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Das Alpha und Omega der Profis

René Cattin von
Meteotest.
Heiko Schwarzburger,
Chefredakteur photovoltaik

© privat
Heiko Schwarzburger, Chefredakteur photovoltaik. - Ludwig Rauch - © Ludwig Rauch
Heiko Schwarzburger, Chefredakteur photovoltaik. - Ludwig Rauch

 

 

 

 

 

 

Schwarzburger: Professionelle Solargeneratoren brauchen professionelle Planung und Wartung. In diesem Segment entwickeln sich neue Dienstleister und Produkte. Daran erkennt man, dass der Markt erwachsen wird.

Cattin: Inzwischen kann niemand mehr in allen Bereichen der Photovoltaik gleichermaßen kompetent und geschäftstüchtig sein. Allein die meteorologischen Dienstleistungen sind ein eigenes Feld, ein zentrales Feld für Solargeneratoren. Denn die am Boden ankommende Sonneneinstrahlung bestimmt den Ertrag der Anlage.

Schwarzburger: Die exakte Kenntnis der meteorologischen Faktoren ist das Alpha und das Omega für eine erfolgreiche Photovoltaikanlage. Insbesondere Planer und Architekten sind darauf angewiesen, die durchschnittlich verfügbare Sonneneinstrahlung möglichst genau zu kennen, um die Anlage oder das Gebäude richtig auslegen zu können.

Cattin: Genau dafür vertreiben wir seit nunmehr 19 Jahren unsere Software Meteonorm, eine globale Datenbank für Wetterdaten. Sie liefert Einstrahlungsdaten für jeden Ort auf der Erde. Auf dieser Basis erstellen wir Strahlungskarten und Solarkataster mit monatlich aktualisierten Strahlungswerten. Für Produzenten und Netzbetreiber liefern wir Strahlungsvorhersagen. Besonders stolz bin ich auf unser neuestes Produkt Cloud Move. Es handelt sich um eine viertelstündlich aktualisierte Strahlungsvorhersage für die nächsten sechs Stunden.

Schwarzburger: Wenn ich es richtig verstanden habe, basiert Cloud Move auf der genauen Vorhersage der Wolkenbewegungen, gestützt auf Satellitenbilder und Wettermodelle. Das wäre ein wichtiger Schritt, die Steuerung und das Monitoring mit sicheren Wetterprognosen zu verbinden.

Cattin: Dabei gilt es aber etwas Wichtiges zu beachten. Ein zentrales Merkmal von meteorologischen Daten ist deren große Variabilität und Unsicherheit. Auch im langfristigen Kontext hält sich das Wetter nicht immer an das Protokoll, wie wir es in der Schweiz in diesem miesen Sommer erfahren mussten. Eine realistische Einschätzung dieser Unsicherheit ist in der Photovoltaik fast genauso elementar wie die Bestimmung der verfügbaren Einstrahlung.

Schwarzburger: Je aktuellere und genauere Daten man hat, desto besser lässt sich die Variabilität eingrenzen. Das ist wie die Kunst, eine exakte Wissenschaft in einem ungenauen Metier zu betreiben.

Cattin: Genau, und dafür braucht man sehr viel Erfahrung in diesem Geschäft. Meteotest gibt es seit 33 Jahren. Die erste Version der Meteonorm wurde schon 1985 veröffentlicht. Zudem ist sie inzwischen ein fester Bestandteil von fast jeder Simulationssoftware in diesem Bereich.

Schwarzburger: Zunehmend fließen auch die Lastprofile eines Gebäudes in die Simulation ein. Bedeutung und Komplexität der Planung nehmen zu.

Cattin: Ein Beispiel: In der Schweiz haben wir in den letzten Jahren Solarkataster für Gebiete mit insgesamt 2,5 Millionen Einwohnern erstellt. Daneben sind wir ein wichtiger Partner in Projekten der Europäischen Union und in Tasks der Internationalen Energieagentur. Das aktuellste ist DNI Cast, in dem es um verbesserte Vorhersagen der Direktnormalstrahlung für die konzentrierende Photovoltaik und solarthermische Kraftwerke geht.

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