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INTERVIEWS DER WOCHE

Andreas Piepenbrink: “Die Photovoltaik bietet mehr“

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Dr. Andreas Piepenbrink hat den Speicherhersteller E3/DC in Osnabrück gegründet und führt die Geschäfte. Er sagt: Die Streichung der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch wäre hilfreich.

Viel stärker als andere regenerative Technologien gibt die Photovoltaik nahezu allen Bürgern und Unternehmen die Chance, aktiv die Energiewende zu betreiben und zugleich für ihre Zukunft vorzusorgen.

Die Photovoltaik hebt die Sektorengrenzen der alten Energiewelt besonders radikal auf: Sie verknüpft die „Stromwende“ mit einem grundlegenden Wandel in der Wärmeversorgung und in der Mobilität. Wir sind überzeugt, dass energieerzeugende Gebäude der Standard werden.

Symbiose von E-Mobilität und Photovoltaik

Der wohl wichtigste Treiber ist die E-Mobilität, mit der die Photovoltaik eine Art Symbiose bildet: Groß ausgelegte Photovoltaikanlagen und leistungsfähige intelligente Speichersysteme machen elektrische Fahrzeuge ganzjährig und kostengünstig solar-mobil.

Zugleich verbessert das Laden die direkte Nutzung des Solarstroms und eröffnet dem Anlagenbetreiber das höchste Einsparpotenzial im Vergleich zum fossilen Status Quo. Nebenbei: Für e-mobile Eigenversorger gibt es im Alltag kein Problem mit der Ladeinfrastruktur und künftig kein Problem mit potenziell sehr teurer Netzanschlussleistung.

Technologien sind ausgereift

Die Technologien für die solare Unabhängigkeit – Erzeugung, Speicherung, Energiemanagement – sind jetzt so ausgereift, dass sie die lange diskutierten rechtlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen zu überlagern beginnen. Man kann definitiv von Marktreife sprechen, die Photovoltaik setzt sich endgültig durch. Gleichwohl ist die Politik gefordert:

Metering als Modell der unbürokratischen Energiewende

Die Entscheidung, den 52-Gigawatt-Deckel zu öffnen, ist richtig. Die Streichung der EEG-Umlage auf Eigenverbrauch wäre hilfreich. Begrüßen würden wir eine Diskussion über ein Betriebsmodell, bei dem auf Unternehmerstatus und finanzielle Erlöse verzichtet werden kann.

Man stelle sich vor, private Solarstromerzeuger könnten ein Metering-Modell nutzen, bei dem sie über den örtlichen Netzbetreiber ihre Überschüsse zeitversetzt gegen Strombezug tauschen, vielleicht zunächst im Verhältnis von 3 zu 1. Das wäre unbürokratisch, einfach und klar – und würde dem Photovoltaik- und Speichermarkt noch mehr Auftrieb geben.

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Hier finden Sie viele andere Statements zur solaren Energiewende und den Chancen für Deutschland.

Alle Interviews und Statements lesen Sie im Novemberheft der photovoltaik, das am 14. November 2019 erschienen ist. Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der politischen Debatten um die Energiewende und ihre Chancen für Deutschland. Abonnenten können alle Beiträge nach Erscheinen auch online lesen. In unserem neuen Webshop gibt es unsere Hefte zudem auf Einzelbestellung.