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Schweiz: Zubau leicht rückläufig

In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 303 Megawatt installiert. Im Vergleich zum Jahr 2013 ist dies ein leichter Rückgang. Die Branche fordert klare Signale aus Bern für die Solarenergie.

Der Zubau der Photovoltaik in der Schweiz ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013 um etwa acht Prozent zurück. Dies ist das Ergebnis der Markterhebung des Bundesamtes für Energie (BFE) für das vergangene Jahr. Insgesamt bauten die Eidgenossen Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 302,85 Megawatt auf. Damit sind in der Schweiz 8.181 Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,06 Gigawatt – netzgebundene und Inselanlagen – installiert.

Die Branche lässt sich von den Ergebnissen aber nicht Bange machen. „Trotz der leicht gesunkenen Verkaufszahlen ist festzustellen, dass Solarenergie bei Bauherren äußerst beliebt ist“, betonen die Branchenvertreter von Swissolar. Immerhin stieg der Anteil der privaten Dachanlagen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf 18 Prozent der neu installierten Leistung. Allerdings um so stärker ging die Installation von großen Anlagen für Industrie-, Gewerbe, Landwirtschafts- und öffentliche Gebäude zurück. Der Branchenverbrand führt dies auf die unsicheren Rahmenbedingungen zurück.

Fördertopf wird immer leerer

Denn die kleinen Anlagen können immerhin noch auf die Einmalvergütung zurückgreifen. Mit einem Investitionszuschuss lassen sich damit zumindest Eigenverbrauchsanlagen wirtschaftlich realisieren. Auf diese Möglichkeit können die interessierten Gewerbetreibenden oder Landwirte nicht zurückgreifen. Sie sind immer noch auf die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) angewiesen. Doch angesichts der immer knapper werdenden Mittel im Fördertopf ist es fraglich, ob die Gewerbetreibenden oder Landwirte, die sich jetzt eine Solaranlagen bauen lassen, überhaupt noch eine KEV bekommen. Denn die Warteliste ist lang und je weniger Fördermittel zur Verfügung stehen, desto länger wird diese.

Deshalb fordert Swissolar nochmals, die Umlage für den Ausbau der Photovoltaik auf 2,3 Rappen pro Kilowattstunde anzuheben, die jeder eidgenössische Stromverbraucher für die Förderung der Photovoltaik beisteuern muss. „Nur mit einem solchen Beitrag können KEV-Beiträge an neue Photovoltaikgroßanlagen bezahlt werden“, rechnen die Branchenvertreter vor. „Hier geht es um Investitionen im Millionenbereich, die nur mit finanziellen Sicherheiten getätigt werden können.“ Die KEV-Abgabe liegt derzeit bei 1,5 Rappen pro Kilowattstunde und füllt den Topf für die Förderung nicht schnell genug auf. Der Nationalrat hat diese Erhöhung der Abgabe bereits beschlossen. Allerdings liegt die Vorlage noch beim Ständerat.

Ein klares Zeichen aus Bern

Der Branchenverband warnt die Politik außerdem, dass ohne ein klares Zeichen aus Bern der Ausbau der Photovoltaik ins Stocken geraten könnte. „Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 sind Solarwärme und Photovoltaik zentrale Bausteine“, erklären die Branchenvertreter. „Damit die Wärme- und Stromversorgung der Schweiz innerhalb der nächsten Jahrzehnte vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann, braucht es jetzt Marktwachstum, nicht Stagnation.“

Deshalb begrüßt Swissolar auch die Absicht, die heutige Obergrenze bei der Einmalvergütung von 30 Kilowatt aufzuheben und damit diese Förderung auch für Großanlagen zugänglich zu machen. Auch diese Vorlage liegt noch beim Ständerat, der sich bald für die Energiestrategie 2050 der Regierung entscheiden sollte. Denn diese beiden Vorschläge sind Bestandteil dieser Energiestrategie, die der Nationalrat schon abgesegnet hat. Zudem appellieren die Branchenvertreter an die Kantone, die im Januar 2014 beschlossene Musterverordnung im Energiebereich (MuKEn) rasch umzusetzen. Damit erhöhen sich die Vorgaben für Hauseigentümer bei der Nutzung erneuerbarer Energien, was auch der Photovoltaik weiterhelfen würde. (su)