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S.A.G. Solarstrom verkauft Wymeswold

Nach sieben Monaten Verhandlungen verkauft S.A.G. Solarstrom das Photovoltaikkratfwerk im englischen Wymeswold. Der Verkauf spült einen zweistelligen Millionenbetrag in die Projektkasse des Systemanbieters.

Der Systemanbieter und Projektierer S.A.G. Solarstrom hat nun endlich den Solarpark Wymeswold verkauft. Die mit 33 Megawatt größte Anlage in Großbritannien hat der Freiburger Systemanbieter uns Projektierer bereits im ersten Quartal dieses Jahres gebaut. Seither laufen die Verkaufsverhandlungen. Die zogen sich so lange hin, dass S.A.G. Solarstrom Mitte Mai eine Zwischenfinanzierung der Deutschen Bank in Anspruch nehmen musste. In der Zwischenzeit hat das Unternehmen zusammen mit  dem englischen Partner Hazel Capital Solar 2 LLP eine Stromabnahmevertrag arrangiert.

Barhinterlegung für Gewährleistungen

Der Verkauf der Anlage an spült dem Unternehmen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Projektkasse. Zusätzlich bekommt S.A.G. Solarstrom einen Teil der Erlöses aus dem Stromverkauf. Auf der anderen Seite müssen die Freiburger einen beträchtlichen Anteil der Verkaufssumme für etwaige Garantieleistungen bar hinterlegen. Die Summe ist für zwei Jahre gebunden. Das ist neu. „Die Anlage läuft wie erwartet hervorragend und erwirtschaftet die prognostizierten Erträge“, versichert Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender von S.A.G. Solarstrom. „Dennoch sind die früher üblichen Versicherungen für Gewährleistungen am Markt quasi nicht mehr zu erhalten. Aufgrund der vielen Insolvenzen am Markt werden nun Barhinterlegungen für eventuelle Gewährleistungsansprüche verlangt. Das bremst unser Projektgeschäft, denn diese gebundenen Mittel, die in der Regel erst nach frühestens zwei Jahren frei werden, können wir nicht zur Finanzierung neuer Projekte einsetzen“, erläutert Dr. Kuhlmann. „Wir diskutieren aber bereits Lösungen mit geeigneten Partnern, um den Anteil der durch Großprojekte gebundenen Mittel zu reduzieren. Einfluss auf unsere Planungen für 2013 hat das nicht, wir wollen aber auch hier bereits wichtige Weichen für das Projektgeschäft 2014 stellen.“

Immer noch gut aufgestellt

Trotzdem wirkt sich der Verkauf positiv auf die Jahresbilanz von S.A.G. Solarstrom aus. Der Freiburger Systemanbieter ist trotz eines operativen Verlustes von 2,8 Millionen Euro in den ersten neun Monaten dieses Jahres immer noch gut aufgestellt. „Der europäische Markt ist wie erwartet aufgrund regulatorischer Änderungen und der Einführung von Strafzöllen beziehungsweise Mindesteinfuhrpreisen auf chinesische Modulimporte um mehr als die Hälfte zusammengebrochen“, begründet Karl Kuhlmann das Ergebnis. „Wir haben daher unsere internationale Expansion deutlich beschleunigen müssen, um für unsere Unternehmensgruppe Wachstumsmärkte von morgen zu erschließen. Das hat Spuren in unserem Ergebnis und unserer Bilanz hinterlassen.“ Das Konzernergebnis nach Steuern und Abgaben lag in den ersten neun Monaten bei minus 6,9 Millionen Euro. „Wir sind aber davon überzeugt, dass wir mit unserer aggressiven Expansionsstrategie wichtige Weichen gestellt haben, um vom Marktwachstum nach Ende der Konsolidierungsphase zu profitieren“, gibt sich Kuhlmann optimistisch.

Großbritannien ist größter Absatzmarkt

S.A.G. Solarstrom war in den ersten drei Quartalen dieses Jahres vor allem auf dem britischen Markt erfolgreich. Im Vereinigten Königreich erwirtschafteten die Freiburger immerhin fast zwei Drittel ihrer Umsätze. Nur ein Viertel der Gesamtumsätzen machte das Unternehmen in Deutschland. Und das trotz der Verzögerung einiger für das dritte Quartal in Großbritannien geplanten Projekte. Trotzdem geht S.A.G. Solarstrom derzeit davon aus, die unter den aktuellen Marktbedingungen ambitionierte Prognose zu erreichen. „Wir haben auch im vergangenen Jahr einen Großteil des Installationsvolumens im 4. Quartal realisiert“, sagt Kuhlmann. „Deshalb bestätigen wir angesichts unserer aktuellen Projektpipeline und der teilweise sehr fortgeschrittenen Projektsituation unsere Prognose.“ Immerhin sei Wymeswold ein gutes Beispiel dafür, wie das Unternehmen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen Großprojekte umsetzen kann“, betont der Vorstandsvorsitzende. „Wir haben mit diesem Großprojekt und weiteren Projekten in Großbritannien zudem Erfahrungen im Abschluss von Stromabnahmeverträgen mit einem privaten, internationalen Energieunternehmen – und damit unabhängig von staatlich garantierten Einspeisevergütungen - gesammelt. Damit können wir zwei sehr wichtige Kompetenzen für die weitere internationale Expansion eindrucksvoll belegen. Und wir haben uns nicht zuletzt als verlässlicher Partner auf dem britischen Markt etabliert, wo wir in 2013 und 2014 eine Reihe weiterer Projekte umsetzen wollen“, sagt er.