Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Energiegenossen vermarkten Strom selbst

Im Landkreis Biberach ist ein virtueller Marktplatz entstanden, auf dem regional erzeugter Ökostrom gehandelt wird. Die Anlagenbetreiber bekommen eine höhere Vergütung als die derzeitigen Einspeisetarife.

Im schwäbischen Landkreis Biberach haben sich fünf Bürgerenergiegenossenschaften zusammengetan und bieten den Strom aus ihren Photovoltaikanlagen den Kunden im Kreis direkt an. Dazu haben sie mit Biberenergie ein eigenes Stromprodukt geschaffen, der über einen virtuellen Marktplatz gehandelt wird. Die technischen Funktionen dieses Onlineportals sowie die für die Stromlieferung notwendigen energiewirtschaftlichen Prozesse hat der Energieversorger EnBW entwickelt. Das Unternehmen übernimmt auch die komplette Abrechnung der Stromlieferung durch die Energiegenossenschaften.

Charme des regionalen Stromhandels überzeugt

Zum Start von Biberenergie stehen zunächst erst einmal der Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Kilowatt auf dem Internetmarktplatz zur Verfügung. Doch es sollen noch mehr Anlagen hinzukommen, die von Privatpersonen oder Unternehmen betrieben werden. Um einen Anreiz zu schaffen, erhalten die Anlagenbetreiber einen höheren Tarif als die Einspeisevergütung. Zudem setzen die Energiegenossenschaften auf den Charme der regionalen Marke, die die Anlagenbetreiber davon überzeugt, ihren Strom nicht mehr an der Börse verramschen zu lassen, sondern über den virtuellen Marktplatz in der Region zu verkaufen.

Anlagenbetreiber werden persönlich beraten

Allerdings betonen die Energiegenossen auch, dass sich das Angebot nicht für jeden Anlagenbetreiber lohnt. Denn der Generator sollte mindestens 30 Kilowatt Leistung haben, damit er genügend Energie liefern kann, die auf dem Onlineportal gehandelt wird. Das Angebot kann aber auch für Betreiber kleinerer Anlagen durchaus interessant sein. Vor allem wenn sie nach 20 Jahren Laufzeit keine Vergütung mehr bekommen, was bei den ersten Generatoren in wenigen Jahren der Fall sein wird. Interessierte Anlagenbetreiber können sich generell erst einmal über das Portal anmelden und werden im Anschluss persönlich zum weiteren Vorgehen beraten. (su)