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Risikobegrenzung bei Photovoltaikanlagen

Fehler bei der Installation verursachen immer noch die Hälfte aller Problemfälle bei Photovoltaikanlagen. Eine vorbeugende Risikobegrenzung ist deshalb ratsam. Denn Ertragsausfälle und spätere Maßnahmen zur Instandhaltung gefährden die Rentabilität der Projekte.

Dies stellt TÜV Rheinland in seinem Qualitätsmonitor Solar 2016 auf der Intersolar fest. Die Experten des Prüfdienstleisters haben die statistischen Daten aus der Prüfung von weit über hundert Photovoltaikanlagen ab 30 Megawatt Leistung ausgewertet. „Bei den Auswertungen aus den Jahren 2015 und 2016 zeigten sich neue Fehlermodi im Feld“, sagt Jörg Althaus, Geschäftsfeldleiter Solarenergie bei TÜV Rheinland. Dazu zählen Probleme bei Elektronik und Rückseitenfolien, aber auch die Degradation bei Licht und erhöhten Temperaturen, kurz Letid genannt.

„Dabei sind alte und bekannte Probleme wie Delaminationen oder potenzialinduzierte Degradation noch nicht endgültig gelöst“, betont der Experte. Das führe unter dem Strich dazu, dass die Fehlerraten in Summe nicht kleiner werden, betont Althaus. Dabei machen immer noch Fehler bei der Installation die Hälfte aller Problemfälle aus.

650.000 Euro weniger Ertrag

Für Investoren bestehen jedoch durchaus Möglichkeiten, die entsprechenden Risiken zu bewerten und zu minimieren. Dies ist ein erstes Halbzeitergebnis des zweijährigen europäischen Forschungsprojekts „Solar Bankability“ unter Beteiligung von TÜV Rheinland. Dabei ist es zum ersten Mal gelungen, über alle Lebenszyklusphasen ökonomische Risiken zu beschreiben. Somit ist es möglich den finanziellen Verlust jedes Risikos in Euro pro Watt nachzurechnen.

Beispielsweise wird so eine um acht Prozent verminderte Leistung durch eine potentialinduzierte Degradation bei einer Anlage mit 40 Megawatt auf eine Ertragseinbuße von jährlich über 650.000 Euro aufsummieren. „In zwei Jahren erreiche ich dann inklusive Reparaturkosten schnell 1,5 Millionen Euro“, errechnet Althaus. „Die Kosten für eine frühzeitige Risikominimierung durch eine Prüfung auf PID-Anfälligkeit betragen jedoch nur einen Bruchteil dieser Summe“, sagt er. Koordiniert wird das Forschungsprojekt von Eurac Reserach. Weitere Partner des Forschungsverbunds neben TÜV Rheinland sind 3E, Accelios Solar sowie der Verband der europäischen Solarindustrie SolarPowerEurope. (nhp)