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Schmutz dauerhaft verbannt

Mit nachträglichen Beschichtungen lässt sich der Ertrag der Solarmodule deutlich steigern. Ein neues Produkt nutzt Titandioxid, um die Verluste zu senken. Erste Erfahrungen und Zertifikate liegen vor.

Die Firma Nanoproofed aus Süsel in Norddeutschland hat eine neue Beschichtung für Solarmodule entwickelt. Sie lässt sich nachträglich auf die Paneele aufbringen und kann den Solarertrag steigern. Erste Feldtests wiesen einen Mehrertrag von durchschnittlich 7,5 Prozent aus, in der Spitze sogar 12,5 Prozent.

Das Produkt heißt „Solar Photokat“. Die Wirkstoffbasis besteht aus Titandioxid. „Einfach gesagt, schlagen die Lichtteilchen (Photonen) auf die Titanpartikel auf, werden Elektronen freigesetzt“, erläutert Alexander Illing, Geschäftsführer von Nanoproofed. „Diese Elektronen gehen auf die Schmutzpartikel über, die das Deckglas der Module verunreinigen. Dann wirkt die elektrische Abstoßung, die Schmutzpartikel lösen sich ab.“ Die Beschichtung ist dauerhaft, da Sie sich chemisch fest mit dem Glas verbindet und unterliegt keiner natürlichen Abnutzung, nanoproofed® gibt darauf 15 Jahre Garantie.

In zwei Jahren amortisiert

Der Mehrertrag wird durch höhere Transmission verursacht durch verringerte Reflektion (Antireflex-Effekt, plus 2,5 bis 3 Prozent) sowie durch einen Selbstreinigungseffekt der Oberfläche durch Photokatalyse mit Titandioxid (größer als fünf bis zehn Prozent, je nach Verschmutzungsgrad der Anlage) gegenüber einer unbeschichteten Anlage.„Dadurch beginnt die Stromproduktion früher am Tag und endet später“, sagt Alexander Illing. „Denn normalerweise wirken Raureif, Wassertropfen, abgesetzter Tau oder Schmutz wie ein Spiegel. Auch Vogelkot ist nach einigen Stunden nur noch zu erahnen, da er sich schnell auflöst.“

Zudem beugt „Solar Photokat“ der Eisbildung auf den Modulen vor und sorgt für schnelleres abrutschen von Schneelasten. Neben der Entspiegelung (Antireflex) des Deckglases wird es mechanisch gegen Kratzer geschützt. Feinste Kratzer können entstehen, wenn Flugsand oder aggressive Stäube auf die Module einwirken. „Die Investition in die Beschichtung amortisiert sich innerhalb von 1,8 bis 2,2 Jahren, erwirtschaftet durch die zusätzliche Energieausbeute durch unsere Beschichtungstechnologie“, rechnet Illing vor. (Heiko Schwarzburger)

Den vollständigen Report lesen Sie im Juliheft der Fachzeitschrift photovoltaik, das am 9. Juli 2015 erscheint.