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SES: Schweiz muss beim Zubau aufholen

Die Schweizerische Energiestiftung kritisiert den geringen Anteil von Solar- und Windenergie im Strommix der Eidgenossen. Schließlich landet die Schweiz auf einem der hintersten Plätze bei der Erzeugung von Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen pro Einwohner. Um das zu verbessern fordert die Stiftung ein neues Strommarktdesign.

Die Schweizerische Energiestiftung (SES) sieht die Eidgenossen bei der Energiewende im europäischen Vergleich auf einem der hintersten Plätze. Zumindest gibt es kaum ein Land in Europa, das pro Kopf der Bevölkerung weniger Solar- und Windstrom produziert, wie die Schweiz. Nur Slowenien, Ungarn, die Slowakei und Lettland produzieren gemessen auf die Bevölkerungszahl weniger Solar- und Windstrom als die Eidgenossen.

206 Kilowattstunden Sonne und Wind für jeden Schweizer

In konkreten Zahlen ausgedrückt, sieht es tatsächlich für die Schweiz nicht gut aus. Denn nur 206 Kilowattstunden produzieren die im Land installierten Solar- und Windkraftanlagen pro Einwohner. Das ist weniger als ein Viertel dessen, was die Photovoltaik und die Windkraft zum Stromverbrauch in Österreich beitragen. Im Vergleich zu Deutschland liegt die jährliche Produktion von Solar- und Windstrom pro Kopf der Bevölkerung in der Schweiz bei einem Achtel. Denn die in Deutschland installierten Solar- und Windkraftanlagen erzeugen jedes Jahr 1.755 Kilowattstunden Strom für jeden Einwohner. Damit ist die Bundesrepublik auf dem zweiten Platz hinter Dänemark, wo 2.716 Kilowattstunden Ökostrom pro Einwohner erzeugt werden. In Österreich liegt dieser Wert bei 838 Kilowattstunden pro Jahr.

Strom zu fairen Preisen einspeisen

Dabei seien die Bedingungen in der Schweiz gut und sogar Belgien mit einer geringeren Sonneneinstrahlung als die Schweiz erzeugt mehr Solarstrom pro Kopf. Um das zu verbessern, fordert die SES ein neues Strommarktdesign. Denn mit dem jetzigen Strommarktdesign, bei dem es ausschließlich um den Verkauf von Strom an Börsen geht, können sich neue Solar- und Windkraftanlagen in der Schweiz nicht refinanzieren, kritisiert die SES. Je mehr der Ausbau erneuerbarer Energien in Europa zunimmt, um so mehr verschärfe sich auch diese Situation. Deshalb muss im Zuge der Energiestrategie 2050, die die Eidgenossen im vergangenen Jahr per Volksabstimmung auf den Weg gebracht haben, auch ein neuer Weg gefunden werden, wie die Investition in neue Anlagen angereizt werden kann. Ein solches Strommarktdesign muss es den Anlagenbetreibern erlauben, Strom zu fairen Preisen ins Netz einzuspeisen. Wie das geschehen kann, lässt die SES in ihrer Studie aber offen. (su)