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Ikratos baut energieautarkes Haus

Vom Stromversorger abgekoppelt – für einen Bauherrn in Franken ist das keine Zukunftsmusik mehr. Er hat sich ein komplett energieautarkes Haus bauen lassen. Die gesamte Haustechnik hat Ikratos geplant und installiert.

Der Systemanbieter und Projektierer Ikratos aus Weißenohe bei Nürnberg plant derzeit sein erstes komplett energieautarkes Gebäude. Es wird nicht nur unabhängig vom Stromversorger sein, sondern auch die Wärmeversorgung aus eigener Kraft stemmen. Das wird eine Wärmepumpe übernehmen. „Wir haben eigentlich schon viele autarke Photovoltaikanlagen geplant und ausgeführt – aber diesmal mit Wärmepumpe“, sagt Willi Hahammer, Geschäftsführer von Ikratos. „Die Aufgabe ist eine ziemliche Herausforderung. Einer unserer Bauherrn wollte partout auf den Energieversorger verzichten.“

Wärmebedarf mit Solarstrom decken

Das Gebäude, ein KfW-55-Effizeinzhaus mit einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern ist weit abgelegen. Dadurch ist der Stromanschluss extrem teuer und der Energieversorger hat mit enormen Auflagen die Hürden noch weiter erhöht. Neben dem Gebäude ist noch ein Reitplatz angelegt. Dazu kommt noch eine Maschinenhalle, wo Autos und Landwirtschaftsmaschinen untergebracht sind. Diese müssen alle mit einer Photovoltaikanlage bestromt werden.

Der Solargenerator muss zudem nicht nur zusätzlich eine Brunnenpumpe und eine Abwasserpumpe sonder auch noch die Wärmepumpe betreiben. Diese nutzt eine Erdsonde als Wärmequelle. Der Wärmebedarf ist ziemlich hoch, auch wenn das Gebäude selbst einen hohen Energiestandard erreicht. Denn nicht nur die Nebengebäude müssen ebenfalls geheizt werden. Zum Anwesen gehört zusätzlich noch ein beheizter Swimmingpool. Als zusätzliche Wärmeerzeuger werden eine Holzheizung und eine 16 Quadratmeter große Solarthermieanlage installiert.

23 Kilowattstunden Bedarf pro Tag

Insgesamt, so haben die Planer von Ikratos ausgerechnet, werden jährlich über 9.000 Kilowattstunden benötigt. Etwa die Hälfte davon in den Wintermonaten. Das Gebäude selbst hat einen Grundlast von 200 Watt, die den gesamten Tag lang anfällt. Die Wärmepumpe hat eine Nennleistungsaufnahme von zwei Kilowattstunden und setzt den eingesetzten Strom in acht bis zehn Kilowattstunden Wärme um. Im Sommer werden für den Betrieb der Wärmepumpe täglich drei Kilowattstunden benötigt. Im Winter steigt der Strombedarf der Wärmepumpe auf 16 Kilowattstunden pro Tag. Dazu kommen noch diverse Verbraucher im Gebäude, so dass der Gesamtbedarf im Sommer 23 Kilowattstunden täglich beträgt. Im Winter steigt dieser auf 28 Kilowattstunden pro Tag.

Solaranlage auf den Winterbedarf ausgelegt

Um den gesamten Bedarf abdecken zu können, musste die Solaranlagen auf den Winterbetrieb ausgelegt werden. Deshalb haben die Projektierer von Ikratos einen Photovoltaikgenerator mit einer Leistung von 28 Kilowatt installiert. Diese muss schließlich auch den hohen Strombedarf in den Monaten Januar und Februar abdecken, in denen nur jeweils drei Prozent des Jahresertrags aus der Solaranlage zur Verfügung stehen. Zusätzlich haben sie noch einen Speicher montiert, der mit 52 Kilowattstunden Volumen ziemlich groß ausfällt. Dieser sichert nicht nur den Strombedarf in den Stunden ab, wenn die Sonne nicht scheint, sondern dient auch zum Ladeausgleich für das autarke Haussystem. Zusätzlich wird es auch möglich sein, bis zu zwei Elektroautos zu betanken. (su)