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Österreich ist auf dem Weg zum Zubaurekord

In der ersten Förderrunde der österreichischen Abwicklungsstelle für Ökostrom (Oemag) wird der Bau von 166 Megawatt Anlagenleistung unterstützt. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr – mit den gleichen Fördermitteln. Eine zweite Förderrunde steht aber noch aus.

Bereits im Januar dieses Jahres hat sich abgezeichnet, dass in Österreich in diesem Jahr wohl so viele Photovoltaikanlagen errichtet werden, wie nie zuvor in einem einzelnen Jahr. Der Branchenverband PV Austria führt das vor allem erst einmal auf die Einbeziehung des Eigenverbrauchs in die Berechnung der Förderhöhe vor Solargeneratoren.

Nach Abschluss der ersten Runde der Photovoltaikförderung zeigt sich der Verband zufrieden und optimistisch. „Durch die Neuregelung der Vergabe im Zuge der kleinen Ökostromnovelle konnte das Vergabevolumen annähernd verdoppelt werden“, teilt der Verband mit. „Die Vorreihung von Photovoltaikanlagen mit Eigenverbrauch hat sich voll bewährt, ergänzt Magnus Brunner, Vorstand der Oemag, die für die Vergabe der Fördermittel zuständige österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom. „Wir gehen daher in diesem Jahr davon aus, dass wir so gut wie alle Förderanträge zufrieden stellen und 166 Megawatt an installierter Leistung fördern können.“ Das wären nach Berechnungen von PV Austria immerhin 40 Prozent mehr als noch im Vorjahr. „Dieser zusätzliche Ausbau kostet keinen Euro mehr und wird stark dazu beitragen, dass 2018 mit einem neuen Rekordjahr für die Photovoltaik in Österreich gerechnet werden kann!“, betont Hans Kronberger, Präsident von PV Austria.

Mehr neue Leistung mit den gleichen Fördermitteln

Hintergrund ist, dass bei der Vergabe der Förderung nicht wie früher allein die installierte Leistung gerechnet wird. Vielmehr wird seit diesem Jahr der Eigenverbrauch in die Vergabe der Mittel mit eingerechnet. Das heißt, dass mehr Leistung gefördert werden kann, weil dann Mittel freiwerden, die sonst für den Eigenverbrauchsanteil reserviert wurden. Um so viel Eigenverbrauch wie möglich zu erreichen, wurden die in diesem Jahr erstmals Anlagen bevorzugt, deren zukünftige Betreiber möglichst viel des Solarstroms selbst verbrauchen. Damit erreicht Österreich, dass mit den gleichen Fördermitteln mehr Solarstromleistung errichtet werden kann.

Zweite Förderrunde startet am 12. März

Doch das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange. Denn zusätzlich zu den acht Millionen Euro an Fördermitteln, die Anfang dieses Jahres vergeben wurden, findet am 12. März 2018 eine zweite Förderrunde statt. Dann liegen weitere neun Millionen Euro im Fördertopf, um den Bau von Solaranlagen mit einer Leistung von fünf bis 500 Megawatt mittels einer Investitionsförderung zu unterstützen. Damit könnten weitere 40 Megawatt installiert werden, wie PV Austria vorrechnet.

In diesem Fall gilt aber das Motto: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Damit steigt allein der durch die Oemag geförderte Zubau auf 206 Megawatt, im Vergleich zu einem Gesamtzubau von etwa 170 Megawatt im vergangenen Jahr. Dazu kommen noch die Anlagen, die über Landesförderungen oder ganz ohne Unterstützung gebaut werden. „Insgesamt ist das ein deutlicher Zuwachs, aber natürlich noch nicht der Aufbruch, der für das Regierungsziel ‚100 Prozent erneuerbarer Strom bis 2030‘, notwendig ist“, betonen die Branchenvertreter von PV Austria. Bisher ist zudem noch ungeklärt, ob die beliebte Förderschiene für Kleinanlagen bis fünf Kilowatt, die besonders bei Häuslebauern gefragt ist, wieder ausgeschrieben wird. (su)