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Großfabriken für Lithiumzellen vervierfachen Produktion

In nicht einmal vier Jahren wird sich die weltweite Produktionskapazität für Lithiumzellen vervierfachen. Das wird die Preise für Lithiumakkus künftig stark drücken. Im Deutschen Heimspeichermarkt beträgt der Anteil von Lithiumsystemen bereits knapp 90 Prozent.

Vor zwei Jahren hielten sich Blei- und Lithium-Speichersysteme noch die Waage. Doch seit Mitte 2014 konnten Lithiumspeichersysteme ihren Anteil kontinuierlich ausbauen und machen heute 89 Prozent der neuen Installationen aus. „Wir erhalten fast ausschließlich Anfragen zu Lithiumspeichern“, bestätigt Kai Wu, Chef des Portals Enerkeep. Lithiumakkus seien Bleibatterien nun in fast allen technischen Parametern überlegen, vor allem bei der Performance und Lebensdauer, sagt Wu. „Das Problem bei Lithiumsystemen waren bisher schlicht die höheren Kosten.“ Das ändert sich aber immer mehr.

Mit dem Kostendurchbruch ist zu rechnen, da in den USA und Asien riesige Batteriefabriken gebaut werden, sogenannte Megafactories. Enerkeep hat die Unternehmensmeldungen von 15 internationalen Zellherstellern ausgewertet und deren Fabrikplanungen aufgelistet. Daraus ergibt sich, dass sich die globale Produktionskapazität in den nächsten zwei Jahren mindestens verdoppeln, bis 2020 sogar vervierfachen wird.

250 Gigawattstunden und mehr bis 2020

Hinzu kommt, dass viele Firmen ihre geplanten Investitionen noch gar nicht veröffentlicht haben. „Wir beobachten mehr als 50 Zellhersteller weltweit, von nur 15 Herstellern kennen wir konkrete Ausbauziele“, berichtet der Enerkeep-Gründer. Zur jährlichen Produktionskapazität von etwa 70 Gigawattstunden in 2015 bauen allein diese 15 Hersteller bis 2020 mindestens 180 Gigawattstunden hinzu. Der starke Anstieg in 2017, darunter Fabriken von Tesla, Foxconn, ATL, BYD, LG Chem und Panasonic, wird zu einer weiteren Senkung der Zellpreise und damit zur Wettbewerbsfähigkeit der Lithiumtechnologie führen. Weitere Großfabriken von Lishen, CALB und Boston Power könnten diese Entwicklung bis 2020 zementieren.

Bei Heimspeichern gibt es einen klaren Trend zu Lithium, den auch die Intersolar bestätigt hat. Doch Bleibatterien haben in einigen Nischen immer noch Vorteile: „Sie punkten aktuell noch beim Temperaturbereich, dem gut entwickelten Recycling und beim Thema Sicherheit“, weiß Enerkeep-Chef Wu. Das neue Portal ist ein unabhängiges Vergleichs- und Informationsportal für Stromspeicher aus Berlin. (N. Petersen)