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Schweiz: Kantonale Förderung hat große Wirkung

Die Förderung der erneuerbaren Energien durch die Kantone hat eine große Wirkung. Jeder Franken aus dem Fördertopf löst vier Franken an Investitionen aus. Außerdem werden mit jedem Rappen Förderung 0,89 Kilowattstunden regenerative Energie erzeugt.

Die Programme zur Förderung der erneuerbaren Energien, die die Schweizer Kantone seit 2001 aufgelegt haben, erzielten eine bedeutende Wirkung erzielen. Dies ist das Fazit der aktuellen Wirkungsanalyse kantonaler Förderprogramme durch das Bundesamt für Energie (BFE). Die Berner Beamten erheben jährlich, wie viel die Kantone an Fördermitteln ausgezahlt haben, wie viel Erzeugungsanlagen dadurch gebaut wurden, wie viel Strom diese Anlagen jährlich produzieren und welchen Beitrag sie zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Aus der Analyse geht hervor, dass im vergangenen Jahr die Kantone nahezu 119 Millionen Franken an Fördermitteln ausgezahlt haben. Damit liegen die Auszahlungen in der gleichen Größenordnung wie ein Jahr zuvor und leicht über dem Durchschnitt der vergangenen 14 Jahre. Dabei haben die Kantone im vergangenen Jahr etwa 105 Millionen Franken direkt in die Förderung von Investitionen im Gebäudebereich sowie die Installation von Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien ausgegeben. Mit 50 Millionen Franken wurde aber weniger als die Hälfte in Erzeugungsanlagen gesteckt. Der Rest floss in die Unterstützung der energetischen Gebäudesanierung und die Förderung von hohen Effizienzklassen von Neubauten.

Fördersumme in die Anlagen ist gesunken

Mit der Fördersumme von 105 Millionen Franken sind die Investitionen der Kantone in die erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr um sieben Millionen Franken gesunken. Um diesen Betrag sind die Mittel für die Unterstützung indirekter Maßnahmen gestiegen. Denn die restlichen gut 13 Millionen Franken flossen in die finanzielle Unterstützung von flankierenden Maßnahmen wie Informationsarbeit, Veranstaltungen, Aus- und Weiterbildung sowie Beratungsdienstleistungen.

Aus den konkreten Zahlen wird ersichtlich, dass die Kantone die Förderung auf die Wärmeerzeugung konzentrieren, während sie die Förderung von Ökostromanlagen hauptsächlich dem Bund überlassen. Mit vier Millionen Franken bekam die Photovoltaik das kleinste Stück vom Förderkuchen ab. Die größte Unterstützung durch die Kantone bekam die Solarthermie. Immerhin flossen 14 Millionen Franken in die Förderung von Sonnenkollektoren. Mit 12,4 Millionen Franken bekamen auch die Holzfeuerungen eine üppige Portion aus dem Fördertopf. Dabei gingen mit fast acht Millionen Franken der größte Teil der Förderung von Holzfeuerungen an die Betreiber großer Anlagen mit einer Leitung von mehr als 70 Kilowatt. Ebenfalls stark gefördert wurden die Wärmepumpen. Die Kantone unterstützen diese Technologie mit 12,5 Millionen Franken. Außerdem förderten die Kantone Holz-Fernwärmenetze mit einer Gesamtsumme von 7,2 Millionen Franken.

Anlagen erzeugen mehr Energie

Mit den Fördermaßnahmen wurden Anlagen errichtet, die über ihre gesamten prognostizierte Lebensdauer insgesamt 9,4 Milliarden Kilowattstunden Energie erzeugen. Damit liegt der Beitrag zur Energieerzeugung trotz geringerer Fördersummen zwei Prozent über dem der Anlagen, die mit den Förderbeiträgen im Jahr 2013 errichtet wurden. Damit hat die geringere Förderung trotzdem eine höhere Wirkung. Bezogen auf die Gesamtförderung von 105 Millionen Franken steigt der Energie-Wirkungsfaktor im Vergleich zum Vorjahr von 0,86 auf 0,89 Kilowattstunden für jeden Rappen aus dem Fördertopf.

Eine zweite Wirkung der Förderung betrifft die gesamte Wertschöpfung. Mit jedem Franken aus dem Fördertopf wurden immerhin mehr als das Vierfache an Investitionen in die erneuerbaren Energien ausgelöst. Denn die Anlagenbetreiber investierten zusätzlich zur Förderung im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen Franken in die Systeme. Fast ein Drittel davon flossen in Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie. Insgesamt haben die Schweizer, die eine kantonale Förderung bekommen haben, im vergangenen Jahr 131 Millionen Franken in solche Anlagen investiert. Damit hat jeder Franken an Förderung, die die Kantone in die Solarthermie und in die Photovoltaik gesteckt haben, fast 7,3 Franken an Investitionen in die Anlagen ausgelöst.

Große Wirkung auf die Beschäftigung

Dies wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Die Förderprogramme der Kantone lösten im Jahr 2014 eine Beschäftigungswirkung von immerhin fast 3.000 Personenjahren aus. Diese Wirkung entsteht allerdings nicht nur aus den im Jahr 2014 ausgelösten Investitionen. Die anhaltende Energiesparwirkung, bewirkt durch die Förderaktivitäten der Jahre 2001 bis 2013, hat ebenfalls großen Anteil daran. „Vereinfacht gesagt hat die Förderung der erneuerbaren Energien durch die Kantone einen positiven Einfluss auf die Beschäftigung, weil damit im Jahr 2014 Mittel für die Volkswirtschaft frei wurden, die sonst in der weniger beschäftigungsintensiven Energiebranche eingesetzt worden wären“, schreiben die Autoren der Analyse. „Die Branche hat relativ hohe Importanteile, insbesondere bei den fossilen Energien.“ (Sven Ullrich)