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Stadtwerke schwingen sich auf Energiewende ein

Die deutschen Stadtwerke nehmen immer mehr die Energiewende in die Hand. Sie wollen in den Bau von Ökostromanlagen investieren und sich verstärkt auf Energie- und Systemdienstleistungen konzentrieren. Es fehlt aber noch zu sehr eine strategische Planung, um dies auch zu realisieren.

Bei den deutschen Stadtwerken kommt die Energiewende langsam in Schwung. Das ist das Ergebnis einer Kurzstudie von Rödl & Partner. Die Mehrheit der befragten Entscheider in den Stadtwerken setzen verstärkt auf Investitionen in neue Geschäftsfelder und Erneuerbare Energien. Dazu gehört nicht nur der Bau von Erzeugungsanlagen, sondern auch der Aufbau intelligenter Netz, das Angebot von Systemdienstleistungen für das Netz, aber auch Energiedienstleistungen für die Kunden. Dazu kommen noch verstärkte Investitionen im Bereich Wärme und in den Um- und Ausbau des Versorgungsnetzes.

„Agieren statt reagieren“

Allerdings fehlt die Strategieplanung bei den Stadtwerken. Diese spielt eine eher untergeordnete Rolle. „Mit einer verstärkten strategischen Planung könnten die kommunalen Energieversorger Entwicklungspotenziale erschließen“, warnt Anton Berger, Leiter Energiewirtschaft bei Rödl & Partner, vor einer allzu unkoordinierten Vorgehensweise. „Noch zu wenige Stadtwerke treiben den Ausbau innovativer Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung oder erneuerbare Energien konsequent voran. Städte und Kommunen brauchen die Stadtwerke als zuverlässige Einnahmequelle. Um die Ergebnisse langfristig zu sichern, sollten sie jetzt die richtigen Weichen stellen. ‚Agieren statt Reagieren‘ ist das Gebot der Stunde.“

Regional erzeugten Ökostrom anbieten

Deshalb sollte bei etwa der Hälfte der Stadtwerke dem Thema Strategie eine höhere Bedeutung beigemessen werden. Die Stadtwerke sollten die Energiewende aktiv mitgestalten, betonen die Autoren der Studie. „Es gilt Effizienzsteigerungen zu realisieren und das Leistungsportfolio um neue, innovative sowie marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu erweitern.“ Mit dem banalen Verkauf konventionell erzeugten Stroms wird ein Stadtwerk nicht überleben. Wenn es schon darum geht, Strom an Kunden zu verkaufen, dann steigt die Nachfrage nach regional erzeugtem Ökostrom. Schon allein deshalb sollten die Stadtwerke in Erzeugungsanlagen investieren und entsprechende Produkte schaffen. (Sven Ullrich)