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Eurosolar schlägt Maßnahmen für schnellere Energiewende vor

Der europäische Verband für erneuerbare Energien fordert einen schnelleren Umstieg Deutschlands auf erneuerbare Energie. Um das zu erreichen, unterbreitet Eurosolar konkrete Vorschläge.

Der europäische Branchenverband Eurosolar fordert die nächste Bundesregierung dazu auf, endlich den Weg zur Energiewende frei zu machen und die Hürden, die die vergangenen Regierungen aufgestellt haben, abzubauen. „Sie muss dafür Sorge tragen, dass die Energieversorgung Deutschlands schnell, kostengünstig und vollständig auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden kann“, betonen die Branchenvertreter mit Blick auf die Koalitionsquerelen in Berlin. Der Wandel sei technisch möglich, ökonomisch sinnvoll und gesellschaftlich geboten. Jetzt müsse das EEG repariert und eine neue Energiemarktordnung auf den Weg gebracht werden.

Keine Deckel

Als flankierende Sofortmaßnahmen schlägt der Verband vor. Mit Blick auf die Solarenergie fordert Eurosolar, die Zubauziele auf mindestens fünf, besser noch sieben bis acht Gigawatt zu erhöhen und den absoluten Deckel von 52 Gigawatt abzuschaffen. Denn das EEG sieht vor, dass keine Solaranlagen mehr eine Einspeisevergütung bekommen, wenn dieser Gesamtausbau erreicht ist. Zum Forderungskatalog gehören auch die Abschaffung von Ausschreibungen jeglicher Art. Alle Solaranlagen sollten eine garantierte Einspeisevergütung bekommen. Auch die künstliche Verteuerung der Solarenergie durch die anteilige EEG-Umlage stößt auf Ablehnung durch den Verband. Zudem sollten die Mieterstromregelungen neu gefasst werden, so dass Quartierskonzepte umsetzbar werden. Einen Ausbaudeckel beim Mieterstrom, wie er jetzt im Gesetz steht, sollte abgeschafft werden.

Flexibilität und Speicher ermöglichen

Neben dem Kohleausstieg und der Einführung einer umfassenden Schadstoffsteuer als Ergänzung zum EEG sollte nun auch eine neue Energiemarktordung in Angriff genommen werden. Dazu gehört unter anderem die Schaffung dezentraler Flexibiltätsmärkte. Anreize zur Speicherung oder zur Sektorkopplung sind dabei entscheidend. Maßgeblich dazu sei die Anpassung der Rahmenbedingungen für Energiespeicher sowie die Intensivierung von Forschung und Markteinführung bei Wandlungs- und Speichertechnologien. Zudem sollten die Steuern, Abgaben und Umlagen zwischen den einzelnen Märkten und Energieträgern harmonisiert und neu strukturiert werden, um den Verkehr und die Wärme stärker mit einbeziehen zu können.

Netzausbau anpassen

Auch die baurechtlichen Bestimmungen müssen an die Energiewende angepasst werden. So schlägt Eurosolar vor, den Bau von fossil betriebenen Heizungen und Kühlanlagen im Neubau zu verbieten und das Sonnenhaus oder Energie-plus-Haus als Neubaustandard festzulegen. Für Euosolar ist die Energiewende der Umstieg auf eine dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien, der innerhalb einer Generation geschafft werden muss. Deshalb schlägt der Verband vor, alle Netzausbaupläne an dieses Ziel anzupassen. „Der Netzausbau, die Netzsteuerung und die Marktmodelle müssen dezentral von den unteren Netzebenen her gedacht werden“, schreibt Eurosolar in einer Stellungnahme. „So können der überzogene und teure Ausbau der HGÜ-Trassen vermieden und intelligente Speicher-, Steuer- und Vermarktungsoptionen ermöglicht werden.“ (su)