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Österreich: Großspeicher leeren den Fördertopf

Die diesjährige bundesweite Speicherförderung in Österreich war innerhalb von wenigen Sekunden beendet. Denn einige Großprojekte haben viel Fördergelder für sich beansprucht. PV Austria fordert unter anderem eine Größenbegrenzung für die geförderten Projekte.

Das Budget der bundesweiten Speicherförderung in Österreich war innerhalb von 43 Sekunden ausgebucht. Das teilt die österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom (Oemag) mit. Das desaströse Ergebnis kommt dadurch zustande, dass wenige große Speicherprojekte einen großen Teil des Fördertopfes für sich beansprucht haben. Sah es im vergangenen Jahr noch so aus, als ob die geförderten Speicher tatsächlich größtenteils im Eigenheim- oder gewerblichen Bereich entstehen, zeigt sich in diesem Jahr, dass die Befürchtungen der Branche wahr geworden sind.

Der Bundesverband PV Austria kritisiert schon lange, dass die fehlende Deckelung der Speicherförderung auf beispielsweise 100 Kilowattstunden Kapazität pro Projekt zu einer Situation führen könnte, die jetzt eingetreten ist: Das wenige Großprojekte das mit sechs Millionen Euro ohnehin niedrige Fördervolumen abschöpfen. „Eine Förderung, die für ein paar wenige Antragsteller ausreicht kann auch nicht im Sinne des Fördergebers sein“, kritisiert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. „Denn nur eine Bewegung, in der jede und jeder mitmachen und einen Beitrag leisten kann, wird auf lange Sicht Erfolg haben.“

Aus dem Desaster lernen

Dass im vergangenen Jahr noch viele kleinere Projekte zu Zuge gekommen sind, führen Branchenkenner darauf zurück, dass im vergangenen Jahr Zeit für die Fertigstellung der Planungen für die Großprojekte, die jetzt den Fördertopf geleert haben, zu kurz war. Denn zwischen der Entscheidung der damaligen Bundesregierung, eine Speicherförderung aufzulegen und dem Förderstart lagen nur wenige Monate – zu wenig Zeit, um ein großes Speicherprojekt so weit zu planen, dass es sich um eine Unterstützung hätte bewerben können.

Der Branchenverband fordert, dass die Bundesregierung die Erkenntnisse aus der jetzigen Förderrunde in die Ausgestaltung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG) berücksichtigt und die Rahmenbedingungen für eine eventuelle Speicherförderung so festlegt, dass vor allem kleinere Speicher gefördert werden. „Die Regierung muss nun aus dem Desaster lernen und im EAG die Fördergelder maßgeblich aufstocken, die Fördersätze sowie Anlagengröße zielführend gestalten“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. Als Grenze für die Förderung schlägt sie 100 Kilowattstunden pro Projekt vor.

Für die Planer problematisch

Zudem fordert der Bundesverband mehrere Antragszeitpunkte im Jahr „Zahlreiche Betriebe investierten viel Arbeit in die Projektierung von Stromspeichern, die letztendlich durch die fehlgesetzten Anreize der Förderung nicht umgesetzt werden können“, kritisiert PV Austria. „Die mangelnde Kontinuität einer so wichtigen Förderung stellt einige Betriebe vor massiven Herausforderungen. Kein seriöser wirtschaftlicher Betrieb kann eine Planung für das gesamte Jahr auf der Basis eines Zeitfensters von wenigen Sekunden aufbauen.“ Vera Immitzer ruft die Bundesländer dazu auf, in die Bresche zu springen und den Bürgern eine Unterstützung für den Bau von Speichern anzubieten. (su)