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Strom tanken und surfen am Solarkiosk

Die Karlsruher Ideenschmiede Tech-Solute leistet innovative Entwicklungshilfe: durch eine mobile Solarstation. An dem Solarkiosk können Mobiltelefone geladen werden, gleichzeitig dient er als Internet-Hotspot.

Vier von fünf Menschen im kleinen afrikanischen Land Rwanda besitzen ein Mobiltelefon oder ein Smartphone. Allerdings haben nur sehr wenige eine Lademöglichkeit oder einen bezahlbaren Zugang zum Internet. Ingenieure von Tech-Solute wollen das mit dem „Mobile Solar Kiosk (MSK) ändern.

Ziel: Business in a Box

Ziel sei es gewesen, das Gerät so zu entwerfen, dass der Stand zu einem digitalen „Business in a Box“ entwickelt werden kann. Vier Versuchsmuster legten die Ingenieure bereits vor, die nach Afrika geliefert wurden. Die besonderen Anforderungen „Der MSK muss Hitze und Staub, aber auch strömenden Regen und Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent aushalten“, beschreint Tech-Solute-Chef Dirk Schweinberger und ergänzt:  Das Gerät müsse zudem unempfindlich gegen Fehlbedienung und dürfe nicht ohne weiteres manipulierbar sein.

Der MSK besteht aus einem einachsigen Anhängergestell eines Fahrrades und einem abschließbaren Metallgehäuse. In dessen Inneren befindet sich eine Ladewand, die es ermöglicht bis zu 20 Handys und Tablets gleichzeitig zu laden. Weiteres Plus: Es gibt abschließbare Aufbewahrungsmöglichkeiten, einen kleinen Drucker für Bons und Ablagekästen für den Verkauf von Kabel oder Akkus.

Der Strom kommt gratis von der Sonne

Drei flexible, parallel geschaltete Solarpanels liefern 60 Watt Leistung.  Genug, um täglich bis zu 100 Handys mit Strom zu laden plus die Versorgung des Solarkiosks zu sichern. Jeder Kiosk produziert damit 135 Kilowattstunden pro Jahr. Es spart im Vergleich zu Dieselgeneratoren 150 Kilogramm Kohlendioxidemissionen ein. Eine Ladesteuerung versorgt vier Akkus im Sockel des Kiosks, die auf Basis von Nickel-Metallhydrid laufen. Die Akkus sind für die extremen Betriebsbedingungen in Afrika bestens geeignet, könnten aber im Zuge eines weiteren Redesigns durch Akkus mit Lithium-Eisenphosphat. Diese wiegen bei dreifacher Kapazität deutlich weniger.

Der Mobile Solar Kiosk ist das gemeinsame Afrika-Projekt von GreenTec Capital und der Tech-Solute. Sie arbeiten mit dem Rwandischen Vertriebspartner „African Renewable Energy Distributor“ zusammen. Der Solarkiosk soll künftig am besten mit vertretbarem Aufwand vor Ort in Rwanda produziert werden. (nhp)