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Solar-Cluster: Zwei Vorschläge zur Reduzierung der EEG-Umlage

Das Solar-Cluster Baden-Württemberg hat zwei Vorschläge gemacht, wie die EEG-Umlage noch weiter gesenkt werden kann. Damit werde die deutsche Ökostrombranche international wettbewerbsfähiger. Das sei auch notwendig, angesichts eines heranwachsenden Milliardenmarktes.

Das Solar-Cluster Baden-Württemberg unterbreitetet zwei Vorschläge, die EEG-Umlage weiter zu senken. Trotz der Tatsache, dass die Umlage im kommenden Jahr um knapp 1,3 Prozent sinkt, ist noch nicht klar, ob die Strompreise auch für die Endverbraucher zurückgehen werden. Denn viel hängt davon ab, wie die Versorger reagieren und wie sich die Netzkosten entwickeln. So weiß niemand, welcher Versorger zwar die sinkenden EEG-Umlage an seine Kunden weitergibt, aber eben auch die steigenden Strombeschaffungskosten – ein Grund für den Rückgang der Umlage.

Industrieausnahmen aus dem Bundeshaushalt finanzieren

Deshalb schlägt das Solar-Cluster vor, sämtliche Industrieausnahmen zu streichen und diese über den Bundeshaushalt zu finanzieren. Dadurch könnte die EEG-Umlage schlagartig um weitere 1,5 Cent pro Kilowattstunde sinken. Das wäre ein Rückgang um weitere 22 Prozent – zusätzlich zu den 1,3 Prozent, um die die Umlage ohnehin schon sinkt. Das funktioniert auch, wenn der Ökostromausbau weitergeht. Denn jedes Gigawatt Solarstromleistung, das in Deutschland errichtet wird, erhöhe die EEG-Umlage um weniger als 0,02 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom, den diese Anlagen erzeugen und ins Netz einspeisen. Das heißt konkret, dass ein Zubau von 50 Gigawatt Solarstromleistung zu einer Erhöhung der EEG-Umlage um ein Cent pro Kilowattstunden führen würde. Das wäre mehr als eine Verdopplung der bis Ende 2016 in Deutschland installierten Photovoltaikleistung.

CO2-Ausstoß einpreisen

Doch selbst das sieht das Solar-Cluster nicht in Stein gemeiselt. Denn eine die Einspeisevergütung für die Solaranlagen könnte komplett wegfallen, wenn endlich der Strommarkt vom Kopfg auf die Füße gestellt würde. Das könne geschehen, indem die tatsächlichen Kosten für die Verstromung von Kohle in den Strompreis an der Börse eingepreist würden, etwa indem die fossil betriebenen Kraftwerke eine nationale CO2-Steuer in ihre Grenzkosten mit einrechnen müssten. Dann wäre der Strom an der Börse so teuer, dass alle neuen Photovoltaikanlagen sofort auch ohne Einspeisevergütung wirtschaftlich wären. Die EEG-Umlage könnte zumindest für diese Anlagen wegfallen.

Deutsche Ökostrombranche international stärken

Den Ausbau der erneuerbaren Energien zu regulieren, wäre dann nur noch mit Blick auf die Optimierung des Gesamtsystems nötig. „Die Umsetzung der Vorschläge würde einen Schub beim Ausbau erneuerbarer Energien bringen, den CO2-Ausstoß verringern und helfen, unsere Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärt Carsten Tschamber, Geschäftsführer des Solar-Clusters Baden-Württemberg. „Zudem könnten wir unsere Unternehmen und Forschungsinstitute aus dem erneuerbaren Energiesektor auf dem nationalen und internationalen Parkett stärken“. Das sei auch nötig. Denn allein bis 2022 erwartet die Internationale Energie-Agentur (IEA) eine Zunahme der globalen Kapazität erneuerbarer Energien um weitere 920 Gigawatt, wie sie Anfang Oktober bekannt gegeben hat. Ein guter Teil davon und damit ein Milliardenmarkt werden auf die Photovoltaik entfallen. (su)