Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Agora Energiewende sieht EEG-Umlage sinken

Agora Energiewende prognostiziert nach neuen Berechnungen eine sinkende EEG-Umlage. Die Abgabe wird auf 6,64 Cent pro Kilowattstunde zurückgehen.

Das Berliner Analyse- und Beratungsinstitut Agora Energiewende prognostiziert auf er Basis seines neuen EEG-Rechners für das kommende Jahr eine sinkende EEG-Umlage. Die Abgabe wird wahrscheinlich von derzeit , mit der die kleinen und mittleren Stromverbraucher die Energiewende 6,88 auf 6,64 Cent pro Kilowattstunde sinken. Bisher ging man davon aus, dass diese in den nächsten Jahren weiter steigen werde, bevor sie erst nach 2021 wieder sinkt.

Börsenstrompreise steigen

Als Grund sehen die Berliner vor allem die steigenden Preise an der Strombörse. Denn mit der EEG-Umlage zahlen die kleinen und mittleren Unternehmen die Differenz zwischen den Erlösen, die die Netzbetreiber beim Verkauf des Stroms aus Ökostromanlagen an der Börse erzielen, und der garantierten Einspeisevergütung für die Anlagenbetreiber. Bei steigenden Strompreisen an der Börse sinkt diese Differenz und damit auch die EEG-Umlage. Allerdings werden dadurch die Strompreise für die Verbraucher nicht sinken. Denn die Versorger müssen zwar die zurückgehende EEG-Umlage an ihre Kunden weitergeben. Doch sie könne auch die höheren Strompreise als steigende Beschaffungskosten den Verbrauchern in Rechnung stellen. Deshalb wird der Preis, den die Stromverbraucher im Schnitt für die Energie bezahlen, im nächsten Jahr von jetzt 9,54 auf 9,85 Cent pro Kilowattstunde steigen. In diese Berechnung fließen ausschließlich die Börsenstrompreise und die EEG-Umlage ein.

Konto kräftig im Plus

Ein zweiter Grund ist der riesige Überschuss, der sich auf dem EEG-Konto angesammelt hat. Inzwischen sind dort 3,86 Milliarden Euro aufgelaufen. Das ist fast eine Milliarde mehr als noch im vergangenen Jahr, trotz der Tatsache, dass die Netzbetreiber die Liquiditätsreserve von zehn auf sechs Prozent im vergangenen Jahr abgesenkt haben. Diesen Überschuss auf dem EEG-Konto müssen die Übertragungsnetzbetreiber bei der Berechnung der EEG-Umlage an die Verbraucher zurückgeben. Wie hoch die EEG-Umlage für das kommende Jahr tatsächlich ausfällt, wird sich spätestens am 15. Oktober 2017 zeigen. Denn bis dahin müssen die Übertragungsnetzbetreiber ihre Berechnungen für 2018 veröffentlichen.

Sinkende Umlage ab 2021

Allerdings sehen die Berliner darin nur einen kurzfristigen Effekt. Mittelfristig werde die Umlage auf knapp acht Cent pro Kilowattstunde steigen, wie aus dem aktuellen EEG-Rechner hervorgeht. Danach sinkt die EEG-Umlage aber ebenso rasant, wie sie angestiegen ist. Denn dann fallen die ersten Anlagen aus der 20 Jahre garantierten EEG-Vergütung heraus. Das sind eben die Anlagen, deren Betreiber noch sehr hohe Einspeisetarife bekommen, was das schnelle Sinken der Umlage nach 2021 erklärt. (su)