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Calyxo ist gerettet

Der Hersteller von Dünnschichtmodulen Calyxo aus Sachsen-Anhalt hat einen Käufer gefunden. Die Aachener TS Group wird Modulproduzenten übernehmen. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Calyxo Module gibt es künftig von TS Solar.

Der insolvente Modulhersteller Calyxo aus dem sachsen-anhaltinischen Bitterfeld-Wolfen ist gerettet. Wie der Insolvenzverwalter Lucas F. Flöther mitteilt, hat die Aachener Unternehmensgruppe TS Group den gesamten Geschäftsbetrieb inklusive Produktion, und sämtlicher Patente übernommen. Der Kaufvertrag wurde gestern unterzeichnet. Die Gläubiger haben den Verkauf bereits abgesegnet. Sie werden über den Kaufpreis entschädigt. Wie hoch dieser ist, darüber haben alle Parteien Stillschweigen vereinbart. „Durch den Verkauf ist es gelungen ist, die Zukunft von Calyxo hier am Standort Bitterfeld-Wolfen zu sichern und den Mitarbeitern eine Perspektive zu geben“, betont er.

Das Potenzial erkannt

Denn der Investor wird auch alle Mitarbeiter in der Produktion und in der Entwicklung von Solarmodulen weiter beschäftigen. Calyxo hat sich auf die Herstellung von Dünnschichtmodulen mit Cadmium-Tellurid als Halbleiter spezialisiert. Hier konzentriert sich das Unternehmen neben der Produktion von Modulen für Aufdach- und Freiflächenanlagen unter anderem auch auf das Angebot von speziellen Modulen für gebäudeintegrierte Generatoren.

Die TS Gruppe wiederum produziert unter anderem Sondermaschinen, Testcenter für Autoreifen, Prüfstände für Gelenkwellen und Industrieöfen. Mit der Übernahme von Calyxo schafft sich das Unternehmen ein weiteres Standbein. „Mit der TS Group haben wir einen Investor gefunden, der das Potenzial von Calyxo erkannt hat und bereit ist, den ehemaligen deutschen Marktführer wieder an die Spitze zu führen“, ist sich Flöther sicher.

TS Solar gegründet

Der neue Eigentümer überführt den Geschäftsbetrieb von Calyxo in die neue Gesellschaft TS Solar GmbH. Diese wird ab sofort die Solarmodule der Marke Calyxo weiterentwickeln, produzieren und vermarkten. Ziel der TS Group ist es, an den bisherigen Forschungserfolg von Calyxo anzuknüpfen, um möglichst schnell wieder profitabel zu werden. Dazu sind im weiteren Jahresverlauf Millioneninvestitionen am Standort in Sachsen-Anhalt geplant.

Wie der Insolvenzverwalter außerdem mitteilt, war das Interesse an Calyxo sehr groß. Neben der TS Group haben ein chinesischer, ein libanesischer und ein US-amerikanischer Interessent Angebote abgegeben. Die internationalen Bieter haben bereits Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer signalisiert. „Mit der Übernahme wurde nun der Grundstein für einen erfolgreichen Neustart gelegt“, resümiert Flöther. Calyxo sei ein im Kern gesundes Unternehmen mit einem kompetenten Team und einer fähigen Geschäftsführung, betont er. „Die Mitarbeiter haben in den vergangenen Wochen Engagement und Ausdauer bewiesen. Sie sind hochmotiviert, mit voller Kraft weiter zu machen.“ Schließlich war die Insolvenz kein Ergebnis einer dauerhaft negativen Bilanz, sondern wurde vor allem durch den Wegfall eines Großauftrags ausgelöst. Dadurch geriet das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten und musste Anfang April dieses Jahres Insolvenzantrag stellen.

Auch der bisherige Geschäftsführer Michael Bauer bleibt unter dem neuen Eigentümer im Amt. „Ich bin erleichtert, dass mit der TS Group ein Investor gefunden wurde, der die Branche kennt und versteht und wir unseren Vorsprung in Forschung und Entwicklung weiter ausbauen können“, freut er sich. (su)