Eine Marktanalyse des BSI wird Ende Januar 2019 feststellen, ob mindestens drei zertifizierte Smart-Meter-Gateways von unabhängigen Herstellern am Markt verfügbar sind. Das der Rollout automatisch im Februar 2019 startet, sei nicht richtig, sagt ein BSI-Sprecher gegenüber der photovoltaik.
Denn der mit dem „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ verankerte Rahmen gibt keine starren Fristen für den Beginn des Rollouts zur Einführung intelligenter Messsysteme nach BSI-Standard vor. Im Februar 2019 könnte es aber soweit sein. „Der Startschuss für den Rollout und damit die Pflicht zum Einbau eines Smart-Meter-Gateways wird nach Paragraph 30 des Messstellenbetriebsgesetz, kurz MsbG, jeweils erst dann aktuell, wenn für den konkreten Anwendungsfall der technische Einbau und dessen sicherer Betrieb besteht”, formuliert der Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Erforderlich hierfür ist demnach eine am Einsatzbereich des Smart-Meter-Gateways durchgeführte Prüfung des BSI, eben die bereits erwähnte Marktanalyse. Die Marktanalyse soll künftig turnusmäßig jedes Jahr sowie anlassbezogen aktualisiert. Über die Marktanalyse stellt das BSI unter anderem fest, ob zertifizierte Smart-Meter-Gateways am Markt verfügbar sind. Die Marktanalyse stellt demnach die Grundlage für die Feststellung der sogenannten technischen Möglichkeit, mit der offiziell die Rollout-Verpflichtung der zuständigen Messstellenbetreiber beginne.
Mindestens drei CC-Zertifizierungen
Nach MsbG müssen hierfür mindestens Smart-Meter-Gateways von drei unterschiedlichen Herstellern erfolgreich das CC-Zertifizierungsverfahren durchlaufen haben. Erst dann greife die Einbauverpflichtung. Sollte die Marktanalyse ergeben, dass die technische Möglichkeit des Einbaus und dessen sicheren Betriebs nicht besteht, zum Beispiel weil bis dahin keine drei Hersteller das CC-Zertifizierungsverfahren erfolgreich durchlaufen haben, dann könne auch die Rollout-Verpflichtung der grundzuständigen Messstellenbetreiber nicht beginnen, betont der Sprecher.
Der Beginn des Rollouts sei Messstellenbetreibern jedoch bereits nach der erfolgreichen Zertifizierung des ersten Smart-Meter-Gateways möglich. Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Kunden ihr Einverständnis erteilt haben. Eine Verpflichtung des Rollouts besteht laut BSI aber erst, sobald drei Smart Meter Gateways das CC-Zertifizierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben. Der zuständige Messstellenbetreiber müsse dann innerhalb von drei Jahren zehn Prozent der verpflichtend einzubauenden intelligenten Messsysteme installieren. 2032 muss der Umbau spätestens abgeschlossen sein. Die Modernisierung der Messtechnik geht zurück auf eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2019.
Neuer Standard verbessert IT-Sicherheit
Nach Ansicht von Jürgen Blümer werden sich die durch den Rollout vereinbarten Sicherheitsstandards auf die gesamte IT-Branche auswirken. Der Manager der Firma Heinz Lackmann begleitet die Digitalisierung der Energiewende seit 2011 und sitzt in verschiedenen Gremien im FNN/VDE für die Funktionen im Smart Meter Gateway. „Die Sicherheit aller Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, wir sich dadurch verbessern.“ (nhp)
Neue Norm soll Smart Home sicherer machen: Kriminal- und Normungsexperten haben eine Norm aus 2013 überarbeitet. So soll eine Lücke für die Sicherheitstechnik im Smart Home geschlossen werden.
