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Der jüngste Grünstromwitz

Es ist ein weiterer Rohrkrepierer der rot-grünen Bürogemeinschaft Sigmar Gabriel & Rainer Baake. Wieder einmal übten sich die Bürokraten im Mikado. Die Kennzeichnung von Strom aus der Nachbarschaft als Grünstrom ist Aktionismus ohne Substanz, der im Markt kaum eine Wirkung haben dürfte. Denn der Ausbau der Photovoltaik wird nicht dadurch gehemmt, dass die Deutschen kein Bewusstsein für sauberen Strom aus ihrer Region hätten.

Das Volk ist schon viel weiter als seine Beamten. Rund 85 Prozent der Bevölkerung wollen mehr erneuerbare Energien, nicht weniger. Längst haben sie erkannt, wie wichtig Sonnenstrom, Strom aus Biogas und terrestrische Windkraft sind – für den ökologischen und den ökonomischen Wandel. Das ist ein Grund, warum die Grünen in Baden-Württemberg gewonnen haben: Die regionale Energiewende schafft Arbeit, viel Arbeit.

Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien wird behindert durch die Strafsteuer auf den Eigenverbrauch von Sonnenstrom und durch die unverschämte Bereicherung der großen Energiekonzerne, die sich mit teuren Offshore-Windparks und überflüssigen Stromtrassen die Taschen vollhauen – staatlich sanktioniert, neun Prozent Rendite garantiert. So grenzt es an Zynismus, wenn die Berliner Ministerialbeamten schreiben: „Als Leitgedanken sieht das BMWi, dass die EEG-Umlage (durch den Grünstrom – H.S.) nicht zusätzlich belastet werden dürfe.“

Die EEG-Umlage steigt wegen der Windräder auf See, nicht wegen des Grünstroms aus Solargeneratoren oder aus Windrädern auf der Schwäbischen Alb. Mittlerweile haben die Übertragungsnetzbetreiber mehr als fünf Milliarden Euro Umlage gehortet. Trotzdem wird der Eigenverbrauch von Sonnenstrom weiterhin damit belastet – was im Jahr rund 20 Millionen Euro einbringt – angesichts des Geldberges vernachlässigbar. Trotzdem steht Grünstrom unter Strafe, egal, ob er als solcher deklariert wird oder nicht. Ökonomisch ist das Rainer Unsinn.

Die EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch verteuert die Photovoltaik, vor allem im gewerblichen Segment. Dort könnte man leicht den Hebel ansetzen, um wirklich Bewegung in die Sache zu bringen. Wer Grünstrom wirklich will, könnte sofort handeln. Die Abschaffung der Strafsteuer auf Sonnenstrom würde die gewerbliche Nutzung und Mieterstrom beflügeln. Das wäre echter Grünstrom vom eigenen Dach, auf ganz einfachem Wege.

Nicht einmal ein grüner Staatssekretär kriegt das auf die Reihe! Selten so gelacht! Deutschland, meine Trauer, Du mein Fröhlichsein.

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