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Solarfabrik zieht die Reißleine

Der Systemanbieter Solarfabrik will für die Niederlassungen in Freiburg und in Wismar ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragen. Damit reagiert das Unternehmen auf die sinkenden Nachfrage und will die Restrukturierung möglichst frühzeitig angehen.

Der Freiburger Systemanbieter Solarfabrik will beim zuständigen Amtsgericht ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragen. Dies betrifft nicht nur die Hauptniederlassung in Freiburg, sondern auch die Modulfertigung in Wismar, teilt das Unternehmen mit. Derzeit seien die Freiburger weder überschuldet noch zahlungsunfähig. Ziel der Eigenverwaltung ist vielmehr, die beiden Niederlassungen komplett zu restrukturieren. Die übrigen Tochtergesellschaften der Solarfabrik sind von diesem Antrag nicht betroffen. Der Antrag soll voraussichtlich heute beim Amtsgericht Freiburg eingereicht werden.

Massiver Einbruch der Nachfrage

Schon seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres klagt das Unternehmen über einen massiven Einbruch der Nachfrage. Dazu kommt noch der Preisverfall für Solarmodule am Markt, worunter die Umsätze leiden. „Dieser allgemeine Markttrend in Europa wird sich nach unserer Einschätzung wahrscheinlich im Verlauf der nächsten Monate fortsetzen“, betont das Unternehmen. „Daraus ergibt sich ein erheblicher Druck zur weiteren Kostenreduktion, für die die erweiterten Möglichkeiten der Eigenverwaltung genutzt werden sollen.“ Schließlich sieht das Unternehmen ein Licht am Ende des Tunnels. Die Freiburger erwarten, dass sich die Nachfragesituation langsam ändern wird.

Mitarbeiter sind in Kurzarbeit

Aufgrund der sinkenden Nachfrage hat das Freiburger Unternehmen schon im November des vergangenen Jahres in Kurzarbeit geschickt. Das könnte ein Problem werden. Denn wenn die Kurzarbeit in Freiburg und Wismar andauert, erwartet das Unternehmen einen weiteren Rückgang der liquiden Mitten. Dann würde die Solarfabrik tatsächlich im zweiten Quartal dieses Jahres in die Zahlungsunfähigkeit schlittern. Deshalb haben die Freiburger die Reißleine gezogen und treten lieber den Gang zum Amtsgericht an. Denn mit der Insolvenzverwaltung in Eigenregie sei es möglich, die Restrukturierung des Unternehmens möglichst frühzeitig anzugehen. Der Aufsichtsrat hat den Rechtsanwalt Thomas Oberle zum weiteren Mitglied des Vorstands bestellt. Oberle soll jetzt die Geschicke im Insolvenzverfahren in die Hand nehmen und die Funktion des Eigenverwalters übernehmen. (su)