand für die Montage höher. Aber die Erträge machen diesen vermeintlichen Nachteil wett.“

Im Set mit Wechselrichtern von Steca

Am liebsten verbaut er die Power Sets, die Komplettpakete von Solar Frontier, die inklusive Verkabelung und Wechselrichter geliefert werden. Die Umrichter kommen von Steca, sie sind auf die speziellen Spannungen der CIS-Module ausgelegt. „Die Anlage liefert morgens viel schneller Strom als vergleichbare Systeme mit kristallinen Modulen“, erklärt Marc-Philippe Schulz. „Und abends bietet sie länger Strom an. Diese Randbereiche der Ertragskurve sind für den Eigenverbrauch besonders wichtig.“

Konkret beim Haus der Familie Mettenmeyer hat er das Dach nach Südosten mit Solarmodulen vollgepackt. Das nach Westen oder Nordwesten ausgerichtete Dach belegt er je nach Stromverbrauch im Gebäude, also nach der Lastabnahme am Nachmittag. Die Eheleute Ann-Kristin und Markus Mettenmeyer haben gleich für die Zukunft mitgeplant: zwei Kinderzimmer sind vorgesehen, ebenso sind die Hausinstallationen für eine wachsende Familie gedacht. (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report lesen Sie im Dezemberheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 4. Dezember 2014 erscheint.