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Meyer Burger plant Ausstieg aus Produktion von Standardmodulen

Meyer Burger will aus der Herstellung von Standardmodulen aussteigen. Die Produktion von gebäudeintegrierten Paneelen könnte aber weitergehen, aber nicht am jetzigen Standort in Thun. Dort wird in Zukunft nur die Unternehmensleitung, der Vertrieb sowie die Forschung und Entwicklung erhalten bleiben.

Der Schweizer Hersteller von Equipment für die Photovoltaikindustrie und Modulproduzent will seinen Stammsitz in Thun, Kanton Bern, schließen. Das teilt das Unternehmen in einer Nachricht an die Anteilseigner mit. Konkret plant Mayer Burger, die gesamte Produktion von Standardmodulen im Laufe des kommenden Jahres komplett einzustellen. Damit wird das bisher angebotene monokristalline Laminat von Meyer Burger vom Markt verschwinden. Bisher noch unklar ist, wie es mit der Produktion des Mega Slate weitergeht. Dieses monokristalline Modul ist zur Integration in Solarfassaden oder Solardächern vorgesehen und wurde hauptsächlich für den Schweizer Markt produziert. Für die Produktion dieser Paneele will das Unternehmen noch strategische Alternativen prüfen. Damit könnte die Herstellung durchaus weitergehen, aber nicht in Thun.

Produktionsverlagerung nach China

Auch die Herstellung von Maschinen und Anlagen für die Photovoltaikproduktion wird aus Thun verschwinden. So will Meyer Burger die Herstellung von Diamantdrahtsägen dorthin verlagern, wo die Kunden sitzen: nach China. Schließlich werden dort 85 Prozent aller weltweit zu Solarzellen weiterverarbeiteten Wafer produziert. Im Bereich Solarmodule wird Meyer Burger die Produktion von Laminatoren komplett einstellen. Sämtliche Ressourcen werden auf die Weiterentwicklung der Smart Wire Technologie zu einem Industriestandard konzentriert. Damit wird in Zukunft die Nachfrage nach Busbartechnologien drastisch sinken. Meyer Burger steigt aus dieser Technologie schon jetzt aus.

180 stellen fallen weg

Die Schließung des Standortes Thun im Laufe des Jahres 2018 ist Teil eines Kosteneffizienzprogramms. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, betont Hans Brändle, Geschäftsführer von Meyer Burger. „Insbesondere weil es auch viele langjährige Mitarbeitende von Meyer Burger trifft”, sagt er. „Diese Transformation und Reorganisation ist jedoch unvermeidbar und notwendig, um die operative Effizienz der Gruppe und die Zukunft von Meyer Burger zu sichern. Wir werden die Personalmaßnahmen fair und möglichst sozialverträglich umsetzen”, verspricht Brändle. Wie das umgesetzt werden kann, hat die Unternehmensleitung schon in einem ersten treffen mit den Arbeitnehmervertretern besprochen.

Von der geplanten Umstrukturierung sind bis zu 180 Stellen hauptsächlich in Produktion, Logistik, Einkauf und Produktionsplanung in Thun betroffen. Diese werden innerhalb der nächsten 15 Monate gestrichen. Zudem wird Meyer Burger innerhalb des kommenden Jahres auch ein Konzept erarbeiten, wie das Unternehmen die nicht mehr benötigten Logistik- und Produktionsstätten abstoßen kann. Meyer Burger geht davon aus, dass die Umstrukturierung und Produktionsverlagerung bis Ende 2018 größtenteils abgeschlossen ist.

Zehn Millionen Franken Einsparungen erwartet

Die Umstrukturierung wird zunächst etwa zehn Millionen Franken kosten. Diese fallen vor allem bei der Produktionsverlagerung nach China an. Hier sind aber auch zusätzliche Personalkosten eingepreist, die während der Umstrukturierung entstehen. Das Unternehmen erwartet durch die Umstrukturierung aber ab dem Jahr 2019 einen positiven Effekt auf das Jahresergebnis von mindestens zehn Millionen Franken.

Thun wird aber weiterhin der Hauptsitz von Meyer Burger bleiben. Vor dort wird weiterhin der internationale Vertrieb organisiert. Außerdem bleibt neben der Unternehmensleitung auch die Serviceabteilung, die gesamte Forschung und Entwicklung in Thun ansässig. (su)