Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Solarstrom ist wettbewerbsfähig

Im Vergleich mit Strom aus fossilen Energieträgern ist der Solarstrom inzwischen wettbewerbsfähig. Dies liegt an den massiven Kostensenkungen der vergangenen Jahre. Selbst die Einbindung ins Netz in problemlos möglich, allerdings zu unterschiedlichen Kosten.

Die Kosten für Strom aus Photovoltaikanlagen sind inzwischen mit Strom aus fossilen Energieträgern wettbewerbsfähig. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie zur Kostenentwicklung der erneuerbaren Energien, die die internationale Agentur für erneuerbare Energien (Irena) vorgelegt hat. Demnach sind die Preise für Solarmodule seit Ende 2009 um 75 Prozent gesunken. Dies hat dazu geführt, dass sich die Kosten für Strom aus großen Photovoltaikkraftwerken seit 2010 halbiert haben. Auch die Preise für kleine Anlagen in Deutschland sind seit 2008 bis zum ersten Quartal des vergangenen Jahres von über 7.200 Dollar pro Kilowatt auf 2.200 Dollar pro Kilowatt gesunken. Dies ist ein Rückgang der Anlagenpreise um 70 Prozent. Damit sanken die Preise für Solarstrom im gleichen Zeitraum um 64 Prozent.

Auch für die Zukunft erwarten die Autoren der Studie weitere Kostensenkungen. Sie haben errechnet, dass mit jeder Verdopplung der weltweit installierten Solarstromleistung die Modulpreise um 18 bis 22 Prozent sinken.

Acht Cent für eine Kilowattstunde

Derzeit liefern die wettbewerbsfähigen Solarparks Strom für einen Preis von acht Dollarcent pro Kilowattstunde. Sind die Einstrahlungsbedingungen gut und ist eine preiswerte Finanzierung der Anlage verfügbar, sinken die Kosten für Solarstrom aus großen Photovoltaikanlagen auf sechs Cent pro Kilowattstunde. Die Autoren der Studie nennen vor allem die arabischen Länder und Chile als Beispiele für solche Regionen. Im Vergleich dazu liefern die fossilen Kraftwerke ihren Strom für einen Preis zwischen 4,5 und 14 Dollarcent. Vor allem in Regionen ohne natürliche Vorkommen an fossilen Energieträgern ist der Solarstrom längst billiger als konventionell hergestellter Strom. Die Autoren der Studie haben dabei noch nicht einmal die externen Kosten der konventionellen Erzeugungstechnologien berücksichtigt. Tun sie dies, steigen die Preise für Strom aus fossilen Energieträgern auf sieben bis 19 Cent pro Kilowattstunde. Diese sind abhängig von der Region, in denen sie verstromt werden und von der angewendeten Technologie.

Kostenunterschiede sind groß

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Spanne der Kosten für Solarstrom im Vergleich der einzelnen Regionen und Länder untereinander sehr breit ist. So sind die Preise für Solarstrom aus kleinen Dachanlagen in Australien, in China, in Italien und in den USA zwischen 42 und 64 Prozent im Zeitraum zwischen 2008 und 2014 gesunken. Allein in den USA gibt es eine große Spanne dieser Kostensenkungen. Denn der Solarstrompreis in Kalifornien ist zwischen 2008 und 2014 um 42 Prozent zurückgegangen, während er in anderen Bundesstaaten im gleichen Zeitraum um 51 Prozent gesunken ist.

Dies liegt allerdings nicht nur an den Preisen für die Komponenten der Anlagen sondern vor allem an den unterschiedlichen Arbeits- und Netzanschlusskosten sowie der Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur und nicht zuletzt an der Qualität der Installation. „Es ist aber klar, dass die meisten Projekte der erneuerbaren Energien, die heute sogar mit weniger ausgereiften Technologien gebaut werden, absolut wettbewerbsfähig sind“, schreiben die Autoren der Studie. „Inzwischen gibt es auch keine technischen Barrieren mehr, immer mehr unterschiedliche erneuerbare Energieressourcen wie Wind- und Solarenergie zu integrieren.“

Einbindung in die Netze ist unproblematisch

So ist die Einbindung in Netze, an denen wenig Anlagen der erneuerbaren Energien angeschlossen sind, für moderate Kosten möglich. In einigen Fällen sinken sogar die Netzkosten, wenn Photovoltaik- oder Windenergieanlagen angeschlossen werden. Die Kosten steigen aber mit zunehmender Gesamtleistung der ans Netz angeschlossenen Anlagen. Allerdings steigen dann auch die Möglichkeiten für den Netzbetreiber, die Anlagen für Systemdienstleistungen zu nutzen, was letztlich auch ein geldwerter Vorteil ist.

Die Kosten für die Netzanbindung hängen damit nicht nur von der Qualität des Netzes ab, sondern auch von der Struktur des Energiemarktes. Die Autoren der Studie beziffern diese Vorteile der Netzdienstleistungen auf 3,5 bis fünf Dollarcent pro Kilowattstunde, wenn der Anteil der variablen erneuerbaren Energien im Netz 40 Prozent beträgt. (su)