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Gratis Ökostrom für Großstädter

Batteriehersteller Sonnen stellt sein Geschäftsmodell nach und nach um. Am Ende plant das Unternehmen nur noch Servicedienstleistungen anzubieten. Das wäre eine Transformation hin zu einem modernen Energieversorger. Einen weiteren Schritt hat das Unternehmen nun vollzogen.

Bisher war die Nutzung eines Hausspeichers an das Vorhandensein einer eigenen Photovoltaikanlage oder einer anderen Energiequelle gekoppelt. Die Community von den 5.000 Mitgliedern des Batterieherstellers Sonnen wird soll nun erweitert werden: Auch Menschen in der Großstadt können ohne eigene Ökostromanlage teilweise kostenlosen Strom aus der Community beziehen. Voraussetzung: Sie besitzen eine Wohnung. Rund 16.000 Batteriespeicher der Firma Sonnen versorgen 60.000 Menschen weltweit mir Ökostrom. „Bis Jahresende sollen die Zahl auf 180.000 Menschen anwachsen“, sagt Philipp Schröder, Vertriebschef bei Sonnen.

Theoretisch auch für Mieter möglich

Wie funktioniert das neue Modell? Die neue Sonnenbatterie City wird beispielsweise direkt in der Wohnung installiert. Wohnungsbesitzer erhalten jährlich eine garantierte Strommenge von 2.200 Kilowattstunden gratis und das für die nächsten zehn Jahre. Dazu nimmt Sonnen weitere Einsparungen von etwa 300 Kilowattstunden an, die durch den intelligenten Energiemanager in der Batterie eingespart werden. „Der neue Batteriespeicher für die Stadt kostet 3.999 Euro inklusive Mehrwertsteuer“, verkündet Schröder. Hinzu kommt eine monatliche Gebühr von 19,90 Euro. Das Angebot sei allerdings auf 5.000 Einheiten gedeckelt. Je Kilowattstunde, die über das gratis Kontingent hinausgeht, kostet die Mitglieder 23 Cent, wobei dieser Preis nicht garantiert wird.

Der Clou: Die eigene Photovoltaikanlage ist für die Stromerzeugung nicht mehr nötig - die Community übernimmt diese Aufgabe, eine digital vernetzte Gemeinschaft aus Erzeugern und Verbrauchern von erneuerbaren Energien. Dazu gehören etwa Einfamilienhäuser mit Solarstromanlage, solare Freiflächenanlagen, Windkraftanlagen sowie kleinere Biogasanlagen und nun auch Wohnungsbesitzer. Die Community versorgt ihre Mitglieder mit Strom, Überschüsse werden in der Batterie gespeichert. Wird im Gegenzug mehr verbraucht als produziert, bezieht der Haushalt den Strom direkt aus der Batterie. Die Sonnenbox-Flat, ein intelligenter Zähler,  bildet dabei die Brücke zwischen der Batterie und der Leitwarte.

2.200 Kilowattstunden frei Haus

Das Batteriesystem von Sonnen erfüllt zusätzlich eine zweite Funktion: Es stellt Regelenergie aus einem Pool von tausenden  Batterien bereit, die digital miteinander vernetzt sind. So werden Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen. Ist zu viel Strom im Netz, weil etwa ein Sturm für viel Windstrom sorgt, kann sie überschüssigen Strom aufnehmen. Ist zu wenig Strom da, kann sie ihn zeitversetzt wieder abgeben. Der Verkauft von Regelenergie sorgt also dafür, dass die Mitglieder in der Community 2.200 Kilowattstunden Strom umsonst bekommen. (nhp)

Mehr zum Thema: „Die Vernetzung des Energiesektors biete neue Chancen und einen echten Mehrwert“, verspricht Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus. Mit dem reinen Stromverkauf werde in wenigen Jahren niemand mehr Geld verdienen. Warum lesen Sie hier.