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Speicherallianz gegründet

In Bonn haben das Marktforschungsinstitut EuPD Research und die International Photovoltaic Equipment Association (IPVEA) gemeinsam eine internationale Vereinigung für Anbieter von Batterie- und Energiespeicher für Solarstrom aus der Taufe gehoben. Die International Battery and Storage Alliance (IBESA) soll die Zusammenarbeit von Speicher- und Photovoltaikherstellern unterstützen und fördern. Die Aufgabe ist neben der Bereitstellung von relevanten Marktinformationen auch die Unterstützung der Mitglieder beim Zugang zu den internationalen Märkten. Außerdem steht der intensive Austausch zwischen den Mitgliedern, der Industrie, der Wirtschaft und der Politik auf dem Aufgabenzettel der Allianz. „Wir setzen im Rahmen der internationalen Allianz auf branchenübergreifende Zusammenarbeit und gegenseitigen Austausch zwischen den Mitgliedern der IPVEA und der neuen IBESA“, sagt Bryan Ekus, Managing Director der IPVEA. Zusammen mit Markus Hoehner, Chef von EuPD Research, hat er die Führung der Allianz übernommen. „Gemeinsam den Markt für elektrische Energiespeicher voranzubringen und den Mitgliedern und Unternehmen echte Mehrwerte anzubieten, ist Aufgabe der Allianz“, ergänzt Ekus.


Marktinformationen, Netzwerkveranstaltungen und wirtschaftliche Zuarbeit

Die Allianz hat bereits 79 Mitglieder, die fast ausschließlich auch in der IPVEA organisiert sind. In Zukunft sollen mehr Unternehmen aus der Photovoltaik-, Batterie- und Solarspeicherindustrie, aber auch Stromversorger, Stadtwerke, Installateure, Beratungsunternehmen und Banken dazu kommen. Letztlich sind das die wichtigsten Branchen für den Auf- und Ausbau eines internationalen Batterie- und Energiespeichermarktes. „Eine starke Allianz wie IBESA als industrieweiter Zusammenschluss von Global Playern ist dringend notwendig, um den noch sehr fragmentierten Markt der elektrischen Energiespeicher und Smart Grid Lösungen zu einen, für die Zukunft zu rüsten und so nachhaltig zu positionieren“, erklärt Markus Hoehner die Notwendigkeit der Gründung.


Ein Markt mit Zukunft

Immerhin gilt der weltweite Markt für Energiespeicherlösungen in der Solarindustrie als Zukunftsmarkt. Der wird bis 2017 ein Volumen von 19 Milliarden Dollar (14,6 Milliarden Euro) erreichen, sagen die britischen Marktforscher von IMS Research in Wellingbrough voraus. Der Absatz wird sich dann auf sieben Gigawatt belaufen. Die Analysten erwarten eine jährliche Verdopplung des Marktes in den nächsten fünf Jahren. „Da die Strompreise beim Energieversorger inzwischen wesentlich höher sind als die Einspeisevergütung für private Photovoltaikanlagen, besteht großes Interesse daran, den Eigenverbrauch zu erhöhen, um die Rendite zu maximieren“, sagt Sam Wilkinson, Photovoltaikanalyst bei IMS Research. „Daher wurden in Deutschland 2012 bereits vor Ankündigung der Förderung Photovoltaikanlagen einschließlich Speicher mit insgesamt acht Megawatt installiert. Die Einführung der allseits erwarteten Speicherförderung wird deren Verbreitung beschleunigen und Photovoltaikanlagen günstiger machen als solche ohne Speicher.“ Das bestätigt auch Infratest Dimap. Die Meinungsforscher haben im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) bundesweit Besitzer von Solarstromanlagen befragt, ob sie sich für die Installation eines Stromspeichers interessieren. Immerhin die Hälfte der Befragten antwortete, dass sie in einen Stromspeicher investieren wollen. Zwei Drittel der Befragten haben sich auch schon über die Möglichkeiten genauer informiert.


Zwei Marktsegmente

Deutschland wird auch in den nächsten Jahren der führende Absatzmarkt sein, da die anderen Länder kaum dem deutschen Beispiel folgen werden und eine Speicherförderung einführen, prognostiziert Wilkinson. „Doch auch ohne Förderung denke ich, dass die Speicher in Verbindung mit einem Photovoltaiksystem auf dem eigenen Hausdach ein attraktives Angebot auf einigen Märkten wie zum Beispiel Großbritannien sein können“, ergänzt der britische Marktanalyst. „Dort wird voraussichtlich 2014 ein schnelles Marktwachstum beginnen, wenn die Preise für die Batterien wie vorausgesagt auf ein Niveau gefallen sind, die Solarstromspeicher finanziell rentabel machen.“ Die Anwendung von Speichern um die Netzintegration von Photovoltaikanlagen zu verbessern, wird ein zweites Standbein der Industrie sein. Das geschieht vor allem durch die Integration in gewerbliche Solarstromgeneratoren. In diesem Segment erwarten die Analysten von IMS Research ein kontinuierliches Marktwachstum auf 2 Gigawatt im Jahr 2017. Die größten Absatzmärkte werden dabei vor allem Asien und Amerika sein. (Sven Ullrich)