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Der Wolf im Solarpark

Freilandanlagen sind in der Regel stabil umzäunt. Doch sie sind nicht wolfssicher. Denn die vorgeschriebene Bodenfreiheit für kleine Wildtiere ist auch eine halboffene Tür für Wölfe. Wenn die Parks beweidet werden, muss der Schäfer deshalb zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen.

Zwar sind die Solarparks fast immer mit hohen Zäunen umbaut, die die Module vor Dieben schützen sollen, doch die Ausführung ist recht unterschiedlich. Und weil der Wolf seinen natürlichen Lebensraum in Deutschland und Europa erfolgreich zurückerobert, ist die Art und Ausführung des Zaunes besonders wichtig, wenn der Park mit Schafen beweidet wird. Denn die Zäune haben eine entscheidende Schwachstelle in puncto Wolfsschutz.

Die meisten Naturschutzbehörden fordern nämlich im Genehmigungsverfahren, dass die Umzäunung unten eine ausreichend hohe Lücke haben muss, um Kleinwildtieren den ungehinderten Durchschlupf zu ermöglichen. Zehn bis 20 Zentimeter Bodenabstand haben deshalb die meisten Zäune. Für den Wolf bedeutet diese Bodenfreiheit eine offene Tür. Wölfe graben sowieso viel lieber, als dass sie springen. Will der Wolf hinter den Zaun zu den Schafen, wird er den Zaun untergraben, und das relativ schnell.

Vorkommnisse dieser Art gab es zwar noch nicht allzu häufig, aber es gab sie. Im Herbst letzten Jahres drang ein Wolf mehrmals in den Solarpark Ramin im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns ein und tötete dabei insgesamt 44 Schafe. Der betroffene Schäfer Theo Seiter berichtet: „Der Wolf hat den robusten Stabgitterzaun an mehreren Stellen untergraben.“

Eine stromführende Litze am Zaun ist eine Möglichkeit, den Wolf zu vergrämen. Innerhalb des Parks kann man mit mobilen Elektrozäunen arbeiten. Manche Schäfer sehen darin sogar einen zusätzlichen Vorteil. Damit werden mitunter große Fläche in kleinere Areale unterteilt und die Schafe können besser überwacht und für notwendige Pflegearbeiten eingefangen werden.

Aber auch andere Aspekte sind bei der Beweidung zu beachten. Vor allem Betreiber sollten schon bei der Planung einige Details beachten, um zum Beispiel Schäden an der Anlage zu vermeiden. (PF)

Lesen Sie dazu den Beitrag in der aktuellen Ausgabe der photovoltaik, die am 13.12.2018 erscheint.

Auch andere Tiere können Anlagenbesitzern hart zusetzen, zum Beispiel Tauben. Lesen Sie dazu diesen Beitrag: Unliebsame Gäste