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Geschwindigkeit entscheidet

Der Markt für Gewerbespeicher zieht spürbar an. Der Grund: Die Photovoltaik wird wegen der sinkenden Modulpreise attraktiver. Auch die Systempreise für Gewerbespeicher gehen nach unten. Gefragt sind robuste Speichersysteme aus bewährten Komponenten.

Oft geht es auch um die Stromversorgung einer Firma, eines Hotels oder eines Krankenhauses bei Netzausfall. „Wir sehen ein gesteigertes Interesse bei Installateuren und Projektierern“, bestätigt Daniel Schmitt von Memodo.

Im Herbst hat der Fachgroßhändler aus München bundesweite Speichertage durchgeführt. Das waren sehr gut besuchte Informationsveranstaltungen, bei denen es vornehmlich um gewerbliche Speicher und Stromspeicher für Mieterstrom ging, also ab 15 Kilowattstunden aufwärts.

Weiterer Aufklärungsbedarf

Sie werden anders finanziert als private Heimspeicher, zudem werden neben der Photovoltaik oft auch BHKW angeschlossen. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), im Jargon als Notstrom bezeichnet, ist für viele Unternehmen eine wichtige Zusatzfunktion und bedeutsam für die Auslegung der Speicher. „Bei den Speichertagen hat es sich gezeigt, dass bezüglich der Gewerbespeicher weiterer Aufklärungsbedarf besteht“, resümiert Daniel Schmitt. „Denn jedes Projekt sollte einzeln bewertet und geplant werden. Lösungen von der Stange werden kaum nachgefragt.“

Speichersysteme aus dem Baukasten

Memodo bietet seinen Kunden Unterstützung bei der Planung und Auslegung von größeren Speichern für Gewerbe und Mieterstromprojekte an. Lieferant der Systeme ist Tesvolt aus Wittenberg, seit Jahren ein Pionier der größeren Stromspeicher.

Tesvolt baut eigene Batterieschränke aus Lithiumzellen, die mit der Leistungselektronik des Sunny Island in einem Baukastensystem kombiniert werden. Auf diese Weise sind sehr viele Systemkonfigurationen machbar. „Kein Projekt gleicht dem anderen“, sagt Simon Schandert, Technikchef von Tesvolt. „Ständig wechselnde Parameter und Ansprüche bedingen eine Lösung, die genau angepasst werden muss. Die Batterie muss den Ladestrom verkraften können. Wenn der Ladestrom sehr hoch ist und die Batterie den Strom nicht aufnehmen kann, entsteht ein Problem.“

Im Unterschied zu privaten Hausspeichern sind Ströme zum Laden und Entladen eines Gewerbespeichers oft deutlich höher, auch wechseln die Betriebsanforderungen mitunter sehr schnell. Entscheidend ist deshalb die Geschwindigkeit der Systemsteuerung. Um hier besonders flexibel auf die Kundenwünsche reagieren zu können, passt Tesvolt seine Speichersysteme an.

Eine einfache Rechnung

Je nachdem, wie schnell der Speicher geladen und entladen werden muss, wird er mit Inselwechselrichtern (Sunny Island) von SMA mit unterschiedlichen Leistungen ausgestattet. Die Kapazität der Speichersysteme reicht von zehn Kilowattstunden bis knapp drei Megawattstunden. Die eingesetzten Sunny Island leisten 2,3 bis sechs Kilowatt. Je mehr Inselwechselrichter eingebaut werden und je höher ihre Leistung, umso mehr Strom speichert und liefert das System in umso kürzerer Zeit.

Die Ladegeschwindigkeit des Speichers ergibt sich aus der Speicherkapazität (in Kilowattstunden) geteilt durch die Leistung der Inselwechselrichter (in Kilowatt). Ein Gewerbespeicher mit 60 Kilowattstunden, der durch drei Laderegler Sunny Island mit je sechs Kilowatt angesteuert wird (in Summe: 18 Kilowatt), braucht für eine komplette Beladung oder Entladung also 3,3 Stunden.

Zwei Speicherschränke mit je 30 Kilowattstunden (zum Beispiel Li-30 von Tesvolt) und drei Sunny Island sind in 1,7 Stunden beladen oder entladen.

Umschaltung von Ongrid auf Offgrid

Soll der Speicher auch bei Netzausfall operieren, muss er in der Umschaltzeit von Netzbetrieb (Ongrid) auf Inselbetrieb (Offgrid) den hohen Ladestrom verkraften. Dies sind beim Sunny Island 8.0H für drei Sekunden immerhin elf Kilowatt. Bei drei Wechselrichtern im Cluster sind es also 33 Kilowatt. Bei zwei Clustern summiert sich diese Leistung zu 66 Kilowatt. Auch das muss die Batterie verkraften, anderweitig wird sie überlastet, Inselbetrieb ist dann nicht möglich.

www.memodo.de

www.tesvolt.com

Tesvolt in Mali

50 Solar-Batterie-Container für 25 Dörfer

Tesvolt baut auch sein internationales Geschäft aus. Das Unternehmen liefert 50 Solarcontainer mit Speicherbatterien nach Mali, um dort die netzferne Stromversorgung von 25 Dörfern sicherzustellen. Die 40-Fuß-Container beinhalten jeweils eine Solaranlage (37 bis 45 Kilowatt) und einen Li-60 (Batteriespeicher mit 60 Kilowattstunden Kapazität). Mit dieser Technik wird Sonnenstrom zu 20 Eurocent je Kilowattstunde erzeugt und an die Dorfbewohner geliefert. Bisher mussten die Menschen bis zu 1,50 Euro je Kilowattstunde zahlen, die Energie wurde durch Dieselgeneratoren und teuren Brennstoff produziert.

Finanziert werden die Container durch die deutsche Firma Africa Green Tec aus Hainburg, südlich von Hanau. Das Geld wird durch Crowdfunding eingesammelt. Bis Ende 2018 sollen alle Container vor Ort installiert sein. Tesvolt übernimmt auch die Wartung.

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