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Grün-Schwarz in BaWü puscht Solarstrom

50.000 neue Solaranlagen. Eine teilweise Befreiung der EEG-Umlage für Eigenverbrauch bei Mietern, die Solarstrom beziehen sowie eine Förderung für zusätzliche Zähler- und Netztechnik bei Mieterstromprojekten. Das will die neue grün-schwarze Landesregierung nun angehen.

Am 12. Mai wurde Winfried Kretschmann als Ministerpräsident der bundesweit ersten grün-schwarzen Landesregierung gewählt. Ein wichtiger Punkt im neuen Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung in Baden-Württemberg ist die „Solaroffensive“. Sie sieht unter anderen vor, auf weiteren 50.000 Dächern im Land Photovoltaik- und Solarthermieanlagen zu installieren und auch Mieter an der solaren Stromversorgung zu beteiligen.

Das Solar Cluster Baden-Württemberg begrüßt diese Vereinbarungen. „Solarenergie lohnt sich für Eigentümer und Mieter sowie Wirtschaft und Umwelt“, sagt Carsten Tschamber, der Geschäftsführer des Branchenverbandes. „Diese Vorteile werden von der Politik jetzt wieder stärker in den Blick genommen.“ Ende 2015 waren rund 290.000 Solaranlagen im Südwesten installiert. „50.000 Anlagen mehr würden den Bestand um knapp 20 Prozent erhöhen“, kalkuliert Tschamber.

600 Megawatt auf der Freifläche nötig

Zudem sollen künftig auch Mieter und nicht nur Eigentümer vom eigenen Solarstrom vom Dach profitieren. Dazu wird die Landesregierung laut Koalitionsvertrag ein Förderprogramm entwickeln, das die für Mietersolaranlagen nötige zusätzliche Zähler- und Netztechnik in Mietshäusern finanziell unterstützt. Bislang verteuern separate Zähler die Wirtschaftlichkeit von Mietersolaranlagen und bremsen so die weitere Ausbreitung aus.

Grün-Schwarz will sich außerdem dafür einsetzen, dass nicht nur die Eigentümer größerer Solaranlagen, sondern auch Mieter, teilweise von der EEG-Umlage befreit werden. Eigentümer von Photovoltaikanlagen über zehn Kilowatt Leistung zahlen derzeit nur 35 Prozent EEG-Umlage, das entspricht 2,2 Cent pro Kilowattstunde Eigenverbrauch. Mieter müssen bislang mit 6,35 Cent pro Kilowattstunde die volle Umlage zahlen.

Auch auf Freiflächen soll es mehr Solarstrom geben. „Um seine kurzfristigen Ausbauziele zu erreichen, benötigt das Land insgesamt mindestens 600 Megawatt neu installierte Leistung pro Jahr“, weiß Tschamber. Ohne ausreichend freie Flächen ist das nicht möglich. 2015 lag das Gesamtergebnis im Südwesten bei nur 164 Megawatt Photovoltaikzubau. (N. Petersen)