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Mehr Qualität bei Kleinwindanlagen gefordert

Die Kleinwindbranche in Deutschland liegt am Boden. Und daran haben Hersteller und Händler eine Mitschuld, gesteht der Branchenverband BVKW ein. Denn zum Teil wollten sie mit windigen und unausgereiften Geschäften schnelles Geld machen. Nun hilft nur mehr Qualität und Transparenz.

Billigkram und Schrott von Onlineplattformen sorgen immer wieder für Misstrauen und Ablehnung. Und das auch gegenüber Herstellern, die über Jahre gute Produkte entwickelt haben. „Das Vertrauen muss wiedergewonnen werden – und das geht nur mit Qualität“, sagt Uwe Hallenga, Vorstand im Bundesverband Kleinwindanlagen, kurz BVKW.

In einigen Nachbarländern gebe es für Kleinwindanlagen bereits ein Qualitätslabel, das man durchaus als die „kleine Zertfizierung“ bezeichnen könne, sagt Hallenga. Kleinwindanlagen werden demnach nicht umfangreich und teuer bis ins kleinste Detail vermessen, geprüft, gewogen und Materialprüfungen unterzogen. Hier werden in drei einfachen Verfahren die wesentlichen Dinge, die den Kunden interessieren, abgeprüft: Leistung, Lautstärke und Sturmfestigkeit.

Ganz so schlicht wie es sich liest, ist es aber dann doch nicht. Alle Länder haben unterschiedliche Verfahren und stellen unterschiedliche Anforderungen an die Tests. Während es für die Leistungs- und Schallvermessung schon klare Normen und Regeln gebe, die mit einigen Anpassungen aus der „Großen Windtechnik“ übernommen werden können, sei das mit der „Sturmfestigkeit“ und dem Betriebstest nicht ganz so einfach. Es müsse für alle Beteiligten angemessen und aussagekräftig bleiben, weiß Hallenga.

Entwurf soll bis zum Herbst folgen

Nur so hätten windstarke Länder wie Schottland oder Dänemark leichter die Betriebssicherheit bei Starkwind in der freien Natur zu testen und können solche Tests zügig durchziehen. „Hier in Deutschland warten wir unter Umständen bis zu vier Monaten, bis mal eine ordentliche Starkwindphase oder Stürme übers Land ziehen und genügend Betriebsdaten unter Extrembedingungen liefern“, erklärt Hallenga. Selbst für eine Schallvermessung werde ordentlich Wind gebraucht und da könne die Wartezeit schon mal lang werden.

Bis zum Herbst wollen die BVKW-Vorstände Steffen Eyhorn und Uwe Hallenga einen Entwurf fertig stellen, der dann zur Diskussion steht. Es wird allerdings nicht einfach Herstellern und Kunden gleichermaßen gerecht zu werden. (N. Petersen)