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„Photovoltaik und Speicher kombinieren“

Petersen: Die Energiewende braucht große und kleine Batteriespeicher als flexible Puffer, die das Stromnetz entlasten. Große Batteriekraftwerke können mehr als nur Regelenergie bereitstellen. Unter anderem können sie dabei helfen, ein Stromnetz nach einem Blackout wieder aufzubauen. Dazu läuft gerade ein Pilotprojekt bei der Wemag in Schwerin. Auch Blindleistung können sie liefern. Aber viele dieser benötigten Dienstleistungen werden nicht oder nicht ausreichend vergütet.

Ullrich: Da hat die nächste Bundesregierung, so es sie irgendwann einmal gibt, noch üppigen Handlungsbedarf. Sie muss aber die Rahmenbedingungen für Ökostromanlagen insgesamt verbessern. Bei Speichern ist es die Doppelbelastung mit der EEG-Umlage. Bei den großen Solaranlagen fehlt sogar ganz die Möglichkeit, diese jenseits der Ausschreibungen bauen zu dürfen.

Petersen: Durch ein innovatives Design bei Ausschreibungen könnten neue Geschäftsmodelle entstehen, die gleichzeitig Netzdienlichkeit belohnen. Für französische Inseln gab es schon Ausschreibungen, die Photovoltaik und Batteriespeicher zwingend kombiniert haben. Immerhin werden Solar- und Speicherstrom immer günstiger.

Ullrich: In den letzten Runden der Ausschreibung von Solarparkleistung erreichten die Gebote sogar Werte von unter fünf Cent pro Kilowattstunde. Niemand hätte gedacht, dass sogar jetzt schon Vergütungen von 4,29 Cent pro Kilowattstunde ausreichen, um eine Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Das zeigt, dass auch in Deutschland Bewegung in die Preise für Solaranlagen kommt. Sie sind auf dem Weg, die preiswerteste Energie zu liefern.

Petersen: Auch die Preise für Lithiumspeicher fallen immer weiter. Der Speichermarkt wird dadurch weltweit wachsen. US-Marktforscher von Bloomberg erwarten, dass im Jahr 2030 satte 125 Gigawatt Leistung bei einer Kapazität von 305 Gigawattstunden installiert sind. Gut 100 Milliarden Dollar werden in dieser Zeit investiert. Auch Gewerbe und Industrie werden Geld in die Hand nehmen.

Ullrich: Immer noch ist die psychologische Hürde mit der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch für die Gewerbetreibenden hoch, obwohl sich die Anlagen trotzdem rechnen. Das wissen viele. Jüngst hat eine Umfrage gezeigt, dass der Eigenverbrauch das Hauptmotiv für Gewerbetreibende ist, in eine Photovoltaikanlage zu investieren.

Petersen: Ein weiterer Treiber für große und mittelgroße Speicher wird die Elektromobilität. Als Puffer glätten sie Lastspitzen und entlasten gerade Verteilnetze. Zudem stellen sie mehr Leistung bereit. Ein zügiges Laden mit viel Power wird vielen Fahrern von Elektroautos wichtig sein.

Ullrich: Dann gibt es auch genügend Flexibilitäten im Netz, sodass wir die alten Kohlemeiler schneller abschalten können. Die Elektroautos erhöhen zwar den Stromverbrauch, sind aber auch in der Lage, die Last- und Ertragsspitzen abzufedern.

Petersen: Die Nachfrage nach Batteriespeichern wird 2018 weiter steigen. Wenn die ersten Anlagen ab 2020 aus dem EEG fallen, wird es einen richtigen Boom geben.

www.photovoltaik.eu

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