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Deutschland steigert Exportüberschuss im Stromhandel

Deutschland erreichte im vergangenen Jahr einen neuen Rekordüberschuss beim Handel mit Strom. Die Einfuhren sinken und die Ausfuhren steigen weiter an. Regenerativer Strom hat großen Anteil am Export.

Deutschland hat im vergangenen Jahr einen erheblichen Exportüberschuss im Stromhandel erwirtschaftet. Nach Angaben des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster, hat die Bundesrepublik für 3,76 Milliarden Euro Strom an die Nachbarländer verkauft. Im Gegenzug hat Deutschland 1,81 Milliarden Euro für importierten Strom aus bezahlt. In der Gesamtbilanz erzielte die Bundesrepublik damit einen Überschuss von 1,95 Milliarden Euro. Damit wurde ein neuer Rekord erreicht. Im Jahr 2012 erreichte der Exportüberschuss im Stromhandel einen Wert von 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt hat Deutschland im vergangenen Jahr 73,2 Terawattstunden Strom an die europäischen Nachbarn geliefert und knapp 16,1 Terawattstunden bezogen. Ein Jahr zuvor flossen noch 66,6 Terawattstunden Strom nach Polen. Luxemburg, Dänemark, Österreich, in die Niederlande und in die Schweiz. Im Gegenzug bezog die Bundesrepublik 22,8 Terawattstunden Strom aus diesen Ländern.

Stromhändler erwirtschaften hohe Gewinne

Von Bedeutung dabei ist, dass die Preise, den die Stromhändler für den Exportstrom zahlen, deutlich unter den Börsenpreisen am Termin-und Spotmarkt lagen. Gleichzeitig haben die Stromhändler mit dem exportierten Strom viel Geld verdient. Denn während die Einkaufspreise mit 3,78 Cent pro Kilowattstunde unter den Börsenpreisen lagen, verkauften sie den Strom teuer an die Nachbarn weiter. Im Schnitt erzielte eine Kilowattstunde im Stromexport 5,2 Cent. Der Preis für importierten Strom lag hingegen bei nur 4,9 Cent pro Kilowattstunde.

Viel regenerativer Strom exportiert

Das die Einkaufspreise für den Exportstrom unter den Börsenstrompreisen lagen, ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass zum großen Teil regenerativer Strom an die Nachbarn geliefert wurde. „Es liegt zumindest die Vermutung nahe, dass auch teilweise der vom Verbraucher bezahlte EEG-Strom an der Börse von Händlern günstig eingekauft und mit erheblichen Aufschlägen ins Ausland verkauft worden ist“, sagte Norbert Allnoch, Direktor des IWR. „Nachweisen lässt sich das allerdings nicht, denn der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass der grüne EEG Strom an der Strombörse derzeit nur ‚herkunftsneutral‘, das heißt ohne Kennzeichnung, vermarktet werden darf“, kritisiert Allnoch. (Sven Ullrich)