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Vertragsauflösung mit MEMC belastet Conergy enorm

Die Conergy AG hat den im Oktober 2007 mit MEMC Electronic Materials, Inc. geschlossenen Vertrag über die Lieferung von Wafern vorzeitig aufgelöst. Beide Seiten hätten sich im Rahmen eines Vergleich auf eine vorzeitige Aufhebung des ursprünglich noch bis Ende Juni 2018 laufenden Kontrakts geeinigt, teilte der Hamburger Photovoltaik-Hersteller mit. Allerdings hat dies einen gewissen Preis. „Angesichts der Vertragsaufhebung und des aktuellen Geschäftsverlaufs prüft der Vorstand der Gesellschaft gegenwärtig zudem, ob die Ergebnisentwicklung zu einem Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft im Sinne des § 92 Abs. 1 AktG führen könnte“, teilte Conergy mit. Wenn dies der Fall sei, werde der Photovoltaik-Hersteller unverzüglich eine außerordentliche Hauptversammlung zur Verlustanzeige einberufen.

Conergy sei mit der Vertragsauflösung aus seiner Verpflichtung der Abnahme von Wafern im Umfang von insgesamt rund 600 US-Dollar über die Vertragslaufzeit befreit und könne nun Wafer zu günstigeren Konditionen direkt am Markt kaufen. Als Kompensation für die vorzeitige Beendigung des Waferliefervertrags zahle Conergy rund 21 Millionen US-Dollar an MEMC, hieß es weiter. Diese belasteten das Ergebnis des Hamburger Photovoltaik-Unternehmens im laufenden Geschäftsjahr, weshalb der Vorstand nunmehr von einem negativen EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich für 2012 ausgehe.

Weitere von der Commerzbank gegebene Garantien im Zuge des Wafervertrags in Höhe von insgesamt rund 29,5 Millionen Euro stünden nach Abschluss des Vergleichs dem operativen Geschäft von Conergy wieder vollständig zur Verfügung, hieß es bei Conergy weiter. Überdies würden Forderungen von MEMC in Höhe von rund 5,5 Millionen US-Dollar gegen Sicherheitsleistung bis zum 1. Juli 2013 gestundet. (Sandra Enkhardt)